Unter Bloggern ist es recht üblich, Einladungen von Hotels anzunehmen um diese zu testen. Wir gehen dabei einen komplett anderen Weg, denn wir lehnen alle Einladungen für kostenfreie Übernachtungen ab. Warum?
Wer einen Blick auf verschiedene deutsche Reiseblogs wirft, der findet immer wieder auch Reviews, die irgendwo am Rande eine Kennzeichnungen enthalten, dass der jeweilige Autor eingeladen wurde. Auch in der Vielfliegerbranche ist dies nicht unüblich, findet man entsprechende Reviews doch beispielsweise auf travelwithmassi.com, frankfurtflyer.de oder auch insideflyer.de. Nun ist daran per se auch nichts Verwerfliches, bekommen auch wir immer wieder Anfragen dieser Art. Doch warum nehmen andere sie an und wir nicht?
Einladungen sorgen für ein positives Bild vom Hotel
Als wir mit reisetopia angefangen haben, hatten wir ein klares Ziel vor Augen: Jedem unserer Nutzer ein möglichst faires und transparentes Bild von Hotels, Fluggesellschaften und Lounges zu geben. Deshalb versuchen wir auch alle Tricks, die wir kommunizieren, selbst auszuprobieren. Damit wir über wirklich attraktive Deals berichten können, heißt das für uns auch, sich persönlich ein Bild von Hotels bestimmter Ketten zu machen. Bei jedem Trip wählt jeder von uns deshalb ein Hotel aus, das ein sinnvolles Preis- und Leistungsverhältnis bietet und sich im Idealfall auch mit den Vorteilen von einem Status kombinieren lässt. Nach unserem Aufenthalt schreiben wir dann ein Review über das Hotel und berichten über alle Stärken und Schwächen.
Das Feedback zu den Reviews ist in den allermeisten Fällen positiv, denn auf den ersten Blick lässt sich meist erkennen, dass der Autor nicht mit einem bestimmten Bild vor Augen in das jeweilige Review geht. Dennoch haben wir auch schon anderes Feedback bekommen, etwa dass unsere Reviews immer viel zu positiv wären – oder auch, dass wir viel zu kritisch sind. Zusammen klingt das ganz gut, denn genau in der Mitte wollen wir uns bewegen. Das heißt natürlich keineswegs, dass nicht der eine Autor auf solche Dinge wertlegt und ein anderer auf solche – wir sind uns selbst bezüglich des Eindrucks von einem Hotel oft nicht ganz einig. Die Reviews sollten am Ende aber so objektiv wie möglich sein, dennoch aber einen persönlichen Touch haben. Genau so können wir ein Bild von einem Hotel vermitteln, das für jeden nachvollziehbar ist.
Gerade deshalb haben wir uns auch entschieden, Hotels weder über unseren Aufenthalt zu informieren noch Einladungen anzunehmen. Denn sobald ein Hotel weiß, wer wir sind, strengt sich dieses vermutlich besonders an. Dabei ist es egal, ob man ein besonders schönes Zimmer bekommt, besser behandelt wird oder bestimmte Leistungen kostenfrei zusätzlich erhält. In jedem Fall führt eine Einladung oder eine besondere Behandlung dazu, dass man anders an einen Hotelaufenthalt herangeht. Dazu kommt eine gewisse Drucksituation: Wer in ein Hotel eingeladen wird, der fühlt sich verpflichtet, etwas positiver über den jeweiligen Betrieb zu schreiben. Das mag teilweise unterbewusst sein, aber wer “geschenkte” Reviews mit normalen vergleicht, merkt insgesamt schnell die Unterschiede.
Hotel Reviews sollen für alle reproduzierbar sein
Wir können natürlich nicht garantieren, dass ein Hotel sich nicht über uns informiert und uns hier und da eine besondere Behandlung zukommen lässt. Entsprechend ist es natürlich so, dass auch ein jeder Aufenthalt von uns möglicherweise nicht eins zu eins genauso bei jedem anderen Gast vorkommen wird. Die Abweichungen sind aber natürlich generell normal, denn jeder bekommt meist ein anderes Zimmer, spricht mit anderen Mitarbeitern und ist möglicherweise schlichtweg an einem anderen Datum vor Ort – all diese Faktoren können natürlich dafür sorgen, dass ein Hotel Review nicht komplett reproduzierbar ist. Unser Ziel ist allerdings, dass ein Review zumindest so nah an der Realität ist, wie irgendwie möglich.
Das gilt besonders insoweit, dass wir Euch immer wieder erklären, dass ein Status von entscheidender Bedeutung ist. Mit dem Hilton Honors Gold Status bekommt Ihr zum Beispiel kostenfreies Frühstück und Upgrades. Wenn wir nun kommunizieren, dass es bestimmte Upgrades gibt, wollen wir das auch selbst testen. Dabei bekommen wir selbst oft genug nur ein mittelmäßiges Upgrade – ein gutes Beispiel dafür, wie ein Hotel vermutlich auch andere Gäste behandelt. Und wenn es dann doch einmal ein Upgrade in eine Suite gibt, wollen wir so sicher wie möglich sein, dass auch andere Gäste gute Chancen auf Suite-Upgrades haben. Eine Suite nur deshalb zu bekommen, weil wir über unsere Aufenthalt schreiben und weil wir das Hotel informieren oder gar eingeladen werden – das wollen wir nicht.
Wenn ich beispielsweise auf meine letzten 50 Hotelaufenthalte zurückblicke, kann ich mich an maximal ein oder zwei erinnern, bei denen ich das Gefühl hatte besonders gut behandelt zu werden. In den anderen Fällen war ich eigentlich immer ein normaler Gast – und sehr glücklich drüber. Sofern ein Hotel wirklich gut recherchiert, können wir natürlich schwerlich etwas dagegen tun, aber sofern dies der Fall ist, versuchen wir darauf auch im Review hinzuweisen. Die Beispiele von prominenten Blogs, die ebenfalls nicht auf Einladungen eingehen, etwa onemileatatime.com oder thepointsguy.com, zeigt ganz gut: Selbst bei einem Millionenpublikum schaffen die meisten Hotels es nicht, sich mit den Gästenamen auseinanderzusetzen. Dass ein Hotel unsere Namen recherchiert ist also eher unwahrscheinlich.
Auch wir übernachten teilweise kostenlos in Hotels
Es wäre falsch zu sagen, dass wir nie kostenlos in Hotels übernachten. Warum? Weil wir immer wieder Hotelpunkte einsetzen, um kostenfreie Übernachtungen zu buchen. Den Wert von diesen Punkten zeigen wir Euch hier auf reisetopia immer wieder, damit auch Ihr profitieren könnt. Blogger muss man nämlich nicht sein, um Punkte sinnvoll einzulösen und damit im Prinzip kostenlos zu übernachten. Gut, für die Punkte hat man davor indirekt schon bezahlt, vor Ort ist der Aufenthalt dann aber wirklich kostenlos. Möglich ist dies in besonders günstigen Hotels wie dem Hilton Garden Inn Bali genauso wie in sehr teuren Hotels wie dem Conrad Koh Samui. Anders behandelt wird man durch die Einlösung von Punkten zudem gewöhnlich nicht.
Zuletzt sei noch gesagt, dass Ausnahmen die Regel bestätigen. Mein Kollege Moritz S. war beispielsweise auf einem Event in Frankfurt eingeladen und wurde vom Veranstalter im Jumeirah Frankfurt einquartiert. In diesem Fall haben wir zwar keinen Cent für den Hotelaufenthalt bezahlt, das Hotel selbst hat uns aber auch nicht eingeladen, sondern wurde einfach von einem anderen Unternehmen bezahlt. Fest steht für uns allerdings auch für die Zukunft: Einladungen von Hotels für kostenfreie Aufenthalte nehmen wir nicht an und auch sonstige Hinweise über unsere Tätigkeit – per E-Mail oder am Check-in – kommen für uns nicht in Frage. Anders, das denken zumindest wir, können wir keine fairen Reviews schreiben, die Euch garantieren, dass Ihr einen hoffentlich ähnlich guten Aufenthalt genießt.
Was denkt Ihr über das Thema Einladungen in Hotels? Sollten wir uns für Reviews einladen lassen oder Hotels über unsere Tätigkeit informieren? Denkt Ihr, dass unsere Reviews ein faires Bild eines Hotels wiedergeben?