Seit Montag-Mitternacht gilt bei der Einreise nach Deutschland eine generelle Testpflicht, die vorerst bis zum 12. Mai gültig ist. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) fordert nun deren Verlängerung.
Seitdem einige Regionen in Europa nicht mehr auf der Liste der Risikogebiete des RKI standen, darunter auch die Balearen-Inseln, wozu es folglich zu einer Reisewelle kam, wurden die Forderungen nach einer Testpflicht lauter. Diese gilt allerdings nicht nur für Mallorca-Rückkehrer, sondern seit letzter Woche für alle Reisenden nach Deutschland. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sieht in Ihr nunmehr eine Selbstverständlichkeit, die Reisende noch längere Zeit begleiten soll, wie areo.de mitteilte.
Testpflicht als Brücke für Impfungen
Seit Dienstag müssen alle Reisenden nach Deutschland einen negativen Coronatest vorweisen, der bereist am Abflughafen durchgeführt beziehungsweise vorgezeigt werden muss. Dafür wurde beispielsweise am Flughafen auf Mallorca ein Testzentrum eingerichtet. Die Testpflicht gilt vorerst bis zum 12. Mai, doch geht es nach Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), soll uns diese noch einige Zeit begleiten:
Sie muss beibehalten werden. Das wird sich in den nächsten Wochen einspielen. Testen wird zu einer Selbstverständlichkeit werden, wenn man unterwegs ist. Das brauchen wir als Brücke, bis wir durchgeimpft sind.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU)
Derzeit entwickelt sich die Deutsche Impfstrategie nicht so schnell fort, wie zuerst erhofft und auch das Versprechen des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn, bis Ende des Sommers allen Erwachsenen ein Impfangebot zur Verfügung zu stellen, steht nach den neusten Erkenntnissen rund um AstraZeneca, auf der Kippe. Die Testpflicht gilt vorerst nur für alle Flugreisen nach Deutschland. Dabei dürfen die Passagiere von den Airlines nur mit einem negativen Coronatest befördert werden, davon ausgenommen sind Kinder unter fünf Jahren und Crew-Mitglieder. Zudem kontrolliert die Bundespolizei die Coronatests derzeit verstärkt an den deutschen Flughäfen, mit einem ersten zufriedenstellenden Fazit.
Bundesregierung rät von Auslandsreisen ab
Auch wenn immer mehr Regionen in Europa von der Liste der Risikogebiete entfallen, rät die Bundesregierung ausdrücklich von Auslandsreisen ab. Allerdings konnte sie ihren Antrag zu einem allgemeinen Reiseverbot, wie es etwa in Großbritannien der Fall ist, nicht durchbringen. Andreas Scheuer sieht in der derzeitigen Testpflicht allerdings eine gute Lösung:
Wir haben in Zusammenarbeit mit Airlines und Reiseveranstaltern sehr pragmatische und gute Lösungen für die Testpflicht gefunden für jeden, der im Ausland wie Mallorca unterwegs ist – auch wenn ich ganz deutlich sagen will: Zum jetzigen Zeitpunkt sind Auslandsreisen keine gute Idee.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU)
Wichtig sei für ihn, dass Reisende die Testpflicht akzeptieren, zum eigenen Schutz und aus Solidarität zur Bevölkerung, sofern sie nicht auf Auslandsreisen verzichten wollen. Sorge machen den Verkehrsminister vor allem die Virusmutationen und das allgemeine Befinden der Deutschen.
Die gefährliche Virussituation und die schlechte Stimmungslage. Wir müssen sehr schnell wieder in einen Perspektivmodus kommen. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, auch was den Sommer und die Möglichkeiten der Mobilität betrifft. Eines darf das Virus nicht auch noch schaffen: dass es die Gesellschaft spaltet.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU)
Der Lockdown hierzulande wurde vorerst bis zum 18. April verlängert. Am 12. April erfolgt die nächste Bund-Länder-Konferenz, wobei die Kanzlerin bereits über Ostern einen härteren Lockdown forderte, den sie mit ihrer Osterruhe allerdings nicht durchsetzen konnte.
Fazit zur möglichen Verlängerung der Testpflicht
Das Hin und Her und das Rückrudern der Bundesregierung senkt nach und nach auch das Vertrauen der Bevölkerung in das Krisenmanagement der Regierung. Umso mehr hofft der Verkehrsminister der Bevölkerung bald wieder mehr Perspektiven bieten zu können. Eine davon wären endlich die Öffnung von Hotels und der Gastronomie, was sich ein Großteil der Deutschen bereits zu Ostern gewünscht hat. Vielen fehlt zudem auch das Verständnis, dass Auslandsreisen ohne große Einschränkungen möglich sind, Urlaube im eigenen Land, wie etwa in Wohnmobilen oder Ferienhäusern allerdings nicht. Wer dennoch ins Ausland reist, der könnte sich wohl auf eine längere Testpflicht bei Reisen einstellen, auch bei der Rückkehr nach Deutschland.
