Etihad und Qantas wollen künftig grün handelnde Vielflieger belohnen und präsentieren ein neues Programm. Nun ziehen auch die Skandinavier um SAS Scandinavian Airlines nach.

Etihad und Qantas haben jeweils Pläne präsentiert, mit denen Vielflieger für grüne Aktivitäten und Verhaltensweisen belohnt werden sollen. Während beide Fluggesellschaften dabei den Titel als erste so vorgehende Airline innehaben wollen, gehen sowohl Etihad als auch Qantas dabei einen ähnlichen Weg. Nun will auch eine Airline in Europa folgen. SAS wählt dabei aber einen anderen und viel einfacheren Weg. Beim Kauf von nachhaltigen Kraftstoffen erhalten Vielflieger zusätzliche Prämienmeilen, wie Business Traveller berichtet – mit einer gar nicht so schlechten Meilenratio.

Mehr Biofuel bringt mehr Meilen

Belohnungen für Vielflieger sahen während der vergangenen knapp zwei Jahre anders aus. Airlines mussten in ihren Vielfliegerprogrammen verschiedene Kulanzlösungen implementieren. Auch SAS Scandinavian Airlines agierte und verlängerte unter anderem den Status ausgewählter Statusinhaber erneut um ein weiteres Jahr. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass die aktuelle Krise noch nicht überwunden ist. Genauso wie die Erde im Kampf gegen die Klimakrise ums Überleben kämpft, ergeht es der skandinavischen Star Alliance-Partnerin. Zwei Problematiken, denen man sich aber stellen möchte. Eine Maßnahme soll dabei die Belohnung für Vielflieger darstellen, die die Nachhaltigkeitsziele der Airline unterstützen.

Through making it more beneficial to buy biofuel with your booking, SAS wants to increase the usage of this non-profit service. Sustainable aviation fuels are a bridge toward zero-emission aviation and SAS works to pioneer a more large-scale and commercial production and supply.

Karl Sandlund, Chief Commercial Officer von SAS

SAS will im Vielfliegerprogramm EuroBonus nämlich Vielflieger belohnen, die ihren Beitrag zum Kauf von Sustainable Aviation Fuels (SAF) leisten. Schon in den vergangenen Jahren konnten Mitglieder und Passagiere von SAS den nachhaltigen Kraftstoff “kaufen”. Nun will die Airline aber ihre Vielflieger mit zusätzlichen Prämienmeilen belohnen. Dabei sollen 20 Minuten Flugzeit mit SAF mit 500 Prämienmeilen belohnt werden. Dieser 20-Minuten-Block kostet 10 US-Dollar. Dabei funktioniert das Prinzip wie mit Ökostrom aktuell. Der Kunde kauft den SAF, dieser wird aber nicht zwingend für den eigenen Flug eingesetzt. Dabei stellt SAS aber klar, dass die Airline keinen Profit damit macht und die zusätzlichen Mengen auch auf die sowieso gekauften Mengen hinzugebucht werden.

Etihad und Qantas machen es vor

Etihad und Qantas verfolgen ähnliche Ziele und haben es bereits vorgemacht. Im neuen Teil „Conscious Choices“ von Etihad Guest soll dabei die Möglichkeit offeriert werden, den eigenen CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Dabei sollen für grünes Verhalten Status- und Prämienmeilen gesammelt werden können. Das ist beispielsweise laut Airline möglich, wenn die Reisenden weniger Gepäck mit an Bord nehmen, oder ihre Flüge mit Etihad Guest ausgleichen. Auch der Verzicht auf das Auto und weitere Einsparungen im privaten, beziehungsweise täglichen Leben sollen belohnt werden. Dabei stellt sich die Frage, wie genau die Emissionseinsparungen im normalen Leben getrackt werden. Einen wiederum anderen Ansatz wählt die australische Fluggesellschaft Qantas.

Qantas schafft dafür eine gänzliche neue grüne Statusstufe im eigenen Vielfliegerprogramm, die im kommenden Jahr eingeführt werden und die bestehenden Stufen um den „Green“-Status ergänzen soll. Auch hier sollen Kompensierungen von Flügen, der Verzicht aufs Auto, aber auch etwas das Übernachten in einem „Öko-Hotel“ belohnt werden. Um den Green-Status zu erreichen, müssen die Vielflieger bestimmte Bedingungen erfüllen, beziehungsweise wenigstens fünf nachhaltige(re) Aktivitäten in den Bereichen Fliegen, Reisen, Lebensstil, Einkäufen, Verringerung der Umweltbelastung und/oder Spenden vorweisen können. Der Status soll dabei mit Vorteilen wie Bonuspunkten und „Statusgutschriften“ (was auch immer das heißen mag) daherkommen und ist damit auch losgelöst vom bisherigen Programm zu begutachten.

Fazit zum nachhaltigen Meilenprogramm von SAS

Anders als die beiden Fluggesellschaften Etihad und Qantas, die eigene Status-Level und Mitgliederprogramme für mehr Nachhaltigkeit schaffen, geht SAS einen anderen und damit deutlich einfacheren Weg. Bereits in der Vergangenheit konnten Passagiere zum gebuchten Flug nachhaltigen Kraftstoff hinzukaufen. Diese Option soll nun mit zusätzlichen Prämienmeilen belohnt werden. 20 Minuten Flugzeit mit SAF kosten dem Passagier 10 US-Dollar und werden mit 500 Prämienmeilen belohnt. Das entspricht einer Ratio von 2 Cent pro Meile.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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