Die Lufthansa erwartet, dass sich die steigende Nachfrage an Flugreisen positiv für den operativen Gewinn dieses Jahres auswirken wird.

Bereits im zweiten Quartal gelang es der Airline wieder Gewinne zu machen. Diese resultierten vor allem aus dem Frachtgeschäft und der Wartungstochtergesellschaft Lufthansa Technik. Wie faz.net berichtet, geht die Fluggesellschaft auf Grundlage dessen und durch die steigende Nachfrage an Flugreisen davon aus, dass sie 2022 mit Gewinn abschließen wird.

Endlich wieder Gewinne in 2022

Die letzten Jahre waren für die Reisebranche nicht leicht. Alle Airlines mussten mit starken Verlusten kämpfen und versuchen, sich irgendwie über Wasser zu halten. Umso erfreulicher ist es, dass sich nun immer mehr Fluggesellschaften zu erholen scheinen. So auch die Lufthansa. Schon im zweiten Quartal gelang es der Kranich-Airline wieder Gewinne einzufahren und genau so möchte man auch weiter machen. Sie rechnet damit, dass sich die Reisebranche weiter erholen und die Nachfrage an Flugreisen weiter steigen wird. Deshalb sei es realistisch, nicht nur für ein weiteres Quartal mit schwarzen Zahlen zu rechnen, sondern auch für das gesamte Jahr. Zumindest ist das Lufthansas Ziel.

Die Lufthansa ist von der schnellen Erholung selbst überrascht. So hatte sie nach dem schlecht gelaufenen Corona-Jahr 2021 zwar mit einer Verbesserung gerechnet, allerdings nicht mit einer so großen. Inzwischen erwartet die Airline, dass der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern in diesem Jahr mehr als eine halbe Milliarde Euro betragen könnte. Um dabei bleiben zu können, will das Unternehmen sein Personal in den nächsten 18 Monaten um etwa 10.000 neue Mitarbeiter ergänzen. Diese sollen dazu beitragen, dass der Reiseverkehr wieder reibungsloser vonstattengeht und sich stabilisiert.

Lufthansa bereut Fehler

Schon vor der Pandemie, im Jahr 2017, schlossen die Lufthansa und die Gewerkschaft Cockpit eine Perspektivvereinbarung (PPV) ab, die bis 2022 gültig sein sollte. Die Vereinbarung sollte sicherstellen, dass die Piloten nicht streiken, solange diese gilt. Die Lufthansa sagte damals zu, gut 325 Flugzeuge mit ihren Pilotinnen und Piloten beredern zu wollen. Zudem war der Plan, 600 Männer und Frauen zu Kapitän:innen zu schulen und mehr als 700 Nachwuchskräfte einzustellen. Auch Fragen zu den Gehältern und der Betriebsrente wurden in der Vereinbarung geregelt. Durch die Corona-Pandemie kam allerdings alles ganz anderes. Ende 2021 sah die Lage während der Omikron-Welle für die Lufthansa noch immer so schlecht aus, dass sich die Airline gezwungen sah, die Vereinbarung zu kündigen. Ein Fehler, wie sie selbst zugibt und den sie inzwischen bereut.

Die Kündigung geschah einseitig von der Lufthansa aus und könnte für die Airline jetzt ernsthafte Folgen haben. Bei der Gewerkschaft Cockpit kam die Kündigung nämlich alles andere als gut an. Erst kürzlich stimmten die Pilotinnen und Piloten in einer Urabstimmung ab und entschieden sich für einen Streik. Dies macht die Gewerkschaft streikfähig, wovon sie wohl auch Gebrauch machen wird. Der Lufthansa drohen jetzt mehrere Streiks. Bisher ist ein Antrag für einen Streik der Pilotinnen und Piloten zwar noch nicht eingegangen, aber das könnte durchaus noch kommen. Die Lufthansa bereut die Aufhebung der Perspektivvereinbarung mittlerweile und gibt zu, dass sie eine andere Lösung hätten finden sollen. Bevor sie neues Personal einstellt, sollte sie wohl zunächst einmal die Probleme mit dem vorhandenen Personal aus dem Weg räumen.

Fazit zu Lufthansas Gewinnerwartungen für 2022

Die Reisebranche ist dabei sich zu erholen, was auch die Lufthansa deutlich spürt. Nachdem sie bereits im zweiten Quartal wieder schwarze Zahlen schreiben konnte, erwartet sie nun, das Jahr mit Gewinn abschließen zu können. Zudem möchte die Airline neues Personal einstellen, um den Flugverkehr wieder zu stabilisieren. Dem könnten allerdings die Probleme mit dem bereits bestehenden Personal in die Quere kommen. Denn nicht nur das Bodenpersonal ist in Streiklaune, sondern auch die Piloten. Grund dafür ist die Aufhebung des Perspektivvertrags vonseiten der Lufthansa. Diese sah ihren Fehler bereits ein und erklärt sich dazu bereit, diese Vereinbarung wieder aufzunehmen. Was daraus wird und ob die Gewerkschaft Cockpit, dem gegenüber ebenfalls offen ist, wird sich zeigen.

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Autorin

Jenny ist mit dem Reisen aufgewachsen und hat es schon als kleines Kind lieben gelernt. Für sie ist das Betreten eines Flugzeuges eines der schönsten Gefühle der Welt. Bei reisetopia kann sie ihre Leidenschaft fürs Reisen mit dem fürs Schreiben verbinden.

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