Ab nächstem Jahr soll für Reisen nach Europa ein Online-Programm kommen, bei welchem Einreisende eine Befreiung der Visumpflicht beantragen können.
Europa plant ab 2023 stärkere Grenzkontrollen für Reisende aus dem Ausland. Das neue Online-Programm, namens ETIAS, soll nach US-Vorbild eine Befreiung von der Visumpflicht für ausländische Besucher bringen, die nach Europa einreisen möchten, wie executivetraveller.com berichtet. Der Starttermin für das Programm wurde nun jedoch von Mai auf November 2023 verschoben.
Was ist ETIAS im Konkreten
Es gibt viele Arten von Reisen. Wer auf Reisen ist, kommt stets irgendwie anders zurück. Manch einer fliegt zu einem wichtigen Business-Meeting, der Nächste, um die Großeltern zu besuchen und wieder jemand anderes reist um die Welt, um entlegene Orte zu erkunden. Egal wie man reist, man muss sich stets mit den örtlichen Einreisebestimmungen auseinandersetzen und diese berücksichtigen, andernfalls kann es bei der Grenzkontrolle oder bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen zu Problemen kommen.
Europa hat sich nun für kommendes Jahr eine neue Strategie überlegt. Die EU erklärt, sie wolle die Grenzen sicherer machen. Da jüngste Sicherheitsbedenken bezüglich Terrorismus und Flüchtlingskrisen ein verbessertes Grenzmanagement fordern. Bereits seit 2016 läuft daher ein gesetzliches Verfahren, welches ETIAS durchlaufen muss, um dann 2023 einsatzbereit zu sein. Bereits in der Vergangenheit sollte es in abgewandelter Form in der EU implementiert werden, reisetopia berichtete darüber.
Geplanter Start nach hinten verschoben
Eigentlich war der Start des neuen ETIAS-Programm für Mai 2023 vorgesehen. Nun verkündet die Europäische Union die Aufschiebung des Projekts. Jetzt soll das Online-Programm erst November 2023 umgesetzt werden. Gründe, warum es zu dieser Änderung kam, wurden nicht genannt.
ETIAS ab November 2023
Ab November 2023 soll dann aber für Geschäftsreisende, Touristen und all jene, die für medizinische Behandlungen oder zum Transit einreisen und alle, die ohne vorheriges Visum in den europäischen Schengen-Raum einreisen möchten, ein sogenanntes Reiseinformations- und -genehmigungssystems, kurz ETIAS, geben. Da es in der Zukunft verstärkte Grenzkontrollen geben soll, können sich Reisende mit dem ETIAS-Programm online eine Befreiung von der Visumpflicht holen.
Dieses Programm soll angelehnt sein an das amerikanische Vorbild zur Einreise in die USA, welches unter dem Namen ESTA-Programm bekannt ist. Wenn man ohne vorheriges Visum nach Amerika einreisen möchte, muss man sich, wie auch dann in Zukunft beim ETIAS-Programm, zunächst eine Genehmigung einholen, um einreisen zu dürfen. Dieses Online-Verfahren soll die Wartezeit verkürzen und gleichzeitig die von der EU geäußerten Sicherheitsbedenken besser berücksichtigen. Nach einer ETIAS-Genehmigung kann es für drei Jahre oder bis zum Ablauf des Reisepasses verwendet werden, je nachdem, was zuerst eintritt.
Für welche Länder wird ETIAS benötigt?
Insgesamt wird es 26 Länder in Europa geben, die als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme eine ETIAS-Autorisierung benötigen. Es wird unter anderem für die EU-Länder Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn gelten.
Dazu gehören auch Länder, die Teil des erweiterten Europäischen Wirtschaftsraums innerhalb des Schengen-Raums sind, aber selbst nicht zur Europäischen Union gehören, wie zum Beispiel Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Irland ist zwar Teil der Europäischen Union, nimmt aber nicht am Schengen-Raum Abkommen teil. Deswegen wird dort kein ETIAS erforderlich sein. Es wird außerdem nicht bei der Einreise in das Vereinigte Königreich, nach Bulgarien, Rumänien, Kroatien und Zypern benötigt. Diese Länder sind nicht Teil des Schengen-Raums und haben ihre eigenen Vorschriften bezüglich Genehmigungen bei einem Visum.
Fazit zur Einführung vom ETIAS-Programm
Der Hauptgrund für die Einführung der ETIAS-Genehmigung ab 2023 wird von der EU mit sicherheitsbezogenen Gründen argumentiert. Mit dem erhöhten Risiko durch weltweit Reisende will die EU sichere Reisen in die Mitgliedstaaten gewährleisten. Die Einreise ohne vorheriges Visum soll daher, nach amerikanischen ESTA-Programm-Vorbild, vereinfacht ermöglicht werden, da kein Ganz zum Konsulat und Co. mehr nötig ist. Aber aufgepasst, für all jene, die aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit oder wegen eines Aufenthalts, länger als 90 Tage im Land, im Voraus ein Visum benötigen, entfällt die ETIAS-Regelung. Für diejenigen, die kein vorab vereinbartes Visum haben und ansonsten ohne Visum in den Schengen-Raum einreisen können, wird das ETIAS obligatorisch. Es wird demnach spannend zu erleben, wie die Reisenden das neue System annehmen werden und ob es zu Verwirrung beim Ausfüllen kommen wird. Es bleibt zu hoffen, dass das System den gewünschten Zweck der EU erfüllt und die Einreise zudem auch ein bisschen vereinfacht und nicht komplizierter macht.