Brussels Airlines gehört schon seit geraumer Zeit eher zu den Sorgenkindern der Lufthansa Gruppe. Ähnlich wie Austrian Airlines kämpfte auch Brussels lange um wirtschaftliche Stabilität. Zwar scheint sich die Lage verbessert zu haben, trotzdem wird der Name Brussels Airlines wohl aus strategischen Gründen im Europaverkehr verschwinden.
Brussels Airlines gehört seit 2016 zur Lufthansa Gruppe. Schon zu diesem Zeitpunkt fürchtete man in Belgien, man müsse seine Nationalairline aufgeben und würde die Identität einbüßen. 2016 sollten diese Sorgen jedoch noch unbegründet sein. Auch in den Reihen der Lufthansa Gruppe blieb Brussels das, als was es bekannt war: Brussels Airlines.
Lufthansa integriert Brussels Airlines immer weiter
Mit Anspannung der wirtschaftlichen Lage der belgischen Airline reagierte man jedoch in der Lufthansa Gruppe und setzte eine Lufthansa Managerin als neue Chefin bei Brussels Airlines ein. Es folgte eine strategische Eingliederung der Airline in die Lufthansa-Tochter Eurowings. Einige der Eurowings Langstreckenflüge ab Düsseldorf werden entsprechend derzeit von Brussels Airlines durchgeführt.
Doch damit soll es nicht getan sein. Wie die Chefin der belgischen Airline bekanntgegeben hat, wird der Name Brussels Airlines künftig wohl von den Abflugmonitoren verschwinden, zumindest innerhalb Europas. Hintergrund sei ein übersichtliches und einheitliches Netz innerhalb Europas und dafür müsse man einige Marken verschwinden lassen oder optimieren. Wie eine Optimierung aussehen kann, zeigt das Beispiel Austrian Airlines zuletzt. Dank neuer Strategie konzentrieren sich die Flüge künftig auf den Hub Wien. Brussels Airlines wird wohl eher das Verschwinden drohen.
Auch für Vielflieger könnten sich daraus Nachteile ergeben. Mit einem Lufthansa Frequent Traveller Status oder Lufthansa Senator Status kann man aktuell auch im günstigsten Tarif die durchaus gute The Loft Lounge am Flughafen Brüssel nutzen sowie natürlich auch bei Flügen mit Brussels Airlines ab anderen Airports kostenfreien Lounge-Zugang genießen. Werden die Flüge unter der Marke Eurowings durchgeführt, könnte sich das ändern. Hier ist man mit einem Status nur im Smart-Tarif zugangsberechtigt. Passagiere mit Star Alliance Gold Status würden sogar überhaupt nicht mehr in die Lounge kommen, denn anders als Brussels Airlines gehört Eurowings nicht zur Star Alliance.
Zukünftige Marke auf der Langstrecke noch unklar
Ob dies auch für die Langstrecke gelten wird, steht derzeit noch nicht fest. Es erscheint aber zumindest denkbar. Das letzte Wort hat in diesem Fall die Lufthansa Gruppe. Fest steht, dass Brussels Airlines trotz wirtschaftlicher Verbesserungen noch nicht auf dem Level einer Lufthansa oder Swiss ist. Entsprechend versagt der Lufthansa Chef Spohr der belgischen Airline auch Geld für weitere Investitionen. Stattdessen fordert er die Airline zum Wachstum auf – mit bestehenden Routen und mahnt, dass Wachstum auch in Deutschland stattfinden kann, etwa in Düsseldorf.
In Brüssel müsse man aber weiter an den Gewinnmargen der Airline arbeiten, um ein gesundes Wachstum zu erreichen und die Marke erhalten zu können. Dennoch könnte die Marke Brussels Airlines auf Langstrecken unter Umständen erhalten bleiben, denn gerade in Afrika ist die Marke nicht nur bekannt, sondern hat auch einen sehr guten Ruf. Besonders in den früheren belgischen Kolonien könnte dies ein großer Marktvorteil sein, den die Lufthansa so einfach nicht aufgeben wird.
Fazit zum Verschwinden der Marke Brussels Airlines
Die Nachricht, dass der Name Brussels Airlines wohl schon bald aus dem europäischen Flugverkehr verschwindet, kommt nicht überraschend. Schon länger wird die untergeordnete Rolle der belgischen Airline innerhalb des Lufthansa Konzerns deutlich. Spätestens seit der Eingliederung in Eurowings haben viele Brussels wohl schon gänzlich abgeschrieben. Ob die Marke auch auf der Langstrecken verschwinden wird, steht zwar offiziell noch nicht fest, könnte aber ebenfalls kommen.