Aktuell häufen sich die Nachrichten rund um Warnstreiks der Gewerkschaften ver.di und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Wie geht es nach dem turbulenten Wochenende weiter?

Die Gewerkschaften kämpfen weiterhin für bessere Konditionen, noch ist kein Ende der unbefristeten Warnstreiks in Sicht. Bereits am kommenden Montag sind Arbeitsniederlegungen am Flughafen Berlin-Brandenburg angekündigt. Nächste Woche sind nun sowohl bei ver.di als auch bei der EVG wiederholte Tarifverhandlungen angesetzt.

Chaos am Wochenende

Erst sollten die Warnstreiks der Gewerkschaft ver.di am Donnerstag und Freitag nur die Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf und Hamburg betreffen. Im Nachhinein wurden auch Arbeitsniederlegungen am Flughafen Stuttgart angekündigt, bevor sich der Streik auch auf den Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden ausweitete. Hier kam es auch am Samstag noch zu Arbeitsniederlegungen. Währenddessen berichtet aero.de, dass am Flughafen Düsseldorf 160 von 400 geplanten Flügen ausfallen mussten, während in Köln/Bonn rund 80 Prozent der Flüge gestrichen wurden. Insgesamt betrafen um die 700 Flugausfälle rund 100.000 Passagiere.

Während Flughäfen wie Paderborn/Lippstadt oder auch Münster/Osnabrück zwar in NRW als Ausweichflughäfen fungierten, kam es am Wochenende trotzdem zu langen Wartezeiten. Laut RND mussten beispielsweise Fluggäste am Flughafen Hannover am Samstag aufgrund von unzureichenden Kontrollspuren stundenlang anstehen.

Auch die Bahn stelle keine Alternative dar, da die EVG am Freitag ebenfalls zu bundesweiten Arbeitsniederlegungen aufgerufen hatte. Der Streik dauerte von 3 bis 11 Uhr an, führte aber auch zu hohen Auslastungen bei den nachfolgenden Zügen, wie RND berichtet. Aufgrund dessen wird seitens der Deutschen Bahn eine Kulanzregelung angeboten, bei der Tickets für den 21. April bis einschließlich Dienstag, den 25. April, flexibel genutzt werden können.

Doch nicht nur in Deutschland sind aktuell Warnstreiks an der Tagesordnung. In Großbritannien wird in London-Heathrow im Mai erneut für acht Tage gestreikt, nachdem es erst im März schon zu Arbeitsniederlegungen am Londoner Flughafen kam. Auch hier kämpft das Sicherheitspersonal am Flughafen um Lohnerhöhungen. Auch in Italien betraf der Generalstreik am Freitag auch den Flugverkehr, sodass es auch hier zu Verzögerungen und Annullierungen kam. Ganz zu schweigen von den andauernden Warnstreiks in Frankreich, wo die Rentenreform der Regierung bereits seit Monaten unter anderem zu Flugausfällen führt.

Ist ein Ende in Sicht?

Während es laut Tagesschau im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes am Wochenende zu Einigungen gekommen ist, wurde bei den Verhandlungen der EVG und der Beschäftigten an Flughäfen weiterhin noch keine Lösung gefunden, die alle Parteien zufriedenstellt. Unbefristete Warnstreiks können daher auch im Mai und über Pfingsten möglich sein.

Kommenden Dienstag geht es bei der Gewerkschaft EVG und der Deutschen Bahn sowie rund 50 Unternehmen in die neue Verhandlungsrunde. Bisher liegen jedoch keine zufriedenstellenden Angebote vor. Die Gewerkschaft fordert mindestens 650 Euro mehr im Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen. Der Bahnvorstand hatte die erneuten Streiks der EVG scharf kritisiert, bezeichnete sie sogar als “unnütz und unnötig”. Sollte es bei den Verhandlungen in der nächsten Woche nicht zu einer Einigung kommen, ist ein erneutes Treffen Ende Mai geplant. Laut FAZ hat die EVG bereits weitere Verhandlungstermine für Juli und September, also unter anderem in fünf Monaten, angefragt.

Auch die Gewerkschaft ver.di und der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) werden kommende Woche, am Donnerstag, den 27. April und Freitag, den 28. April, erneut verhandeln. Die Gewerkschaft kämpft für Zuschläge für Nacht-, Wochenends- und Feiertagsarbeit, sowie Regelungen zur Vergütung von Überstunden für Sicherheits- und Servicekräfte. Am Montag kommt es am Flughafen BER nun ebenfalls zu Arbeitsniederlegungen der Luftsicherungsfachkräfte, um den Druck bis dahin zu erhöhen. Laut rbb24 sollen keine Abflüge stattfinden.

Fazit zu den aktuellen Warnstreiks

Nächste Woche gehen die Tarifverhandlungen in die neue Runde. Bis dahin setzt ver.di am Montag am Flughafen BER Arbeitsniederlegungen als Druckmittel ein. Sollte es in der kommenden Woche nicht zu Einigungen kommen, drohen weiterhin unbefristete Streiks. Diese könnten auch wieder die Feiertage betreffen, da die Gewerkschaften auch für den Mai mit erneuten Warnstreiks gedroht haben. Über weitere Entwicklungen halten wir Euch selbstverständlich auf dem Laufenden.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Amélie Margout ist Head of Content und seit August 2020 bei reisetopia tätig. Nach ihrem Bachelorstudium in Medien und Kommunikation in England zog sie nach Berlin und schreibt seither Ratgeber mit Fokus auf Finanzen, Luxushotels und suchmaschinenrelevante Inhalte.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.