Airbus und überraschenderweise auch Boeing, konnten zuletzt wiederschwarze Zahlen schreiben. Wenngleich sich die Zahlen bei beiden Flugzeugbauern natürlich unterscheiden, spüren beide Kontrahenten den derzeitigen Aufschwung.

Der europäische Flugzeughersteller Airbus verdoppelte seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr und hob den Ausblick für die Auslieferungen von Flugzeugen an, nachdem die Halbjahresergebnisse besser als erwartet ausgefallen waren, was die Aktien des Unternehmens auf den höchsten Stand seit Beginn der Coronavirus-Krise steigen ließ, wie unter anderem aero.de berichtet. Doch auch bei Boeing gibt es überraschende Gewinnprognosen, die besonders Experten so nicht erwartet hätten, wie unter anderem fvw.de berichtet.

Airbus profitiert aber bleibt skeptisch

Der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus erklärte jüngst, er profitiere von der beginnenden Erholung der Luftverkehrsnachfrage, wies jedoch darauf hin, dass die uneinheitlichen weltweiten Impfquoten und die sich ausbreitende Delta-Variante des COVID-19-Virus die Erholung in Frage stellen. Airbus erklärte weiter, man erwarte im Jahr 2021 600 Flugzeuge auszuliefern, gegenüber einem früheren Ziel von mindestens 566 Flugzeugen, und verdoppelte die Prognose für das Betriebsergebnis auf 4 Milliarden Euro, während das Unternehmen einen freien Cashflow von 2 Milliarden Euro vorhersagte. Demnach ist davon auszugehen, dass Airbus in diesem Jahr mehr als 600 Flugzeuge ausliefern wird, nachdem das Unternehmen mit zahlungsunfähigen Fluggesellschaften Umgehungslösungen ausgehandelt hat, einschließlich Vereinbarungen, die es einigen erlauben, die Bilanzierung neuer Flugzeuge zu verschieben.

Ein Airbus A330neo

„COVID-19 ist noch nicht vorbei“, sagte der Vorstandsvorsitzende Guillaume Faury am Donnerstag gegenüber Medien. „Die Impfquoten sind weltweit sehr unterschiedlich und wir können nicht ausschließen, dass es nach der Delta-Variante eine weitere geben wird, daher glauben wir, dass wir sehr vorsichtig bleiben müssen“, sagte Faury und fügte hinzu: „Es wird ein holpriger Weg, was die Erholung angeht.“ Angeführt von den Geschäftsbereichen Luft- und Raumfahrt sowie Hubschrauber erzielte Airbus im zweiten Quartal einen Betriebsgewinn von 2,01 Milliarden Euro, verglichen mit einem Verlust von 1,23 Milliarden Euro im Vorjahr, während der Umsatz um 70 Prozent auf 14,18 Milliarden Euro stieg. Für das erste Halbjahr verzeichnete Airbus einen operativen Gewinn von 2,7 Milliarden Euro und übertraf damit sein bisheriges Jahresziel.

Boeing überrascht Experten mit Quartalsgewinn

Der Konkurrent Boeing hat am Mittwoch seinen ersten Quartalsgewinn seit fast zwei Jahren bekannt gegeben, da sich der US-Inlandsreiseverkehr erholt hat und die Auslieferungen der 737 MAX angekurbelt wurden. Hier stiegen die Aktien um fünf Prozent. Die Rückkehr der Flüge trug dazu bei, dass Boeing am Mittwoch ein profitables Geschäftsquartal vermelden konnte und damit sechs Quartale in Folge mit Verlusten beendete. Der Gewinn belief sich auf 567 Millionen US-Dollar (über 477 Millionen Euro), nach einem Verlust von 2,96 Milliarden US-Dollar (gut 2,49 Milliarden Euro) im gleichen Zeitraum.

Eine Boeing 737 MAX von TUIfly

Boeing wies einen operativen Cashflow aus, der sich in diesem Quartal auf 500 Millionen US-Dollar (über 421 Millionen Euro) verbesserte. Während einer 90-minütigen Telefonkonferenz mit Reportern erklärte Boeings Chief Executive Officer Dave Calhoun jüngst, dass fünf Faktoren zu den überraschenden Ergebnissen geführt haben. Der sei eine höhere Auslieferung von Flugzeugen, einschließlich der 737 MAX. Zweitens: Starke Ergebnisse im Verteidigungsbereich von Boeing. Drittens stiegen die weltweiten Dienstleistungen dank der zivilen Flugzeugdienste um 17 Prozent. Viertens führten neue Flugzeugbestellungen zu einem höheren Cashflow. Und schließlich gab es durchgängig niedrigere Kosten.

Das in Seattle ansässige Unternehmen übertraf die Prognosen der Analysten mit einem Umsatzanstieg von 44 Prozent auf fast 17 Milliarden US-Dollar (über 14,3 Milliarden Euro), gegenüber 11,8 Milliarden US-Dollar (fast 9,95 Milliarden Euro) im Vorjahresquartal, und übertraf die Prognose von 16,54 Milliarden US-Dollar (über 13,9 Milliarden Euro).

Fazit zu finanziellen Situation bei Airbus und Boeing

Beide Flugzeughersteller sind besorgt über die langsame Erholung der Langstreckenflüge. Ein Aufschwung ist dringend notwendig, um die Nachfrage nach Großraumflugzeugen, die schon vor der Krise nachgelassen hatte, wieder zu beleben. Airbus kündigte beispielsweise die Markteinführung eines A350-Frachters an, um die langjährige Vorherrschaft von Boeing in einem lukrativen, aber unbeständigen Teil des Jetmarktes zu brechen, der während der Pandemie vom Wachstum des elektronischen Handels profitiert hat. Und auch Boeing kann einen Quartalsgewinn melden, was viele Experten tatsächlich überrascht hat. So konnten beide Flugzeugbauer von den jüngsten Aufschwüngen in der Branche teils kräftig profitieren.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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