Die deutsche Fluggesellschaft airberlin stellt den Flugbetrieb zum 28. Oktober ein, das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Die Tochtergesellschaften Niki, Belair und LGW sind vorerst nicht betroffen. Das Ende von airberlin ist besiegelt. Zum 28. Oktober werden alle Flüge eingestellt. Dies geht aus einer Pressemitteillung der deutschen Airline vor, die den Flugbetrieb seit der airberlin Insolvenz am 15. August durch einen Notkredit aufrecht gehalten hatte. Alle Flüge unter einer AB-Flugnummer, die von airberlin-Fluggerät durchgeführt werden, fallen ab dem 28. Oktober weg. Sogenannte ACMI-Dienstleistungen, also Flüge für Eurowings, werden fortgeführt. Genauso wird der Flugbetrieb der Töchter Niki und LGW aufrechterhalten.
Pressemitteillung zum Ende des Flugbetriebs bei airberlin
In der heute veröffentlichten Pressemitteillung heißt es:
In dem am 15. August 2017 eingeleiteten Insolvenzantragsverfahren ist eine Fortsetzung des Geschäftsbetriebs aufgrund der hohen Verluste, die derzeit und prognostiziert dauerhaft entstehen, unmöglich und unzulässig. Ein eigenwirtschaftlicher Flugverkehr (also Flugverkehr unter dem IATA-Airline-Code AB) im eröffneten Insolvenzverfahren ist nach gegenwärtigem Erkenntnisstand spätestens ab dem 28. Oktober nicht mehr möglich. Für den Zeitraum bis zur kartellrechtlichen Genehmigung werden durch die Air Berlin Dienstleistungen im Bereich des sogenannten Wet Lease erbracht. Der Flugverkehr der nicht insolventen Unternehmensteile Niki und LGW wird weitergeführt.
airberlin-Töchter Niki und LGW fliegen weiter
Relevant ist sicherlich, dass die beiden airberlin-Töchter Niki und LGW auch weiterhin in der Luft bleiben. Demnach werden Flüge dieser beiden Töchter-Airline auch über den 28. Oktober hinaus durchgeführt. Wie genau dies aussehen wird, ist aktuell noch unklar. Die LGW fliegt mit Maschinen vom Typ Dash Q400 ausschließlich im eigenwirtschaftlichen Flugverkehr der airberlin (Flugnummer beginnt mit AB), weswegen voraussichtlich auch diese Flüge gestrichen werden. Auf welchen Strecken die Maschinen von LGW über den 28. Oktober hinaus also noch fliegen werden, ist unklar.
Nicht von der Einstellung der Flüge bei airberlin betroffen ist dagegen die Tochter Niki, die Flüge unter eigener Flugnummer (HG) durchführt. Unter der Marke Niki fliegt airberlin allen voran zu Urlaubszielen in Spanien, Griechenland und Nordafrika. Die Urlaubsflüge sind entsprechend also auch weiterhin nicht berührt. Ihr könnt demnach darauf bauen, dass Eure Niki-Flüge auch über den 28. Oktober hinaus durchgeführt werden. Völlig unklar ist allerdings, wie lange der Flugbetrieb bei Niki noch weitergeführt wird. Ein Verkauf der Tochter sowie eine Abwicklung des Gesamtverkaufs von airberlin könnte sich noch mehrere Monate hinziehen.
Gebuchte airberlin Tickets verfallen, Umbuchung sind nicht möglich
Mittlerweile steht fest, dass nach der Streichung der Langstrecke ab Berlin, der Flüge in die Karibik ab Düsseldorf und schlussendlich auch der Streichung aller Langstrecken der gesamte Flugbetrieb bei airberlin eingestellt wird. Dabei gilt genauso wie bei den vergangenen Streichungen, dass keinerlei Umbuchungen möglich sind. Ihr müsst Euch also in jedem Fall um ein eigenes neues Ersatzticket kümmern und dieses auch bezahlen. Möglicherweise könnt Ihr die entstandenen Kosten danach als Forderung im Insolvenzverfahren geltend machen.
Ob Eure Ticket erstattet werden können, hängt vom Zeitpunkt der Buchung ab. Sofern Ihr bis zum 15. August 2017 um 23:59 Uhr gebucht habt, könnt Ihr die Tickets nicht erstatten lassen. In diesem Fall könnt Ihr eine Anmeldung im Insolvenzverfahren vornehmen, sobald dieses offiziell eröffnet ist. Nach dem 15. August 2017 gebuchte Tickets können dagegen kostenfrei erstattet werden.
Billigflieger EasyJet verliert Interesse an airberlin
Der Verkauf der airberlin stockt derweil, denn der zweite große Anbieter neben der Lufthansa, scheint sich aus dem Rennen um die airberlin-Reste zurückzuziehen. Die britische Billigfluglinie EasyJet will das geplante Angebote für etwa 30 Maschinen von airberlin über 50 Millionen Euro deutlich senken, wie die Berliner Zeitung in ihrer Printausgabe berichtet.
Die Lufthansa und EasyJet verhandeln noch bis zum 12. Oktober exklusiv über den Kauf von von airberlin. Die Verträge mit der Lufthansa gelten laut verschiedenen Quellen bereits als unterschriftsreif. Die Lufthansa möchte wohl insgesamt 80 Maschinen, darunter auch die solventen Töchter Niki und LGW übernehmen.
Wann der Verkaufsprozess von airberlin abgeschlossen ist, lässt sich aktuell noch nicht absehen. In der Pressemitteillung von heute heißt es, dass sich der Verkauf und die damit verbundene Abwicklung und kartellrechtliche Prüfung noch mehrere Monate hinziehen könnte. Einen reibungslosen Übergang wird es entsprechend in keinem Fall geben.
Fazit zur Einstellung des Flugbetriebs bei airberlin
Die Einstellung des Flugbetriebs bei airberlin hat sich leider angedeutet. Mittlerweile steht fest, dass der 28. Oktober 2017 der Stichtag ist. Erstattungen sind nur bedingt möglich, Umbuchungen sogar ausgeschlossen. Sofern Ihr vom Ende des Flugbetriebs betroffen seid, müsst Ihr entsprechend auf eigene Kosten neue Tickets buchen. Immerhin: Die Flüge der Töchter Niki sind vorerest nicht betroffen.