Nach einem nicht enden wollenden Winter sollte es mal wieder etwas Sonne geben. Die perfekte Idee um dieses Problem zu lösen und gleichzeitig noch perfekt ein Klischee zu bedienen war schnell geboren und so ging es daran, meinen Florida Roadtrip zu planen!

Nach vielen kurzen Trips in den letzten Monaten und Jahren wollte ich mir endlich mal wieder etwas mehr Zeit nehmen, um eine Region besser kennenzulernen und mehr zu machen, als nur eine Stadt anzuschauen. Zudem wollte ich, warum genau ist mir auch nicht so richtig klar, schon immer mal einen Roadtrip in den USA machen, natürlich in dem wohl amerikanischsten Auto was es gibt: Einem Ford Mustang Cabrio. Dabei wird dieser Tripreport im Vergleich zu unseren bisherigen Trips einen etwas anderen Geschmack haben. So spielt das Thema Luxus hier eine weniger große Rolle – aus mehreren Gründen.

Alle Teile des Tripreports im Überblick: 

Lufthansa Flüge und ein Mietwagen von Alamo

Nachdem ich mit einem Freund die Idee dieses Trips hatte, ging es an die Planung der Reise. Es war von Anfang an klar, dass es Economy Class Flüge werden würden, zum einen weil ich mit einem Freund verreisen würde, der (leider) noch nicht ganz so aktiv beim Meilen sammeln ist, wie wir und zum anderen weil das Budget bei diesem Trip soweit möglich geschont werden sollte. Immerhin würden wir knapp zwei Wochen weg sein, was in den USA und vor allem in Florida schon teuer genug ist. Die Lufthansa Economy Class hatte mich schon länger interessiert, da dem Produkt ein etwas geteilter Ruf vorauseilt: Einige halten Sie für überbewertet, andere würden auf Langstrecken niemals in ein anderes Flugzeug steigen.

Um den Preis etwas nach unten zu bekommen, schauten wir nach Tickets ab Skandinavien, die immer angenehm günstig sind. So ging es für nur knapp 300 Euro ab Oslo via München nach Miami und zurück via Frankfurt. So konnte ich die Produkte im A330 und A380 testen und zudem den Lufthansa Lounge Zugang in München mit der Amex Platinum testen.

7 Tage mit dem Auto durch Florida

Vor Ort buchten wir für die ersten 7 Tage einen Alamo Mietwagen der Cabrio Kategorie, der als “Ford Mustang oder Ähnliches” bezeichnet wurde. Dieser schlug durch einen aktuell laufenden Sale inklusive erstem Tank mit knapp 300 Euro für die Woche zu buche. Durch die Bezahlung mit meiner Amex Platinum musste ich mir keine Sorgen um die Versicherung machen und sparte mir diese bei der Buchung. Nach einer Nacht in einem Vorort von Miami sollte es direkt auf die Florida Keys gehen, einer vorgelagerten Inselgruppe, die sich über mehrere Kilometer erstreckt und durch eine lange Straße angebunden ist.

Auf der letzten Key, also am Ende der Kette, verbrachten wir drei Tage und genossen hier den Strand und das geniale Wetter. Nach der Rückfahrt stand wieder eine Nacht in besagtem Vorort von Miami an, da dieser perfekt in der Mitte unserer Strecke lag. Von dort aus ging es mit dem Auto dann in die Everglades, wo wir eine Tour mit dem Boot durch den Park unternahmen – immer auf der Suche nach Alligatoren natürlich.

Das Ziel war dabei die Westküste Floridas, wo wir noch zwei Nächte in der kleinen Stadt Bonita Springs verbrachten, die den Ruf von Florida perfekt bestätigte: Die Heimat von gut situierten Rentnern.

Miami Beach: Das beste kommt zum Schluss oder eben nicht

Zum Abschluss der Reise entschieden wir uns nach der Abgabe des Autos, noch drei Nächte in Miami Beach zu verbringen, da wir viel über diesen legendären Stadtteil von Miami gehört hatten. Insgesamt war ich hier negativ überrascht, denn ich habe mich selten so unwohl gefühlt. Nicht nur, weil mir die Stadt dauerhaft vorkam, wie direkt aus einem etwas geschmacklosen Rap Video oder dem Videospiel GTA ausgeschnitten, sondern auch weil die Unterkunft meinen bisherigen Tiefpunkt in dieser Hinsicht markierte. Für Feierverrückte und Menschen mit Hang zu Drogen (die konnte man nämlich überall riechen und kaufen) mag Miami Beach ein toller Ort sein, aber sowohl die Stimmung als auch der Strand waren nicht so unbedingt meins. Obwohl die Promenade mit Beach Volleyballfeldern und Palmen selbst recht schön ist, ist der Strand einfach nur groß und flach und im Vergleich zu Key West nicht sonderlich ästhetisch.

Was mich insgesamt am meisten gestört hat, war, dass die Menschen auf der Straße einfach ein insgesamt extrem komisches Verhalten an den Tag gelegt haben. Obwohl in den USA die nackte Brust während der Super Bowl Halbzeit zu einer nationalen Krise geführt hat, scheint das in Miami Beach niemanden zu stören, denn es wurde grundsätzlich halbnackt (untertrieben ausgedrückt) herumgelaufen, was die männliche Seite der Bevölkerung offensichtlich zum Anlass nahm, dauerhaft hinter allem herzupfeiffen und zu rufen, was im Bikini auf der Straße herumlief, gerne auch aus dem vorbei fahrenden aufgemotzten Lowrider. Dazu kam noch der dauerhafte Geruch von Cannabis und das mehrfache proaktive Angebot von diesem und zahlreichen weiteren Drogen, sodass Miami Beach mir insgesamt nicht als Lieblingsdestination im Kopf bleibt.

Planung der Unterkünfte

Wie schon erwähnt, stand die Schonung des Budgets bei diesem Trip im Mittelpunkt. Vor dem Abflug aus Oslo buchte ich das Park Inn Oslo Airport, das für die eine Nacht bei knapp 80 Euro lag. Auf dem Weg verbrachten wir insgesamt zwei Nächte im Fairway Inn Florida City, einem klassischen US-Motel, das inklusive Frühstück bei knapp 60 Euro pro Nacht lag.

In Key West sind normale Hotels und Resorts unglaublich teuer, sodass es leider zwei Betten in einem Viererzimmer wurden. Nicht unbedingt angenehm, das Hotel selbst war aber nett und bot mit mehreren Pools auch genügend Erholung. Der Preis lag hier pro Person bei knapp 35 Euro, immer noch teuer, aber im Vergleich zu Hotelzimmern (200 Euro aufwärts) deutlich günstiger.

In Bonita Springs wurde es mangels guter Alternativen das Holiday Inn Express Naples North, das bei knapp 130 Euro lag. Das Hotel war in Ordnung, aber alles andere als besonders. Hier sieht man auch schnell den zweiten Grund, warum ich “gute” Hotels hier nicht unbedingt wählen wollte. In den USA ist der Unterschied zwischen diesen schlechteren und den bessere Kettenhotels relativ gering und die Statusvorteile ebenfalls eher mau. Wenn ich anstatt der 130 Euro für das Holiday Inn Express hier ein “richtiges” Hilton gewählt hätte, läge der Preis hier wohl bei 200 Euro oder mehr und die Leistung ist erfahrungsgemäß nicht unbedingt besser. Normale Hilton oder Marriott Häuser haben oftmals auch nur drei Sterne, während selbst die Top-Marken wie Conrad oder Waldorf Astoria nur vier Sterne haben. Ähnlich sah die Sache auch in Miami Beach aus, wo wir ebenfalls ein Hostel wählten, nicht ahnend was uns erwarten würde. Ich habe in meinen Backpacker Zeiten schon einiges in Sachen Hostels gesehen, aber ein Schlafsaal mit 30 Betten war auch mir neu. Hier würde ich beim nächsten Mal auf jeden Fall den Aufpreis für ein besseres Hotel bezahlen, das sei Euch auch geraten.

In Sachen Reviews werde ich eine Art Guide schreiben, der zusammenfasst, was man bei solchen Mittelklassemotels beziehungsweise Hotels in den USA erwarten kann, da ich einzelne Reviews eines Fairway Inn oder Holiday Inn Express mitten im Nirgendwo in Florida für relativ wenig relevant halte. So erhaltet Ihr einen Eindruck davon, was Euch in den Hotels dieser Kategorie erwartet, müsst Euch aber nicht durch 600 oder mehr Wörter über das Holiday Inn Express Bonita Springs quälen 😉 Die Unterkünfte in Key West und Miami Beach werde ich ebenfalls auslassen, auch weil ich hier zu wenig Fotos habe.

Fazit zum Roadtrip durch Florida

Dieser Trip war eine Art klischeehafte Vorstellung eines Trips, den man macht, wenn man jung ist und so ähnlich war er auch. Ich würde Florida generell für einen Urlaub in jedem Fall empfehlen, jedenfalls wenn man die USA als Land kulturell mag (sicher nicht jedermanns Sache). Vor allem die Florida Keys empfand ich als eine ziemlich coole Sache und auch das Alligator-Streicheln vergisst man sicher auch nicht so schnell!

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Autor

Seit dem ersten Flug in der Business Class ist Jan besessen von Meilen & Punkten. Als Flug- und Reiseverrückter genießt er dabei den Weg ans Ziel mindestens genau so wie die schlussendliche Destination. Auf reisetopia gibt er Euch wichtige Tipps und hält Euch über aktuelle Deals auf dem Laufenden!

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