Auf meiner Reise nach Dubai konnte ich die Lufthansa Business Class in der Embraer E190 und den Airbus A330-300 testen. Bei diesem Artikel handelt es sich weniger um ein klassisches Review, sondern viel mehr um einen Erfahrungsbericht von zwei Flügen, die in der Corona-Pandemie stattfanden.

Reisen ist inzwischen wieder deutlich einfacher möglich. Nach mehreren abgesagten Reisen war die Vorfreude auf meine Dubai-Reise umso größer. Meine Reisepläne habe ich Euch bereits in einem separaten Booked-Artikel vorgestellt – genauso wie die Erfahrungen meines Emirates First Class Flug. In einem ähnlichen Stil möchte ich über meine Lufthansa-Flüge schreiben und Euch vor unangenehmen Überraschungen sowie falschen Erwartungen warnen!

Intensive Vorbereitung zahlt sich an beiden Flughäfen aus

Am Anfang einer jeden Reise steht die Flugbuchung sowie die Reise-Vorbereitung an. In Zeiten der Pandemie sollte diese jedoch ein wenig genauer sein, wie sich auf meiner Reise herausstellte. Aber der Reihe nach – gebucht habe ich den Flug in der Lufthansa Business Class mithilfe meiner American Express Membership Rewards Punkte, die ich bereits vor einiger Zeit im Verhältnis von 5:4 zu Singapore Airlines KrisFlyer übertragen habe. Der Flug von Hamburg über Frankfurt nach Dubai hat mich pro Person 29.000 Meilen sowie eine Zuzahlung rund 200 Euro gekostet.

Neben der reinen Flugbuchung habe ich großen Wert auf die Einhaltung aller notwendigen Reisebestimmungen gelegt. Neben einem PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden vor der finalen Abreise sein darf – damit ist der Flug nach Dubai gemeint – bedarf es eine Auslandskrankenversicherung, die Behandlungen im Rahmen einer Infektion deckt. Den PCR-Test habe ich am Flughafen Hamburg bei Centogene machen lassen. Des Weiteren ist es von Vorteil sich die DXB Smart-App auf das Smartphone zu laden.

Beim Check-In in Hamburg wurden alle notwendigen Reisedokumente auf Richtigkeit und Gültigkeit überprüft – erst dann wurden mir die Boarding Karten ausgestellt. Dieser Prozess hat am Business Class Check-In Schalter weniger als fünf Minuten in Anspruch genommen. Nach dem kurzen Flug nach Frankfurt, auf den ich gleich separat eingehe, wurden die Dokumente vor dem Gate erneut kontrolliert. Hier kam es zu langen Wartezeiten, da offensichtlich etliche Passagiere nicht die notwendigen Reisedokumente vorlegen konnten. Ich habe beispielsweise mitgehört, dass geimpfte Reisende schlichtweg der Meinung waren, dass sie keinen PCR-Test benötigen. Bei einem anderen Reisenden war der PCR-Test nur knapp älter als 72 Stunden. Er ist davon ausgegangen, dass der Test nicht älter als 72 Stunden bei dem ersten Flug sein darf, nicht jedoch beim Flug, der einen in die Vereinigten Arabischen Emirate befördert. Den beiden Passagieren wurde die Beförderung verweigert.

Verbessertes gastronomischen Angebot in den Lufthansa Lounges

In Hamburg betreibt die Lufthansa zwei Lounges – die Business Class Lounge sowie die Senator Lounge. Aufgrund der anhaltenden Pandemie steht Business Class Passagieren die Senator Lounge zur Verfügung, da die Business Class Lounge weiterhin geschlossen hat. Das gastronomische Angebot wurde wieder leicht hochgefahren. Neben Kaffeespezialitäten, einer Auswahl an Softdrinks, Bier und Fruchtsäften tischt die Lufthansa ein kleines Catering auf. Ein minimaler Fortschritt zu vergangenen Monaten ist definitiv erkennbar. Nach einem einstündigen Aufenthalt in der Lounge konnte die Reise nach Frankfurt an Bord einer Embraer E190 beginnen. Ein Bild vom Catering erspare ich Euch, wenngleich das Brötchen mit dem Aufschnitt doch recht lecker war.

In der Senator Lounge in Frankfurt sah das Catering bereits deutlich besser aus. Neben warmen Speisen, wie einer Paprikasuppe, Kartoffelbooten oder Hähnchenschnitzel gab es eine Auswahl an Snacks, Eis und eine deutlich größere Auswahl an alkoholischen Getränken – so konnte man sich die drei Stunden Wartezeit durchaus vertreiben. Besonders erfreut war ich über die warmen Speisen und dem Getränkeangebot.

Darüber hinaus habe ich den Ausblick auf eine Boeing 747 genossen, die für den Abflug vorbereitet wurde.

Durchschnittliches Flugerlebnis – Crew freundlich aber träge

Der Flug von Hamburg nach Frankfurt fand in einer Embraer E190 statt. Dieser Flug soll auch nicht der Schwerpunkt dieses Artikels sein. Die Business Class ist in dem schmalen Flugzeug in einer 2-2-Konfiguration angeordnet, wobei versetzt der Nebensitz frei bleibt. Die Crew war freundlich und bot in der Business Class sogar drei Getränkerunden an – wohlgemerkt auf einem 45-minütigen Flug.

In Frankfurt stieg die Vorfreude auf den Flug nach Dubai – tatsächlich mein erster Flug mit einem Airbus A330. Damit bedarf es lediglich noch einen Flug mit der Boeing 747 – dann bin ich mit allen Flugzeugtypen geflogen, die aktuell auf der Langstrecke eingesetzt werden. Dass es sich bei der Lufthansa Business Class um kein allzu modernes Bordprodukt handelt war mir im Vorfeld ja bekannt, dennoch war ich beim Betreten der Kabine positiv überrascht. Die Kabine war sauber, wirkte frisch – beste Voraussetzungen für einen guten Flug.

Unsere Sitze für den rund sechsstündigen Flug – 3H und 3K

Leider dauerte es nicht lange, bis bei mir zum ersten Mal ein wenig Unmut aufkam. Für die breite Masse der Business Class Kabine gab es leider keinen Welcome Drink – weder Wasser, noch Orangensaft oder etwa ein Champagner. Kein Beinbruch, wenn sich der Abflug nicht um knapp 45 Minuten verzögert hätte und einige wenige Herren in der ersten Reihe nicht mehrere Bloody Mary’s ausgeschenkt bekamen. Etwas irritiert war ich daher über das Verhalten der Crew. Bis zum Abflug folgte keinerlei Konversation mit der Crew – kein freundliches “Willkommen an Bord!” oder dergleichen. Mein Lächeln habe ich dennoch nicht verloren – zu groß war die Vorfreude auf die Reise!

Die Maske habe ich nur für das Foto abgesetzt!

Zudem konnte ich die Zeit mit dem Spotten von Flugzeugen gut überbrücken. Neben einem Airbus A330 mit der neuen Eurowings Discover Lackierung konnte ich zudem noch einen Blick auf einen Airbus A350 von Cathay Pacific erhaschen. Entschuldigt jedoch die vergleichsweise schlechte Bildqualität.

Nach Abflug erfolgte die erste richtige Kontaktaufnahme mit dem Kabinenpersonal. Insgesamt würde ich der Leistung der Kabinenbesatzung den Titel “stets bemüht” geben. Die Getränke-Aufnahme erfolgte Reihe für Reihe – ebenfalls die Ausgabe der Getränke. Es dauerte nach Abflug also rund 30 Minuten, bis ich nach über zwei Stunden an Bord ein Getränk erhielt. Eine Flasche Wasser suchte ich an meinem Sitzplatz im Übrigen vergeblich.

Entgegen aller Erwartungen konnte mich das Essen jedoch überzeugen. Das Steak auf Tagliatelle und Rahmspinat konnte optisch nicht ganz überzeugen – traf jedoch genau meinen Geschmack! Ebenso wusste das Lachsfilet meiner Freundin überzeugen.

Der Flug verlief an sich ereignisarm. Neben ein paar weiteren Getränkerunden und einem leichten Snack vor der Landung vertrieb ich mir die Flugzeit mit der FlightMap sowie einer zweistündigen Schaffenspause. Ich war erstaunt, dass der Sitz auch ohne eine zusätzliche Auflage einen guten Schlafkomfort bietet. Ein trauriger Höhepunkt des Fluges sollten die wenigen Flugminuten auf der Höhe von Athen sein. In der Ferne konnte ich die kilometerhohen Rauchwolken sehen – zum Reisezeitpunkt wüteten die verheerenden Waldbrände in Griechenland.

Fazit zu meinem Lufthansa Business Class Flug nach Dubai

Mit einem gemischtem Gefühl habe ich das Flugzeug nach dem sechsstündigen Flug verlassen. Trotz aller Corona-Beschränkungen in der Lounge als auch an Bord kann ich mich über das Catering beispielsweise nicht beschweren. Hier konnte die Lufthansa punkten, wenngleich die Lufthansa nicht vollends mit dem Catering von Qatar Airways oder Emirates mithalten kann. Den Business Class Sitz fand ich trotz des schlichten Designs sehr angenehm. Die 2-2-2-Konfiguration hat mich auf diesem Flug persönlich nicht gestört, wenngleich ich auch keine fremde Person neben mir sitzen hatte. Einzig störend war die sehr distanzierte, teils träge Kabinenbesatzung. Der Flug steht und fällt mit der Crew – genau so darf aber auch das Kabinenpersonal einfach mal einen schlechten Tag haben. Für den Preis von 29.000 Meilen und rund 200 Euro würde ich die Lufthansa dennoch erneut für eine Reise nach Dubai buchen!

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Reisen ist meine Leidenschaft. Luxuriös reisen muss nicht teuer sein. Wie das geht zeigen wir dir hier auf reisetopia!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.