Die neue Emirates First Class in der Boeing 777 gilt als das beste Bordprodukt der Welt. Doch wird sie diesem Ruf auch gerecht? Moritz zeigt Euch seine ersten Eindrücke von seinem Flug in der „Game Change First Class“.

Es sind nicht gerade viele Maschinen, die mit der neuen First Class von Emirates unterwegs sind. Entsprechend gab es für mich auch ein kleines Drama, denn kurzfristig sollte mein ursprünglich gebuchter Flug ohne die neue First Class unterwegs sein – eine nervenaufreibende Stunde später ging es dann allerdings nach Brüssel statt nach Paris und damit tatsächlich in der neuen Emirates First Class nach Europa. Wie Ihr diese buchen könnt und worauf es zu achten gilt, zeige ich Euch noch einmal in einem gesonderten Artikel – ein gutes Gefühl gibt auch schon mein Booked-Artikel. Doch kommen wir zum Eingemachten. Was erwartet einen in der neuen Emirates First Class?

Mittelmäßiges Erlebnis am Boden

Etwas enttäuscht war ich persönlich davon, was einen in Dubai am Flughafen erwartet, wenn man in der First Class unterwegs ist. Bei bezahlten Tickets hat man Anspruch auf einen Chauffeur-Service, mit einem Award-Ticket allerdings nicht. Dennoch kann man vom Taxi aus direkt zum First Class Check-In Bereich fahren, der jedoch keinen allzu exklusiven Eindruck vermittelt.

Allzu exklusiv ist der First Class Check-in in Dubai nicht

Nach einem mehr oder weniger normalen Check-in ohne viel Pomp (Wartezeiten sind allerdings selten) geht es durch einen langen Flur weiter zu einer Sicherheitskontrolle, die nur für Business & First Class Passagiere ist. Auch hier geht es genauso wie bei den Gates für die Ausreise schnell, sodass man sich innerhalb kürzester Zeit im Terminal wiederfindet. Hier gibt es gleich drei Lounges zur Auswahl, die größte im A-Bereich, eine ebenfalls sehr weitläufige im B-Bereich und die kleinste im C-Bereich. Beim Catering begeistern alle Lounges, bei der Gestaltung und Gemütlichkeit allerdings keine so richtig – das gilt auch für besondere Elemente.

Die Emirates First Class Lounges sind gut, aber nicht überragend

Gerade wenn man den Vergleich mit dem Lufthansa First Class Terminal oder der Swiss First Class Lounge Zürich zieht, war ich doch eher negativ überrascht – trotz des tollen à la carte Restaurants. Keine Frage: Das Erlebnis vor Abflug ist sehr gut, aber kein Vergleich zum Service und der Exklusivität an Bord. Das gilt übrigens auch für das Boarding, bei dem man mit allen anderen Passagieren in einem viel zu kleinen Wartebereich sitzt und dann gemeinsam mit allen Statusinhabern und Business Class Reisenden an Bord darf. Zweifelsfrei alles Jammern auf hohem Niveau, aber andere Airlines lösen den First Class Service „exklusiver“.

Außergewöhnliche Suiten mit Wow-Charakter

Ist man allerdings an Bord der neuen Emirates First Class in der Boeing 777 angekommen, fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Das Produkt besteht aus gerade einmal sechs Suiten (die besten sind 1K und 2A, bei denen es nebenan keine weitere Suite-Türe gibt), die allesamt eine perfekte Privatsphäre dank komplett verschließbarer Türen bieten. Erwähnenswert ist dabei, dass die beiden Suiten in der Mitte sogar noch etwas geräumiger sind als die sowieso schon enorm weitläufigen Suiten am Fenster, was ein Argument für die Wahl eines Mittelsitzes sein kann (ein weiters folgt noch).

Alle Suiten bestechen durch ein sehr stilvolles Design

Doch nicht nur die Exklusivität und Absonderung vom Rest der Kabine wissen zu überzeugen, die Gestaltung der Kabine ist auch deutlich schicker und stilvoller als noch in der alten Emirates First Class. Sobald man in seiner Suite angekommen ist, hört es mit dem Wow-Faktor nicht mehr so schnell auf, schon weil man so enorm viel Platz hat und gar nicht so recht weiß, wohin mit seinen Sachen (es gibt zwei große Schränke und enorm viel Fußraum).

Jede Suite bietet enorm viel Platz & Privatsphäre

Ob die Orchidee an jedem Sitz, der übertrieben große Bildschirm, der einen im Kino wähnt oder der zweite Bildschirm, von dem man alles Mögliche regeln kann (z.B. die Temperatur der Suite, die Farbe des Lichts oder auch einen Video-Chat mit der Crew) – alles wirkt in der neuen Emirates First Class ganz besonders.

Technisch ist die neue Emirates First Class auf dem neuesten Stand

Die Geschichte könnte man unendlich weiterführen, denn an jedem Sitz erwarten einen unter anderem eine Minibar, ein Korb mit Snacks, verschiedene Pflegeprodukte von Byredo, ein Notebook und so viele andere Kleinigkeiten, dass man sie gar nicht aufzählen kann. Und dann gibt es natürlich noch die Fenster, die man bei einer Suite am Fenster in zwei verschiedenen Stufen dimmen kann (mit entsprechend coolen Effekten) – als wäre das noch nicht genug, gibt es natürlich auch noch einen Vorhang, der mehr Gemütlichkeit schafft. Schon verrückt genug? Leider nein, denn die beiden Suiten in der Mitte haben digitale Fenster, die das Außenleben des Flugzeugs imitieren, womit die Mittelsuiten im Prinzip identisch zu den Fenstersuiten sind – einmalig in der kommerziellen Luftfahrt.

Die Suiten in der Mitte sind geräumiger und haben virtuelle Fenster

Bevor ich zu sehr ins Schwärmen über die vielen technischen Funktionalitäten und Besonderheiten komme, will ich noch „weiche“ Fakten einbringen: Das Bett. Dieses wird einem selbstverständlich von der Crew bereitet und entsprechend drapiert. Sofern man in den Pyjama geschlüpft ist, den es natürlich auch in verschiedenen Größen gibt, kann man die Türen der Suite verschließen und in voller Privatsphäre die Nachtruhe genießen. Das Bett ist dabei ausgesprochen bequem und das Bettzeug sowie das Kissen sind von höchster Qualität – trotz der kuriosen Zeiten habe ich entsprechend hervorragend geschlafen.

Das Bett sorgt für eine hohe Schlafqualität

Mehr will ich über das Produkt in den ersten Eindrücken noch gar nicht sagen, aber fest steht für mich nach meinem Flug: Ein so gutes Bordprodukt habe ich bislang bei keiner anderen Fluggesellschaft gesehen. Die Suiten in der neuen Emirates First Class sind absolut einmalig.

Volle Flexibilität und höchste Qualität beim Catering

Nicht direkt besonders in der neuen Emirates First Class in der Boeing 777 ist das hervorragende Catering und der außergewöhnliche Service in der First Class von Emirates. Dieser erwartet einen schlichtweg auf allen Flügen, wobei das Erlebnis durch die nur sechs Suiten (in meinem Fall war sogar nur eine einzige andere Person in der First Class) noch einmal deutlich exklusiver ist. Um mich kümmerten sich den ganzen Flug über gleich zwei Mitarbeiter, die beide freundlicher und zuvorkommender nicht hätten sein können. So wurde mir mehrfach angeboten, dass man doch Fotos von mir machen könnte (weil ich zuvor die ganze Kabine gefilmt & fotografiert hatte).

Schon nach dem Boarding gab es das eine oder andere Fotoshooting

Das Catering an Bord ist bei Emirates in wirklich vielerlei Hinsicht herausragend. Das beginnt damit, dass die Karte schlichtweg unglaublich viel Auswahl bietet, das gilt etwa für die alkoholischen Getränke, bei denen es nicht nur sehr hochwertige Weine gibt, sondern auch Spirituosen, die im Handel gerne bis zu 1.000 Euro die Flasche kosten. Ach ja, man genießt zudem natürlich auch Dom Perignon Champagner, eine der exklusivsten Marken überhaupt.

Beim Champagner lässt sich Emirates nicht lumpen

Besonders genossen habe ich allerdings, dass man aus der Karte (auf meinem Flug Frühstück und Mittagessen) zu jedem Zeitpunkt jede beliebige Mahlzeit wählen kann. Da ich schon in der Lounge gegessen habe, entschied ich mich für ein leichtes Frühstück, das ich mir selbst aus Granola, Obst und Joghurt zusammenstellen konnte (man war fast ein wenig enttäuscht, dass ich nichts anderes wollte). Zur Wahl standen dazu verschiedene Smoothies und Säfte.

Bei allen Mahlzeiten hat man eine breite Auswahl

Bei den Gerichten für das Mittagessen war die Auswahl dann sogar so beeindruckend, dass ich echte Entscheidungsschwierigkeiten hatte. Im Angebot waren jeweils mehr als sieben Optionen für die Vorspeise und das Hauptgericht, wobei wir natürlich von absoluter Haute Cuisine sprechen. Standesgemäß musste ich mich natürlich am Kaviar probieren, der sehr stilvoll mit den üblichen „Beilagen“ und dem richtigen Löffel serviert wurde.

Kaviar zählt zu den üblichen Vorspeisen in der Emirates First Class

Im Vergleich fast schon zurückhaltend war mein Hauptgericht – Pasta mit Hummerschwänzen. Auch hier kann ich nur die besonders hohe Qualität hervorheben. Stark fand ich auch, wie perfekt der Service abgestimmt war, sodass ich nie länger als eine Minute Wartezeit hatte, egal ob es um das Wegräumen leerer Teller oder den nächsten Gang ging. Natürlich wurde auch Sorge getragen, dass mein Glas nie leer wurde.

Der Service und die Qualität der Speisen waren herausragend

Was soll ich also sagen? Das Catering ist sicherlich das Aushängeschild schlechthin von jeglichem Emirates First Class Flug. Besonders schön ist in der neuen Emirates First Class in der Boeing 777 dabei sicherlich, dass man auch komplett privat speist, weil man natürlich auch während des Essens die Türen der Suite schließen kann. Hat man einen Wunsch oder möchte den nächsten Gang, kann man die Crew tatsächlich auch einfach via Videochat anrufen. Nicht, dass das nötig wäre, aber es zeigt gut, wie verrückt dieses Produkt ist 😉

Fazit zu meinen ersten Eindrücken der neuen Emirates First Class

Wenn man das Gefühl hat, dass ein Flug zu kurz ist, dann ist man sicherlich in der neuen Emirates First Class unterwegs. Die knapp sieben Stunden von Dubai nach Brüssel waren definitiv nicht genug Zeit, um die Suite in vollen Zügen zu genießen und auch nur alle Funktionen einmal zu testen. Dennoch kann ich sagen, dass ich trotz beeindruckender Flüge in der ANA First Class, Qatar Airways First Class oder Swiss First Class noch nie an Bord einer Maschine war, die ein so außergewöhnliches Produkt bietet. Die neuen Emirates First Class Suiten sind absolut einmalig und zumindest für mich das bislang beste Produkt in der kommerziellen Luftfahrt (allerdings muss ich noch die neue Singapore Airlines First Class) testen. Schon jetzt freue ich mich darauf, Euch in meinem ausführlichen Review in einigen Wochen alle Details zu zeigen!

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.