Unter dem Namen SAS Plus bietet SAS auf Kurz- und Mittelstreckenflügen eine verbesserte Economy Class an, die sich nicht sehr von den üblichen europäischen Business Class Produkten unterscheidet. So gibt es mehr Freigepäck, einen Sitzplatz in den ersten Reihen und kostenloses Essen, nur die Vorteile am Boden können nicht so ganz mit anderen Business Class Produkten mithalten.
So gibt es mit einem SAS Plus Ticket nur Zugang zum SAS Fast Track und zu SAS Lounges, die zwar in Skandinavien zu finden sind, aber nicht an anderen Flughäfen außer Paris. Was Euch genau an Bord erwartet, ob sich der Aufpreis gegenüber der Economy Class lohnt und wie ich den Flug günstig buchen konnte, erfahrt Ihr in diesem Review!
SAS Plus Premium Economy Class Kurz- und Mittelstrecke – die Buchung
Gebucht habe ich einen Hin- und Rückflug von Hamburg in die USA mit SAS. Dabei ging der Hinflug in der SAS Premium Economy Class via Kopenhagen nach New York. Auf der Langstrecke wird die Premium Economy Class SAS Plus genannt, der Zubringer nach Kopenhagen in SAS Plus ähnelt dabei eher einer europäischen Business Class.
Für den Hinflug nach New York in der Premium Economy Class und den Rückflug von San Francisco in der Business Class habe ich insgesamt 90.000 SAS Eurobonus Meilen und knapp 90 Euro bezahlt. Einen Teil der Meilen habe ich erflogen, die fehlenden Meilen konnte ich dabei einfach von meinem American Express Membership Rewards Konto übertragen und so sehr preiswert an den Business Class Flug kommen. Mit der Amex Platinum Card konnte ich die Punkte relativ schnell sammeln durch Boni für die Beantragung, Amex Turbo und andere Aktionen.
SAS Plus Premium Economy Class Kurz- und Mittelstrecke – der Sitz
Im SAS Plus Tarif kann kostenfrei ein Sitzplatz in den ersten Reihen reserviert werden. Allerdings gibt es hier keinen garantierten geblockten Mittelsitz wie beispielsweise in der Lufthansa Business Class auf der Kurzstrecke. Auf meinen bisherigen Flügen blieb der Mittelsitz trotzdem immer frei, nur bei sehr guter Auslastung kann auch mal der Mittelsitz belegt sein.
Ich habe mich für einen Platz in der ersten Reihe entschieden, was eine gute Entscheidung war – denn nur die erste Reihe und die Plätze am Notausgang verfügen über mehr Beinfreiheit. Die anderen Reihen sind ansonsten normale Economy Sitze mit recht beschränktem Sitzabstand.
Während es zum Beispiel in der British Airways Business Class auf der Kurzstrecke einen Vorhang gibt, der die Business von der Economy Class unterscheidet, gibt es bei SAS nur ein kleines „SAS Go“ Schild, welches hinter der letzten Reihe von SAS Plus platziert wird. Je nach Auslastung der Economy Class (SAS Go genannt) wird dieses einfach weiter vorne oder hinten platziert. Durch diese Trennung waren bei meinem Flug die vorderen Reihen mit SAS Plus sehr leer und angenehm ruhig, erst ab der zweiten Hälfte des Flugzeuges wurden die Reihen in SAS Go dichter.
In der ersten Reihe gibt es zwischen den Sitzen eine vollwertige Steckdose, in den hinteren Reihen gibt es stattdessen nur einen USB-Stecker im Vordersitz – immerhin!
Auf meinem Platz 1C mit freiem Mittelsitz hat sich dies fast wie eine Business Class angefühlt und ich konnte den Flug entspannt genießen. Ansonsten unterscheidet sich das Produkt nicht stark von der normalen SAS Economy Class.
SAS Plus Premium Economy Class Kurz- und Mittelstrecke – das Catering
Beim Catering lassen sich die Unterschiede zur Business Class dann schon eher erkennen, denn anstatt eines vollwertigen Essens auf einem Tablett, wie es beispielsweise in der Swiss Business Class angeboten wird, gab es hier nur eine Box mit Essen und Kaffee oder Tee. Hier gibt es auch keine Auswahl oder die Möglichkeit etwas bestimmtes vorzubestellen, ich hatte Glück, dass meine Box vegetarisch war.
Bei Abflügen bis 9 Uhr wird ein Frühstück serviert, bei späteren Flügen kann ein anderes Essen ausgewählt werden. Der Service war insgesamt kühl aber effizient, sodass ich bereits 20 Minuten nach Start mit dem Frühstück fertig war. Etwas schade finde ich, dass hier nur Plastikbesteck und Pappbecher verwendet werden.
SAS Plus Premium Economy Class Kurz- und Mittelstrecke – das Entertainment
Als eine von wenigen Airlines bietet SAS auf der Kurzstrecke WLAN an. Für Reisende in SAS Plus ist dies sogar kostenfrei, keine fünf Minuten nach dem Start konnte ich mich unter der Angabe meines Buchungscodes im WLAN anmelden und direkt lossurfen mit 12 Megabyte pro Sekunde – rasant schnell für ein WLAN im Flugzeug.
Zusätzlich gibt es kleine Bordmagazine, abgesehen davon würde ich eher mein eigenes Entertainment mitnehmen. Ähnlich wie etwa auch in der Finnair Business Class auf der Kurzstrecke ist aber gerade das WLAN einfach ein äußerst positives Argument.
SAS Plus Premium Economy Class Kurz- und Mittelstrecke – Fazit
Da ich ohnehin mit einem Star Alliance Gold Status Fast Lane Security, Lounge Zugang und Priority Boarding genieße, sind die meisten Vorteile von SAS Plus für mich nicht wirklich relevant. Natürlich ist es angenehm, im Flugzeug weiter vorne zu sitzen und wahrscheinlich einen freien Nebensitz zu haben. Einen großen Aufpreis würde ich persönlich allerdings nicht dafür zahlen, wenn es nicht wie in diesem Fall bereits im Ticket inkludiert ist.
Auf unseren Übersichtsseiten findet Ihr viele weitere Airline Reviews, Hotel Reviews und Lounge Reviews!