Die American Airlines Business Class in der Boeing 777-200 unterscheidet sich je nach Flugzeug. So hat American Airlines damals noch drei verschiedene Konfigurationen angeboten. Moritz hatte auf seinen Flug von New York nach Rio de Janeiro aber vor ein paar Jahren bereits die Chance in einem der Flugzeuge mit einer 1-2-1 Konfiguration zu fliegen. Auch Alex kam in den Genuss der sogenannten Flagship Business Class auf dem Rückflug von Miami nach London – und das während der Corona-Pandemie. Diese bietet Sitze, die sich zu einem komplett flachen Bett verstellen lassen. Alles über das Produkt erfahrt Ihr in diesem Review!
Bereits vor einiger Zeit hat Moritz die Business Class in der Boeing 787 von American Airlines vorgestellt. Dabei gilt es darauf hinzuweisen, dass in den beiden Flugzeugen dasselbe Business Class-Produkt verbaut ist. Mittlerweile findet Ihr diese Business Class in allen Langstreckenflugzeugen der Airline wieder, wenn auch sich der Sitz etwas zwischen der Boeing 777-200 und -300 unterscheidet. Nun hat auch Alex vor einige Wochen die Business Class testen dürfen. In diesem Review wollen wir Euch die Business Class in der Boeing 777-200 näherbringen.
American Airlines Boeing 777-200 Business Class – die Buchung
Gebucht habe ich (Alex) diesen Flug nicht mit Meilen. Tatsächlich hat British Airways vor circa einem Jahr ein Sale für Flüge in die USA gestartet. Abflughafen war dabei Luxemburg. Da die Situation damals noch äußerst ungewiss war, wollte ich den spät möglichsten Abflugtermin wählen. Dabei fiel die Wahl auf August. Wie mittlerweile bekannt, wäre eine reguläre Einreise damals noch immer nicht möglich gewesen – ich hatte aber das Glück ein Visum zu erhalten. Gekostet hat mich der Flug in der Business Class von British Airways circa 880 Euro. Der Rückflug mit American Airlines war dabei aber ursprünglich nicht vorgesehen.
Dieser Tarif beinhaltete alle klassischen Merkmale eines Business Class-Tarifs. Gepäckstücke und Zugang zur Lounge waren also inbegriffen. Auf Langstreckenflügen sind Sitzplatzreservierungen jedoch nicht kostenfrei, auf den Zubringerflügen und dem Flug mit American Airlines dafür schon. Solltet Ihr also keinen Status bei British Airways oder einer anderen oneworld-Airline haben, müsst Ihr die Sitzplätze pro Strecke für mehr als 100 Pfund reservieren. Für mich war das keine Option. Und zum Glück konnte ich online auch schon beim versuchten Check-in meinen Wunschsitzplatz auswählen.
Glück hatte ich zudem auch bei den Umbuchungen. Aufgrund von Corona kam es mitunter fast wöchentlich zu Flugplanänderungen. Eine, die zum großen Vorteil für mich daher kam. Die Verbindung zwischen London und Luxemburg wurde auch im August nicht bedient. Ich konnte also auf einen anderen Flughafen umbuchen. Für mich war dabei klar, dass ich ab meiner Heimatstadt Berlin starten möchte. Nur einen Anruf später war die Umbuchung kostenfrei für mich getätigt worden.
Gleiches galt auch für den Rückflug. Ursprünglich wollte ich mit American Airlines in der Boeing 777-200 von Miami nach Boston fliegen. Von dort aus sollte es dann mit dem Airbus A380 von British Airways weiter nach London gehen. Doch auch dieser Flug wurde gestrichen, weshalb ich mich für die Abwechslung und damit gegen British Airways entschied. Somit konnte ich immerhin doch noch die Flagship Business Class von American Airlines auf der Langstrecke während der Corona-Pandemie testen.
Übrigens: Ich habe mit ein paar wenigen Kurzstreckenflügen innerhalb Europas und diesen beiden Segmenten nach und von Miami problemlos den Bronze- und später sogar den Silver-Status bei British Airways erhalten. Das liegt an den aktuell niedrigeren Anforderungen.
American Airlines Boeing 777-200 Business Class – am Boden
Der Tag des Rückflugs meiner USA-Reise war angebrochen. Nach meinen letzten Nächten im Conrad Fort Lauderdale Beach ging es mit dem Mietwagen zurück nach Miami. Die Mietwagenstation befindet sich etwas außerhalb vom Flughafen. Eine Magnetschwebebahn verbindet jedoch beide Komplexe einfach und problemlos. Der Flughafen von Miami verfügt dabei über verschiedene Concourses, die mitunter weit entfernt vom zentralen Ankunftspunkt liegen. Als Homecarrier am Flughafen von Miami benutzt American Airlines aber zum Glück auch die zentral gelegenen Concourses.
Dafür fehlt es etwas an Übersicht zu den jeweiligen Check-in Schaltern. Sofern man im Abflugbereich ankommt, sieht man mehrere Check-in Schalter für die Economy Class. Dieser Gang zieht sich ewig. Durch den begrenzten Raum im Concourse und den Warteschlangen an den verschiedenen Schaltern kann es hier sehr schnell sehr voll werden. Ich lief weiter Richtung Ende des Gebäudes. Dort kam ich zuerst beim First Class Check-in vorbei, welcher dann auch vom Business Class-Bereich gefolgt wird. Tipp für Economy Class-Passagiere: Dahinter befinden sich nochmals einige wenige Schalter für die Economy Class, die nahezu leer waren.
Der Check-in für die Business Class-Passagiere war indes gut organisiert. Zuerst wurden alle nötigen Dokumente für die Rückreise nach Europa geprüft. Für London musste ich neben meinen Impfnachweis auch noch einen negativen Antigen-Schnelltest sowie die Einreiseanmeldung vorlegen. Alle Papiere wurden kurz geprüft und mit einem gelben Bändchen bestätigt, welches ich am Check-in Schalter selbst wieder zurückgeben musste. Der Check-in selbst verlief dann ebenfalls schnell und unkompliziert, quasi wie in alten Zeiten.
Idealerweise befindet sich in diesem Bereich auch eine Sicherheitskontrolle, welche ebenfalls nicht sehr voll war. Dementsprechend schnell konnte ich auch diesen Punkt meiner Reise abhaken. Danach hatte ich die Wahl: American Airlines oder American Express Centurion Lounge. Ich entschied mich zunächst für erstere. Die große Lounge befindet sich im zentralen Punkt dieses Concourses. Eine Bahn verbindet die einzelnen Bereiche des Concourses. Diese benötigt nur wenige Minuten bis zum Ziel.
Dort angekommen wurde ich aber ziemlich enttäuscht. Die Lounge war voll und ein Sitzplatz war kaum noch zu finden. Das war beim Reiseaufkommen in den USA zur damaligen Zeit auch nicht weiter verwunderlich – und störte auch mich nicht besonders. Der Service in der Lounge war dafür eine Katastrophe. Zudem war das Buffet und der Getränkeservice wegen Corona sehr überschaubar. Sofern man jedoch für die Speisen bezahlt, ist die Auswahl größer und Corona vergessen. Der gute Eindruck von American Airlines im Vergleich mit den anderen Major Carriers zuvor verschwand. Das kostenpflichtige Menü ist über QR-Codes an den Plätzen abrufbar. Hier findet man typische US-amerikanische Speisen – hauptsächlich Fast Food – zu Preisen, die für mich nicht attraktiv waren.
Dementsprechend musste ich mich mit einer Paprikasuppe, ein paar Snacks und alkoholfreien Getränken im Plastikbecher zufriedengeben. Beim Weg aus der Lounge habe ich noch einen kleinen Kühlschrank mit Sandwiches und Wraps gesehen, die für “To-Go” gedacht sind. Immerhin ein kleiner Anreiz. Ich fühlte mich hier aber nicht sonderlich wohl und lief deshalb den ganzen Weg zur American Express Centurion Lounge, welche sich am Ende des Concourses befindet. Solltet Ihr nicht die Bahn nehmen: Der Fußweg beträgt circa 20 Minuten.
Dort angekommen wurde ich von einer kleinen Schlange vor der Lounge und natürlich auch einer vollen Lounge selbst begrüßt. Der Empfang war trotzdem nett und freundlich. Kurze Zeit später fand ich auch einen gemütlichen Platz für mich alleine. Die Lounge selbst ist relativ klein, verfügt dennoch über zwei Buffets und einer großen Bar. Das eine Buffet präsentierte diverse warme Speisen wie einen Braten, Kartoffeln und Gemüse. Die vegetarische Auswahl hielt sich leider in Grenzen. Am kalten Buffet gibt es diverse Sandwiches, Salate und weitere Snacks.
An der Bar kann man sich exklusive Cocktails oder wie ich ein alkoholfreies Getränk mit Cranberry Saft mixen lassen. Insgesamt gefiel mir die Lounge sehr gut. Vor allem der Blick auf das Vorfeld und die nördliche Runway sind beeindruckend und der ideale Zeitvertreib. Am Abend sollte dann mein Flug nach London pünktlich ablegen. Höchste Zeit also für mich zum Gate zu laufen. Das Boarding begann mit den Gästen der First Class, gefolgt von der Business Class. An Bord wurde ich von mehreren Flugbegleiterinnen freundlich begrüßt. Beim Blick auf meine Bordkarte informierte man mich, dass mehrere Sitze in meinem Bereich noch frei wären und ich zwischen diesen frei wählen beziehungsweise mir auch mehr Decken und Kissen nehmen könne.
American Airlines Boeing 777-200 Business Class – der Sitz
Die Business Class von American Airlines in der Boeing 777-200 kommt wie bereits angemerkt in einer 1-2-1 Bestuhlung daher. Die Sitze sind dabei abwechselnd entweder in Flugrichtung oder gegen die Flugrichtung ausgerichtet. Dabei bieten die Sitze in Flugrichtung den Vorteil, dass sie mehr Raum an den Schultern bieten, sind dafür aber mit dem Kopfteil auf der Gangseite.
Die Sitze gegen die Flugrichtung haben das Kopfteil am Fenster (oder in der Mitte) und sind damit privater, aber gleichzeitig auch etwas enger. Alle Sitze lassen sich zu einem komplett flachen Bett verstellen, das eine vernünftige Länge hat. Die Polsterung könnte meiner Meinung nach aber etwas besser sein. Auch der Fakt, dass die Sitze teilweise stark wackeln, wenn der Sitznachbar (hinten oder vorne) sich bewegt, ist problematisch.
Dafür sind aber Kissen und Decke in der American Airlines Business Class recht gut. Will man nicht schlafen, sind die Sitze ebenfalls nicht schlecht, da man viele verschiedene, auch einige sehr bequeme Sitzpositionen, einstellen kann. Zudem ist ausreichend Stauraum vorhanden.
American Airlines Boeing 777-200 Business Class – das Essen
Nach dem Start erhält man in der American Airlines Business Class ein Begrüßungsgetränk nach Wahl sowie eine Auswahl an warmen Nüssen. Beides wird in Glas beziehungsweise Porzellan serviert.
Bei Alex war das noch etwas anders. Auch hier wurden Getränke und Nüsse serviert. Die Nüsse blieben aber in der Verpackung und das Getränk wurde im Plastikbecher serviert. Dennoch geht nichts über ein Dr. Pepper! Und die freundliche Flugbegleiterin hat scheinbar meinen Hunger bemerkt und mir direkt mehrere Tüten der Nüsse am Platz hinterlassen.
Auf Moritz damaligem Flug von New York nach Rio de Janeiro wurde danach ein Abendessen und kurz vor der Landung in Rio de Janeiro ein Frühstück serviert. Beim Abendessen entschied er sich für den Fisch (Tilapia), der mit einem Salat und einem zusätzlich Roast Beef und Quino Salat auf einem Tablett serviert wurde.
Seine Begleitung entschied sich für das Terriyaki Glazed Chicken. Beide Gerichte sowie die Vorspeisen waren nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Genial war dagegen immer noch das Dessert, bei dem man sich ein Eis nach Wunsch zusammenstellen kann.
Auch das Frühstück, besonders das Granola mit frischen Früchten sowie Joghurt, hat überzeugt. Das Omelette mit Wurst, das die Begleitung wählte, war dagegen eher Durchschnitt.
Alex hingegen entschied sich bereits vor Abflug für sein Gericht. Zur Auswahl standen vier verschiedene warme Speisen. Zwei davon mit Fleisch, eines mit Fisch und ein vegetarisches, welches sogar von einem Chefkoch entworfen wurde. Meine Wahl war damit schnell klar: Ich nahm die vegetarischen Cannelloni, die keinesfalls eine Fehlentscheidung waren. Dazu wurden diverse Vorspeisen sowie eine Nachspeise serviert.
Kurz vor der Nachtruhe fragte mich noch meine Flugbegleiterin, ob ich für das Frühstück vor der Landung geweckt werden möchte. Ich bestätigte und wurde tatsächlich sanft aus dem Schlaf geweckt. Nur wenige Minuten später stand bereits das Frühstück für mich bereit. Auch hier gab es nochmal eine Auswahl zwischen einem typisch englischen Frühstück oder eine vegetarischen Variante mit Obst, Granola, Joghurt und einem Croissant. Interessanterweise gleicht letztere Alternative der Wahl von Moritz vor ein paar Jahren. Das kann man natürlich aufgrund wenig Abwechslung bemängeln, während Corona kann man aber auch gleichzeitig hervorheben, dass der Service bei American Airlines wieder nahezu auf ursprünglichen Level zurück ist.
Insgesamt war das Catering in der American Airlines Business Class aber keineswegs schlecht. Zu Airlines wie Japan Airlines oder Etihad Airways gibt es aber dennoch weiterhin einen großen Unterschied.
American Airlines Boeing 777-200 Business Class – das Entertainment
Ein Bereich in dem mich American Airlines durchaus überzeugt ist das Entertainment. Beim Start werden einem englischsprachige Zeitungen gereicht, am Platz wartet bereits ein Bordmagazin. Darüber hinaus darf man sich in der American Airlines Boeing 777-200 mit neuer Konfiguration über WLAN freuen. Dieses ist mit einem Preis von 19,99 US-Dollar für eine Flatrate durchaus fair gepreist.
Die Geschwindigkeit ist dazu auch noch absolut in Ordnung, wodurch man gut arbeiten kann. Natürlich hat man in der American Airlines Boeing 777-200 Business Class auch noch einen vernünftig großen Bildschirm auf dem man sich Filme, Serien oder den Flugverlauf anschauen kann. Sowohl die Bedienung als auch die Auswahl haben mich dabei absolut überzeugt. Sehr gut ist auch, dass man in der American Airlines Boeing 777-200 Business Class gleich zwei Steckdosen am Platz hat. Toll finde ich auch die guten Bose Noise-Cancelling Kopfhörer. Das Amenity Kit von Cole Hahn ist in Ordnung.
American Airlines Business Class Boeing 777-200 – Fazit
Die American Airlines Business Class gehört auch in der neuesten Konfiguration nicht zu den besten Produkten auf dem Markt. Auf vielen Strecken würde ich allerdings sofort wieder mit American Airlines fliegen, denn etwa auf Flügen von Nordamerika nach Südamerika oder auch nach Europa ist das neue Produkt in jeder Hinsicht konkurrenzfähig. Die Sitze bieten eine vernünftige Privatsphäre, lassen sich zu einem komplett flachen Bett verstellen und sind somit bequem zum Schlafen. Das Entertainment ist zudem sehr gut und die Möglichkeit, mit Internet im Flugzeug zu arbeiten ist für mich ein großer Pluspunkt. Das Essen ist für die Business Class nach Moritz’ Meinung nur Durchschnitt, bei Alex schnitt das Catering deutlich besser ab – darüber kann man unserer Meinung nach aber hinwegsehen beziehungsweise immer streiten. Erwischt Ihr also eine American Airlines Boeing 777-200, können wir die Business Class nur empfehlen!
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