Die Air Canada Economy Class gehört zweifelsfrei zu den besten Optionen, um mit einer Airline der Star Alliance den Atlantik zu überqueren. Warum mich die Kanadier trotz eines enormen Problems insgesamt überzeugen konnten, lest Ihr in diesem ausführlichen Review.
Letztes Jahr hat es Air Canada einmal ein wenig sehr gut gemeint mit den Preisen, neben mir haben davon auch zahlreiche weitere reisetopia Leser profitiert. Ich entschied mich für einen komfortablen Direktflug von Paris nach Montreal und zurück. In diesem Artikel möchte ich beide Flüge zusammenfassen.
Die Strecke wird wie viele Air Canada-Strecken nach Deutschland auch von einer Boeing 777-300ER bedient, sodass ich mir ein Bild des gängigsten Air Canada Economy Class Produkts machen konnte. Dieses hat mich dabei insgesamt auch durchaus überzeugt.
Air Canada Economy Class Langstrecke – die Buchung
Dadurch, dass ich im Rahmen eines besonders günstigen Angebots gebucht habe, hat mich der Hin- und Rückflug mit Air Canada weniger als 200 Euro gekostet – für einen Direktflug unglaublich günstig. Gebucht habe ich unter anderem auch deshalb, weil ich noch Meilen benötigte, um den Turkish Airlines Elite Plus Status zu erreichen. Bei Air Canada gibt es selbst in der niedrigsten Buchungsklasse K angenehme 50 Prozent der Entfernungsmeilen, sodass einige tausend Meilen zusammengekommen sind. Darüber hinaus habe ich auf meinem Flug natürlich von meinen Star Alliance Gold Vorteilen profitiert. Dazu gehören unter anderem Lounge-Zugang, Priority Boading, die Security Fast Lane und ein bevorzugter Check-in am Business Class Schalter.
Air Canada Economy Class Langstrecke – die Kabine
Ich muss sagen, dass ich von Air Canada schon auf den ersten Blick sehr positiv angetan war. Die Boeing 777-300ER bietet eine Konfiguration mit drei Klassen. Auf die Business Class in der Spitze der Maschine folgen die Premium Economy und dann die Economy Class mit insgesamt 336 Sitzen. Letztere ist in zwei Kabinen aufgeteilt, wobei ich in der vorderen Platz genommen habe.
Wie sich herausgestellt hat, sollte der Hinflug insgesamt überraschend leer bleiben, sodass ich am Ende eine gesamte Mittelreihe für mich alleine hatte. Auf dem Rückflug war der Jet dafür komplett voll, sodass ich mir ein Bild in beiden Situationen machen konnte.
Die Kabine selbst hat mir ausgesprochen gut gefallen, die Farbkombination sorgt für eine angenehme Atmosphäre und der Zustand ist sehr gut. Es ist nicht nur sauber, man sieht auf den ersten Blick auch keinerlei Abbnutzungsspuren. Trotz ähnlich moderner Einrichtung war dies zum Beispiel bei meinem Flug mit LATAM in der Boeing 787 anders.
Die Sitze selbst sind in der für die Boeing 777 mittlerweile üblichen 3-4-3 Bestuhlung angeordnet und machen nicht nur einen modernen Eindruck, sondern verfügen auch über eine gute Polsterung.
Darüber hinaus haben die Sitze ein Kopfteil aus Leder, das gleichzeitig sehr flexibel ist und es damit möglich macht, dass man auch in seitlicher Position schläft.
Der Sitzabstand ist mit 31 Inch in Ordnung und in etwa im Durchschnitt dessen, was die meisten Airlines auf transatlantischen Flügen bieten.
Zum Boarding lagen auf allen Sitzen zudem ein Kissen sowie eine dünne Decke bereit.
Auf meinen etwa sieben bis acht Stunden langen Flügen fand ich die Air Canada Economy Class absolut ausreichend komfortabel. Es gibt zwar Airlines mit einem größeren Sitzabstand, ansonsten passt bei Air Canada aber alles.
Air Canada Economy Class Langstrecke – die Verpflegung
Bezüglich der Verpflegung habe ich in der Economy Class keine allzu großen Ansprüche. Meine Erwartungshaltung war für Air Canada in etwa auf dem Level von dem, was etwa British Airways in der Economy Class bietet. Dahingehend wurde ich am Ende nicht überrascht, denn Air Canada konnte sich weder auszeichnen noch ist mir die Airline negativ in Erinnerung geblieben. Beim ersten Flug wurde zuerst ein Mittagessen serviert.
Ich entschied mich dabei für die Pasta, die mit einem Quinoa Salat, einem eingepackten Brötchen und einem Cookie auf meinem Tablett zu finden war.
Die Qualität der Speisen war in Ordnung, aber am Ende auch nicht überragend. In Ordnung war auch der kurz vor der Landung servierte Snack, ein Chicken Fajita Pastry.
Erwähnenswert ist, dass der Service während des Fluges durchaus gut war. Das Pesonal gab sich nicht nur Mühe, sondern servierte auch insgesamt vier Mal zusätzlich zum Service bei den Mahlzeiten verschiedene Getränke.
Auf dem Rückflug war der Service dann deutlich eingeschränkt, außer dem Abendessen gab es nur eine einzige Getränkerunde. Das Abendessen war ebenfalls nicht unbedingt überragend. Das Hauptgericht (Hühnchen) war zwar besser als beim Hinflug, der Salat war dagegen aber wenig schmackhaft.
Insgesamt war das Catering sicherlich besser als zum Beispiel in der United Economy Class, aber gleichzeitig auch nicht annähernd auf dem Niveau von Turkish Airlines.
Air Canada Economy Class Langstrecke – das Entertainment
Beim Entertainment konnte mich die Air Canada Economy Class auf der Langstrecke leider nur begrenzt begeistern. Objektiv betrachtet ist das Angebot in Ordnung: Es gibt ein gutes Entertainment-System, das sowohl mit einer breiten Auswahl an Filmen als auch genug Musik und Serien daherkommt – zudem in verschiedenen Sprachen, darunter auch Deutsch.
Die Bildschirme sind zudem einfach per Berührung zu bedienen und kommen mit einer guten Auflsöung daher. Darüber hinaus gibt es auch ein unterhaltsames Bordmagazin. Selbst in den neuesten Flugzeugen der Flotte gibt es bei Air Canada allerdings kein Internet, was sicherlich die größte Schwäche ist. Immerhin gibt es selbst in der Economy Class für je drei Sitze zwei beziehungsweise für je vier Sitze drei Steckdosen pro Reihe unterhalb der Sitze.
Subjektiv betrachtet müsste mein Fazit zum Entertainment aber noch schlechter ausfallen. Auf dem Rückflug funktionierte das Entertainment-System nämlich nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen anderen Passagieren nicht richtig. Das wäre soweit noch kein gravierendes Problem, wenn sich das System bei einem Nachtflug nicht alle 30 Sekunden selbst an- und wieder ausgeschaltet hätte, inklusive dem “Bling” für den Crew-Button sowie das Licht am Sitz. An Schlaf war dadurch weder für mich noch die Passagiere neben mir zu denken. Bei einem Nachtflug eigentlich ein unverzeihbares Problem, das die Crew trotz mehrerer Versuche nicht in den Griff bekommen hat.
Air Canada Economy Class Langstrecke – Fazit
Meiner Meinung nach ist Air Canada Economy Class eine sehr gute Option, um den Atlantik zu überqueren. Der Hinflug hat mich wirklich begeistert, der Rückflug war dagegen ein echter Reinfall. Dieser isolierte Problemflug soll aber nicht mein Fazit beeinflussen, denn insgesamt ist das Angebot von Air Canada sehr gut. Die Sitze sind bequem, der Fußraum ist ausreichend, die Verpflegung ist auf einem ordentlichen Niveau und das Entertainment-System kommt mit einem angenehmen Angebot daher. Während mir die moderne und stylische Kabine sehr positiv in Erinnerung bleibt, ist das Fehlen von Internet sowie die technische Anfälligkeit des Systems sicherlich negativ zu bemerken. Dennoch würde ich die kanadische Airline jederzeit wieder für einen transatlantischen Flug wählen.
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