Es sind keine leichten Zeiten für Meilensammler bei Miles & More. Nachdem die Zuschläge für Prämienflüge vor wenigen Wochen drastisch gestiegen sind, folgt 2025 der nächste Anstieg.

Im Mai hat die Lufthansa Group still und heimlich an den nationalen & internationalen Zuschlägen für Flüge nach Nordamerika geschraubt, ganze 200 Euro mehr werden seitdem für einen Hin- und Rückflug in der Business oder First Class fällig. Für bezahlte Tickets mag die Verschiebung kaum einen Unterschied machen, bei Prämientickets fallen die Zuschläge dagegen in voller Höhe an. Das ist aber noch nicht alles, denn im Jahr 2025 werden Prämienflüge bei Miles & More sogar noch teurer – und zwar in alle Weltregionen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch den Umweltzuschlag werden Prämientickets ab 2025 um bis zu 72 Euro teurer
  • Business und First Class Tickets sind von der Erhöhung besonders betroffen
  • Sparen kann man dank der Flex Plus Prämie und Flügen bei Partner-Fluggesellschaften

Umweltzuschlag bis zu 72 Euro für Prämientickets

Konkret liegt das am neu von der Lufthansa eingeführten Umweltzuschlag für Flugtickets, der für alle ab sofort gebuchten Verbindungen, die ab dem 1. Januar 2025 starten, gilt. Während die Folgen bei bezahlten Tickets begrenzt bleiben dürften, weil die Lufthansa preislich weiterhin mit anderen Airlines konkurriert und im Gegenzug potenziell den Flugpreis senkt, schlägt auch dieser Zuschlag bei Prämientickets voll durch.

Konkret kosten alle Prämienflüge ab dem 1. Januar 2025, die von Air Dolomiti, Austrian, Brussels, Discover, Edelweiss, Eurowings, Lufthansa und Swiss durchgeführten Prämienflüge mit Abflug in der Europäischen Union, Norwegen, Großbritannien und der Schweiz den folgenden distanzabhängigen Betrag zusätzlich:

ReiseklasseKurz- und MittelstreckeLangstrecke
Economy Class1 – 5 Euro6 – 12 Euro
Premium Economy9 – 18 Euro
Business Class1,50 – 7 Euro18 – 36 Euro
First Class36 – 72 Euro

Da der Betrag je nach Abflugort anfällt, sind die Zusatzkosten bei einem einfachen Flug genauso hoch wie bei einem Hin- und Rückflug. Ins Gewicht fällt der zusätzliche Zuschlag, insbesondere in den Premiumklassen.

Steuern und Gebühren von über 500 Euro nach New York

Wie enorm die Zuschläge gestiegen sind, zeigt sich etwa am Beispiel von einer Verbindung nach New York. Kostete ein einfacher Flug von Frankfurt nach New York Anfang Mai noch Steuern und Gebühren von knapp 300 Euro, sind es mittlerweile deutlich über 500 Euro:

Für die gleiche Verbindung fällt bis Ende 2025 dagegen “nur” ein Zuschlag von knapp 509 Euro an:

Die Differenz von genau 27 Euro geht dabei auf den neuen Umweltzuschlag zurück, der zum 1. Januar 2025 eingeführt wird. Indirekt erkennen kann man das auch bei einem Blick auf die Detailübersicht der Steuern und Gebühren. Der internationale Zuschlag beträgt hier mittlerweile 377 Euro, während es für Flüge im Jahr 2025 noch 350 Euro sind (vor der Erhöhung im Mai waren es gar nur 150 Euro):

Durch die Staffelung des neuen Umweltzuschlags, ist dieser umso höher, je länger ein Prämienflug. Zahlt man nach New York beispielsweise “nur” 27 Euro zusätzlich in der Business Class, sind es nach Los Angeles bereits 36 Euro mehr, die man zukünftig für einen Prämienflug an Zuschlägen aufbringen muss.

Noch teurer wird es übrigens mit einem Anschlussflug, denn wer etwa in Berlin startet und über Frankfurt, München oder Zürich fliegt, der muss auch noch den Umweltzuschlag für den Flug von dort zum jeweiligen Hub berappen.

Zuschlag steigt bei First Class Flügen um mehr als 50 Prozent

Besonders stark betroffen sind Prämienflüge in der First Class, die gemeinhin als mitunter attraktivste Einlösung gelten. Auch hier lag der internationale Zuschlag bislang bei 150 Euro (außerhalb von Nordamerika) sowie der Erhöhung im Mai bei 350 Euro (Nordamerika). Neuerdings fallen je nach Fluglänge dagegen 36 bis 72 Euro zusätzlich für Abflüge im Jahr 2025 an. Am Beispiel der Strecke von Frankfurt nach Tokio steigt der Zuschlag von 150 auf 230 Euro:

Dieselbe Erhöhung gibt es natürlich auch bei Flügen in andere Weltregionen, wobei sie sich je nach Streckenlänge leicht unterscheidet. Nach New York werden beispielsweise “nur” knapp 50 Euro mehr für einen First Class Prämienflug fällig.

Generell fällt der neue Umweltzuschlag auch besonders stark ins Gewicht, weil er auf Prämienflügen in alle Welt anfällt und selbst die Economy und Premium Economy Class (wenn auch auf kleinerem Niveau) betrifft. Teurer werden dadurch unter anderem auch die beliebten Miles & More Meilenschnäppchen.

Flex Plus Prämie & Partnerairlines werden attraktiver

Da der neue Umweltzuschlag eine von der Airline willkürlich erhobene Gebühr ist und keine staatliche Steuer oder Abgabe, fällt dieser bei Buchung der Flex Plus Prämie nicht an. Das führt dazu, dass die Ersparnis durch diese noch größer wird. Wer etwa von Frankfurt nach New York fliegt, bezahlt bei der Flex Plus Prämie zwar 22.000 Meilen mehr, spart ab dem kommenden Jahr aber fast 400 Euro Zuschläge:

Der Wert pro Miles & More Meile bei dieser Einlösung liegt damit jenseits der 1,8 Cent, was durchaus attraktiv ist. Ebenfalls lässt sich nun noch mehr durch die Buchung von Flügen mit Partner-Fluggesellschaften sparen. Selbst die Joint Venture-Partner Air Canada und United, bei denen Miles & More Zuschläge erhebt, die von deren eigenen Programmen nicht erhoben werden, sind jetzt deutlich günstiger. Das zeigt sich auf derselben Strecke am Beispiel eines United Fluges:

Wer mit United statt der Lufthansa fliegt, spart so knapp 240 Euro an Zuschlägen und bezahlt den Meilenpreis. Überall, wo man die Wahl hat, sollte man in Zukunft also Flüge mit Partnerfluggesellschaften wählen. Diese erheben nämlich nicht nur die neuen “Nordamerika-Zuschläge” der Lufthansa Group nicht, sie verzichten auch auf die Erhebung von einem Umweltzuschlag.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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