Die Bilder von überfüllten Flughäfen und verpassten Flügen häufen sich in letzter Zeit. Nun meldet sich allerdings auch die Gategroup wieder zu Wort und lässt verlauten, dass die Bordverpflegung auf wackeligen Beinen stehe.
Die Gategroup, welche auf den Verkauf des Lufthansa Group-Konzerns LSG Skychefs die Verpflegung für die Flüge der Gruppe übernommen hatte, hat wieder einmal Schwierigkeiten bei der Versorgung. Nachdem bereits im Frühjahr die Catering-Versorgung auf Lufthansa-Flügen von Frankfurt stark eingeschränkt war, scheint es nun weitaus gravierendere Probleme zu geben, wie travelnews.ch berichtet. Worauf Ihr euch demnächst auf einem Flug der Lufthansa Group einstellen solltet, zeigen wir Euch im Folgenden.
Bordverpflegung nicht gesichert
Aufgrund von internationalen Lieferengpässen und Verspätungen beim Transport kann es in den nächsten Monaten laut dem Chef des Flugzeug-Caterers Gategroup, Christoph Schmitz, dazu kommen, dass Reisende an Bord mit weniger Getränke oder gar fehlendem Essen rechnen müssen. Dies geht aus einem kürzlichen Interview mit diesem hervor. Solche Probleme gebe es laut diesem aktuell immer wieder mal und werde es auch in Zukunft weiter geben.
Schlimmstenfalls gibt es weniger Essen auf dem Flug, oder nur Getränke oder gar nur Wasser auf Kurzstreckenflügen.
Christoph Schmitz, CEO Gategroup
Zurzeit fehlt es dem weltweit operierenden Unternehmen an verschiedenen Bier- als auch Champagner-Sorten. Beispielsweise kann man aktuell kein Becks-Bier für Lufthansa-Flüge beschaffen. Bei der Swiss gebe es zwar aktuell keine Probleme mit Bier, jedoch müsse man Millionen dafür investieren, um die Lagerbestände an Butter, Tee oder auch Bier weiterhin zu erhöhen.
Auf die Frage, auf welchen Strecken denn am meisten Alkohol getrunken werde, antwortete er, dass besonders auf Urlaubsflügen wie zum Beispiel nach Mallorca, Thailand oder ans Rote Meer die Nachfrage sehr hoch sei. Während vor allem auf Flügen am Abend viel Alkohol konsumiert werde, gebe es auch viele Reisende, die sich bereits am Vormittag ein Bier oder Ähnliches genehmigen. Dies sieht er als Problem an, da Alkohol die häufigste Ursache für renitentes und unangemessenes Verhalten gegenüber den Flugbegleitern sei.
Gategroup-Chef stört sich an Vorwürfen
Zu dem durch Personalmangel induzierten, generell chaotischen Zustand an vielen Flughäfen sagt Schmitz, dass man aktuell ausreichend Köche habe und dass die aktuellen Probleme der Luftfahrt in der Regel nicht mit dem Catering zu tun haben. Dennoch rechtfertigt er die Kürzung der Stellen im Unternehmen damit, dass der Umsatz während der letzten zwei Jahre stark eingebrochen war.
Man vergisst schnell, dass wir zwei historische Krisenjahre hinter uns haben. Wir alle waren nach der ersten Corona-Welle optimistisch, aber dann kam eine zweite. Und eine dritte. Da muss man als Unternehmen irgendwann reagieren.
Christoph Schmitz, CEO Gategroup
Während man vor Corona noch knapp 50.000 Mitarbeiter bei Gategroup beschäftigte, wurden 20.000 von ihnen im Zuge der Pandemie entlassen. Er ist nicht der Meinung, dass man sich bei diesem massiven Stellenabbau verschätzt habe, da Ausgleich des Umsatzeinsturzes von 80 Prozent mit einem Personalabbau von 40 Prozent für ihn gerechtfertigt sei. Die Kritik an der Luftfahrtindustrie, welche verlauten lässt, dass man zu stark abgebaut habe, sei seiner Meinung nach nicht fair.
Fazit zu dem Problemen bei Gategroup
Die erneuten Probleme beim Airline-Caterer Gategroup geben keine positiven Aussichten auf einen zufriedenstellenden Flug, sobald man es durch das Chaos, welches an vielen Flughäfen aktuell herrscht, geschafft hat. Wie sich die Situation tatsächlich entwickeln wird, bleibt abzuwarten, allerdings wäre es tatsächlich sehr bedauerlich, wenn zu den Problemen, die generell schon bei der Lufthansa Group existieren, auch noch ein Verpflegungsausfall wie im Frühjahr hinzukäme. Erst kürzlich verkaufte die Lufthansa beispielsweise nur ihre teuersten Tickets, um der Buchungslage wieder Herr zu werden. Mittlerweile werden jedoch wieder alle Buchungsklassen verkauft.