Das US-amerikanische Start-up Boom Supersonic muss sich einen neuen Hersteller für die Triebwerke des neuen Überschallflugzeugs Overture suchen.
Eigentlich war geplant, dass Rolls-Royce die Triebwerke für das neue Überschallflugzeug von Boom Supersonic herstellen wird. Der Triebwerkhersteller sollte Teil des Traums vom Comeback der Überschallflüge werden. Doch nun muss Boom Supersonic umdenken und einen neuen Hersteller für die Triebwerke der Overture finden, so aero.de.
Rolls-Royce setzt Fokus auf andere Bereiche
Rolls-Royce hat angekündigt, dass das Unternehmen nicht mehr die Triebwerke für das Überschallflugzeug bauen wird. Grund dafür sind laut eigener Aussage des Unternehmens die derzeitigen internen Prioritäten. Man sehe im Moment keinen allzu großen Bedarf am Markt und will sich auf andere Projekte konzentrieren, so das Schweizer Luftfahrt-Magazin Cockpit.
Boom Supersonic begründet das Ende der Partnerschaft mit Differenzen bei der Planung des Triebwerks. Der Vorschlag von Rolls-Royce entsprach laut dem Start-up nicht den eigenen Vorstellungen.
Neues Modell mit vier Triebwerken
Noch wird an den Details für die Overture gefeilt. Ende Juli 2022 stellte das US-amerikanische Start-up ein neues optimiertes Modell vor, das nur noch vier Triebwerke beinhaltet. Bereits kurz nach der Vorstellung der überarbeiteten Version des Jets stellte sich die Frage nach der Herstellung der Triebwerke. Zwar war Rolls-Royce immer noch offiziell der Partner für das Vorhaben – jedoch kam seitens des Herstellers schon längere Zeit keine Rückmeldung mehr. Die aktuelle Ankündigung, dass es nun einem neuen Partner bedarf, kommt also nicht allzu überraschend.
Bereits 35 Bestellungen aus den USA
Der US-amerikanische Markt scheint an die Pläne von Boom Supersonic zu glauben. Sowohl United als auch American Airlines haben bereits eine große Bestellung für den Überschalljet abgegeben. Ganze 35 Maschinen wurden insgesamt bestellt – mit Option auf weitaus mehr. Auch Japan Airlines zeigt Interesse und investierte kürzlich 10 Millionen US-Dollar in die Entwicklung der Overture.
Der Absprung von Rolls-Royce ist ein klarer Rückschlag für das Comeback der Überschalljets. Zweifler wie Delta Air Lines haben bereits auf die zahlreichen Probleme bei der Entwicklung des Jets hingewiesen und die Risiken, die ein jetziger Kauf mit sich bringen würde. So ist neben dem Problem des Baus der Triebwerke auch die Zulassung des Jets weiterhin noch offen.
Fazit zu dem Bau der Triebwerke des Überschallflugzeugs
Rolls-Royce wird sich nun nicht mehr um den Bau der Triebwerke für den neuen Überschalljet von Boom Supersonic kümmern. Wer jetzt stattdessen den Auftrag übernimmt, ist noch offen. Es sollte jedoch schnell eine Alternative gefunden werden, wenn Boom Supersonic die Liefertermine und den geplanten Start der Überschall-Linienflüge für 2029 einhalten will.