Nachdem mehrere Mitarbeiter der Gastronomie auf Sylt positiv auf das Coronavirus getestet wurden, droht nun über 1.000 Touristen, die sich kürzlich in der Modellregion aufgehalten haben, eine Quarantänepflicht.

Erst Mitte April wurde Sylt unter zwölf Bewerbern als eine der vier Modellregionen in Schleswig-Holstein ausgewählt. Obwohl es hinsichtlich des Tourismus-Neustarts auf Sylt einige Bedenken gab und die Teilnahme zunächst noch in den Sternen stand, trafen Anfang Mai die ersten Touristen auf der beliebten Ferieninsel an der Nordsee ein. Eigentlich galt das Infektionsgeschehen als stabil, allerdings meldet Sylt nun einige Neuinfektionen, was auch Auswirkungen auf die Urlauber mit sich ziehen könnte, wie Countervor9 und n-tv berichten.

Sieben Neuinfektionen in mindestens zwei Restaurants

Die beliebte Ferienregion Sylt meldet erneut COVID-19-Neuinfektionen auf der Insel. Erst vor rund einer Woche wurde bekannt, dass ein Ehepaar nach einem Urlaub auf Sylt Anfang Mai positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Da das Paar während des Aufenthaltes vier verschiedene Restaurants besucht hatte, wurden daraufhin 300 weitere Urlauber sowie Anwohner in Quarantäne geschickt.

Nun wiederholt sich das Geschehnis nur knapp eine Woche später erneut. Infolge des Tourismus-Neustarts wurden sieben Neuansteckungen bei Restaurant-Angestellten der Sylter Gastronomie verzeichnet. Zu den Betroffenen zählen Corona-Fälle im Restaurant “Vogelkoje” in Kampen sowie im “Knurrhahn” in List, einem der bei Touristen beliebten Gosch-Standorte.

Eigentlich gelten in der Gastronomie und in allen Tourismus-Modellregionen äußerst strikte Corona-Auflagen. Beispielsweise dürfen nur Beschäftigte eingesetzt werden, die sich alle drei Tage einem Corona-Test unterziehen. Außerdem dürfen im Innenraum nur Gäste bewirtet werden, die einen maximal 24 Stunden alten Schnelltest oder einen maximal 48 Stunden alten PCR-Test vorlegen können.

Derzeit stellt sich die Frage, inwiefern diese Vorsichtsmaßnahmen überhaupt zu einem sicheren Tourismus beitragen und wie es zu den Neuinfektionen kommen konnte. Bereits nach Bekanntwerden des infizierten Urlaubspaares, wurden bei Kontrollen haufenweise Verstöße gegen die Corona-Regelungen festgestellt worden. Beispielsweise hätten Angestellte mancherorts keine Masken getragen und die Mindestabstände sowie die Sperrstunde außer Acht gelassen. Der zuständige Landrat Florian Lorenzen ordnet infolgedessen an, dass 20 Gastronomiebetriebe im Kreis künftig die Zahl der Gäste auf die Hälfte reduzieren müssen, sowohl im Innen- als auch bei der Bewirtung im Außenbereich.

25 Infizierte und über 1.100 Kontaktpersonen

Nach Angaben der zuständigen Behörden gibt es inzwischen 25 Corona-Infizierte auf der Insel, weitere 210 Menschen, darunter beispielsweise 29 Arbeitskollegen der Infizierten sowie 55 Gäste aus dem Kreis Nordfriesland, befinden sich derzeit noch in Quarantäne. Der Kreis Nordfriesland konnte unter den mehr als 1.100 Kontaktpersonen bereits die Daten von 1.036 Gästen, hauptsächlich Sylt-Urlaubern, ermitteln und an die Gesundheitsämter der Heimatorte weiterleiten. Der Fall auf Sylt zeige laut Kreisverwaltung erneut, wie entscheidend regelmäßige Tests des Personals seien und dass auch die Angabe der persönlichen Kontaktdaten im Fall der Fälle als äußerst relevant gilt und deshalb gewissenhaft und korrekt ausgefüllt werden muss.

Fazit zum Corona-Ausbruch auf Sylt

Die Gesundheitsämter hatten infolge des erneuten Corona-Ausbruchs auf der Ferieninsel Sylt aller Hand zu tun und müssen weiterhin eine Vielzahl an Urlaubern erreichen und die jeweiligen Kontaktpersonen teilweise in 14-tägige Quarantäne schicken. Der Fall weckt Zweifel an den Tourismus-Modellprojekten und den ausgearbeiteten Hygienekonzepten, die mancherorts wohl nicht eingehalten wurden. Es wäre äußerst schade für alle restlichen Gastronomie- und Hotelbetriebe, die sich an alle Auflagen gehalten haben, sollten noch strengere Auflagen folgen oder sogar ein vorübergehendes Bewirtungsverbot erfolgen. Florian Lorenzen warnt weiterhin alle Gastronomen davor, dass Nordfriesland kein zweites Ischgl werden dürfe.

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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