Die zahlreichen Warnstreiks dieses Jahres hinterlassen auch in der deutschen Tourismus-Branche ihre Spuren. Dabei wird von finanziellen Schäden in Millionenhöhe gesprochen.
Nach dem bisherigen Jahresstart kommt es nicht überraschend, dass für 2024 ein neuer Streikrekord in Deutschland prognostiziert wird. Denn neben den vermehrten Bahnstreiks der GDL ist besonders der Flugverkehr derzeit von Ausfällen betroffen. Wobei es hier schwierig sein kann, einen genauen Überblick zu bewahren. Wie airliners.de berichtet, trägt jedoch ebenfalls der Tourismus die Konsequenzen der Arbeitskämpfe und fordert neue Maßnahmen.
Politische Konsequenzen werden gefordert
Deutschland wird momentan sowohl im Bahn- als auch im Flugverkehr regelmäßig beeinträchtigt. Wobei besonders die andauernden Arbeitskämpfe des Lufthansa-Bodenpersonals, der Lufthansa-Flugbegleiter sowie des Luftsicherheitspersonals das Reisen im März beeinflusst haben. Jene Streikwellen wirken sich dementsprechend negativ auf den Tourismus aus, wie der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) erläuterte:
Die in der Summe schier endlosen Streiks in Luft- und Bahnverkehr ziehen einen immateriellen und finanziellen Schaden in Millionenhöhe nach sich.
Sören Hartmann, Präsident BTW
Hartmann erklärte in weiterer Folge, dass Streiks zusätzlichen Aufwand verursachen und zu Verlusten führen. Die Lufthansa allein bezifferte kürzlich ihre finanziellen Einbußen durch Streiks im bisherigen Jahresverlauf auf 250 Millionen Euro. Jene Belastungen konnten ebenfalls mit den Spätfolgen der Ausstände erklärt werden. Davon betroffen sind unter anderem Dienstpläne der Crews, der Einsatzplan der Flugzeuge als auch die Verunsicherung der Kunden. Der fünftägige Ausfall der Lufthansa-Strecke zwischen Frankfurt und San Francisco lässt sich hier als aktuellstes Beispiel nennen.
Trotz der Wichtigkeit des Streikrechts sollte laut BTW über politische Maßnahmen angesichts der aktuellen Entwicklungen nachgedacht werden. Dazu gehöre die Begrenzung von Streiks im Bereich kritischer Infrastrukturen auf ein Minimum sowie die Einführung verpflichtender Schlichtungsversuche. Eine Forderung dieser Schlichtungsversuche gab es bereits vom Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen (ADV). Es sei wichtig, dass die bestehende Tarifkultur nicht durch häufige Streiks als letztes Mittel gefährdet werde, so der Verband. Dies ist nicht das erste Mal, dass eine Eingrenzung des Streikrechts verlangt wird. Erst kürzlich machte sich Verkehrsminister Volker Wissing für einen “Osterfrieden” und ein neues Streikrecht stark.
Fazit zur Belastung des Tourismus durch die Streikwellen
Arbeitskämpfe in Deutschland so weit das Auge reicht. Das aktuelle Jahr bringt bisher neue Streik-Rekordwerte, die einen riesigen finanziellen Schaden mit sich ziehen. Neben dem Bahn- und Luftverkehr ist jedoch ebenfalls die deutsche Tourismuswirtschaft von den Ausfällen betroffen. Ob die geforderten politischen Konsequenzen der BTW bearbeitet werden, bleibt noch ausständig.