Am Hauptstadtflughafen BER kommt nach einem holprigen Start in der Coronakrise endlich wieder Fahrt auf. Für den laufenden Monat werden so viele Passagiere erwartet, wie noch im gesamten ersten Halbjahr.

Für den Berliner Flughafen sah es lange Zeit nicht wirklich rosig aus. Mit neun Jahren Verzögerung und einer insgesamten Bauzeit von 13 Jahren, konnte der Airport im Oktober 2020 geöffnet werden – genau zu Zeiten der globalen Pandemie. Ohne weitere millionenschwere Staatshilfen hätte es der neue Flughafen nicht geschafft, doch die düsteren Tage mit leeren Abflughallen und Check-in-Schaltern scheinen nun hinter dem BER zu liegen. Der scheidende Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup gab in seiner letzten Aufsichtsratssitzung ein Update zur finanziellen Lage, wie zahlreiche Medien übereinstimmend berichten.

1,5 Millionen Passagiere allein im September

Nach einem weniger positiven Start ins Jahr 2021 konnten wir uns seit Pfingsten über immer mehr schrittweise Öffnungen freuen. Neben den sinkenden und anhaltend niedrigen Infektionszahlen sorgt vor allem die Impfquote für mehr Normalität in Deutschland und in vielen weiteren Ländern. Neben Restaurant, – Bar, – Café oder auch Club-Besuchen können wir zum Teil auch wieder das volle Angebot in Hotels nutzen. Gerade über die Sommerferien machte sich das Fernweh vieler Bürger bemerkbar. Die Flieger und Terminals am Flughafen waren voll und auch an den Stränden Mallorcas und Griechenlands tummelten sich die Menschen. Einen Urlaub ganz ohne Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen gibt es zwar noch nicht, doch die Aussichten in diesem Jahr sind weit besser, als noch im vergangenen Jahr.

Diese Sicherheit macht sich auch am Flughafen BER bemerkbar. Konnte dieser Anfang April mit der Öffnung Mallorcas zwar einen ersten großen Passagieranstieg verzeichnen, war auch das erste Halbjahr 2021 von leeren Hallen geprägt. Der Wandel macht sich in diesem Monat bemerkbar. Für September rechnet der Hauptstadtflughafen mit 1,5 Millionen Passagieren – so vielen, wie in der gesamten ersten Jahreshälfte. Der scheidende Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup zeigte sich in seiner letzten Aufsichtsratssitzung optimistisch. Zwar kommt es durch die steigenden Passagierzahlen und die aufwendigen Sicherheitskontrollen zu längeren Wartezeiten, doch auch immer mehr Fluggesellschaften, wie die Lufthansa, haben ihr Streckennetz zuletzt weiter ausgebaut.

Trotz der guten Aussichten bleibt die finanzielle Lage des Flughafens weiter kritisch.

Liquidität nur bis Ende Februar 2022

Wenn Engelbert Lütke Daldrup im Oktober in Rente geht, übernimmt die derzeitige Finanzchefin Aletta von Massenbach die Leitung des BER. In der Aufsichtsratssitzung gab sie an, dass der Flughafen nur noch bis Februar 2022 liquide Mittel zur Verfügung habe, von da an braucht es weitere finanzielle Unterstützung durch die Eigentümer. Der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg gaben in diesem Zusammenhang bereits bekannt, das angeschlagene Sorgenkind bis 2026 mit rund 2,4 Milliarden Euro zu unterstützen.

Bild: Thomas Trutschel/media-ber.berlin-airport.de

Ganz oben stehen 800 Millionen Euro Liquiditätshilfen. Ein anderer Teil der Hilfen soll dem Flughafen in Form einer Teilentschuldung zugutekommen. Über die Rechtskräftigkeit entscheidet derzeit die EU-Kommission. Obwohl am BER also immer mehr Passagiere abgefertigt werden, bleibt das neue Terminal 2 weiterhin geschlossen:

Wir müssen im Moment sehr auf Sicht fahren. Was wir relativ gut einschätzen können, sind die nächsten sechs Wochen.

Aletta von Massenbach, Finanzchefin BER

Aufgrund dessen bedarf es auch einiger Wochen Vorlaufzeit für die Eröffnung des längst fertigen Terminal 2.

United mit neuer Nonstop-Verbindung nach New York

Eine langersehnte, positive Meldung erreichte uns erst vor wenigen Tagen. Der Travel Ban zwischen Europa und den USA wird Anfang November aufgehoben. Für vollständig geimpfte Europäer und Briten sind dann nach mehr als einem Jahr wieder Reisen in die USA möglich. Ein genaues Datum gibt es zwar noch nicht, doch viele Fluggesellschaften bieten bereits die ersten Flüge an. So konnte die Lufthansa bereits in der ersten Nacht nach Bekanntwerden der Neuigkeiten einen deutlichen Buchungsanstieg vermelden. Auch die österreichische Tochter Austrian bietet nun wieder 16 wöchentliche Verbindungen in die USA an.

Eine neue Verbindung dürfte vor allem Reisende vom BER freuen. Die amerikanische Fluglinie United bietet am  17. Dezember den ersten Nonstop-Flug von Berlin nach New York-Newark an. Ab dem 20. Dezember wird die Verbindung, durchgeführt mit einer Boeing 767-300, täglich auf dem Flugplan stehen, wie airlines.de mitteilt. Mit einem weiteren Ausbau der Langstreckenverbindungen rechnet Lütke Daldrup, angesichts der Pandemie-Lage in einigen Ländern, erst im Frühjahr 2022.

Fazit zur aktuellen Lage an BER

Erfreuliche Nachrichten erreichen uns vom Hauptstadtflughafen BER. Nach einem holprigen Start in das Coronajahr 2021 kann der Flughafen in diesem Monat erstmals so viele Passagiere verzeichnen, wie im gesamten ersten Halbjahr. Auch angesichts der kommenden Wintermonate zeigte sich der scheidende Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup weniger besorgt. Ein Grund dafür ist auch die Öffnung der USA für vollständig geimpfte Europäer und Briten. Gerade am BER haben Airlines, wie die Lufthansa und jetzt auch United ihr Flugangebot nach Amerika hochgefahren. Allerdings wird es der Flughafen auch im kommenden Jahr nicht ohne die finanzielle Unterstützung der Eigentümer, bestehend aus Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg, schaffen!

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Autorin

Seit sie 4 Jahre alt ist, reist Julia um die Welt und besucht gerne exotische Orte und weiße Strände. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Bei reisetopia ist sie Eure Ansprechpartnerin für Neueröffnungen, Deals und relevante News aus der internationalen Hotellerie!

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