Die größte Flugallianz der Welt investiert weiter in die Partnerschaft mit der Deutschen Bahn (DB). Auch ihn anderen Ländern ist das Potenzial für ähnliche Kooperationen gegeben.
Die Deutsche Bahn ist seit dem 1. August 2022 offizieller Partner der weltweit führenden Luftfahrtallianz. Der Konzern war damals das erste Mitglied, welches ohne Bezug zum Fliegen in die Start Alliance aufgenommen wurde. Speziell im deutschsprachigen Raum ist die Allianz von großer Bedeutung. Theo Panagiotoulias, CEO der Star Alliance, sieht die Partnerschaft mit der Deutschen Bahn als wichtigen Teil für die Zukunft der Allianz, wie aerotelegraph berichtet. Auch in anderen Ländern gibt es bereits ähnliche Kooperationen, wie zum Beispiel zwischen Korail und Lufthansa in Südkorea.
Benefits für Passagiere der DB und der Star Alliance
Die Star Alliance sieht das Potenzial für Partnerschaften, wie jene mit der Deutschen Bahn, auch in anderen Ländern. Das Ziel ist es, die individuellen Reisen so nahtlos wie nur möglich zu organisieren. Panagiotoulias erwähnte – bei der Eröffnung der neuen Star Alliance Lounge am Pariser Flughafen CDG – die Bedeutung des Schienenverkehrs in Ländern wie beispielsweise Polen, Japan oder China. Zu bedenken sei dabei auch die Zusammenarbeit mit Bahnunternehmen, insbesondere was das Thema Nachhaltigkeit betrifft. Diverse Diskussionen seien im Gange, konkret sei aber noch nichts.
Die Mitgliedschaft der Deutschen Bahn in der führenden Luftfahrtallianz hat sich insofern angekündigt, als dem zuvor das Lufthansa Express Rail Programm eingeführt wurde. So gelangen Reisende mittels Deutsche Bahn Zubringer zum Drehkreuz Flughafen Frankfurt. Sollte sich bei ihrer Anreise eine Verspätung auftun, werden Lufthansa Passagiere automatisch auf den nächsten Flug oder Zug umgebucht. Der Gedanke dahinter ist, dass Passagiere auf Inlandsflüge verzichten und im Idealfall sogar ihre Reise stressfreier antreten sollen.
Für Reisende sollen sich durch die Kooperation einige Benefits ergeben: Allen voraus wird für beide Leistungen nur ein Ticket benötigt, was auch eine gewisse Flexibilität mit sich bringt. Ein weiteres entscheidendes Argument für Nutzer der Star Alliance Vielfliegerprogramme, ist, dass Prämien- und Statusmeilen auch für die Zugfahrten gutgeschrieben werden. Darüber hinaus haben Business und First Class Passagiere Zugang zu diversen Lounges der Deutschen Bahn. Weiters spielt heutzutage der Gedanke an die Umwelt auch bei den Verbrauchern eine wesentliche Rolle. Die Reduktion des CO₂-Ausstoßes pro Reise kann in diesem Zusammenhang hervorgehoben werden.
Ähnliche Zusammenschlüsse in anderen Ländern – Beispiel Südkorea
Unlängst wurde zu diesem Thema auch ein Artikel von youhavebeenupgraded veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass die Lufthansa eine ähnliche Zusammenarbeit in Südkorea startet. Der koreanische Anbieter von Hochgeschwindigkeitszügen Korail kooperiert bereits mit der Lufthansa. Entsprechende Bahntickets können in Verbindung mit einem Langstreckenflug der Lufthansa erworben werden. Dabei gilt zu beachten, dass die Sitzplatzreservierung nur für die Standard-Klasse vorgesehen ist. Verpasst man seinen Zug, so wird einem lediglich ein Stehplatz im darauffolgenden Zug angeboten – Reisepass und Bordkarte sind dafür erforderlich.
AREX (Express und All-Stop) Tickets sind nicht erstattbar. Check-in für Zug und Flug haben jeweils separat zu erfolgen. Darüber hinaus wird das Gepäck nicht automatisch an die Bahn angeschlossen oder transportiert. Der Check-in bei AccesRail muss binnen 72 Stunden vor Zugabfahrt erfolgen, um die beiden Fahrkarten – Korean Train Express (KTX) und AREX – auszudrucken oder die mobile Bordkarte herunterzuladen.
Star Alliance Mitglieder wechseln zur Konkurrenz Skyteam
Was ihre Mitglieder betrifft, musste die Allianz unlängst weniger gute Nachrichten einstecken: SAS Scandinavian Airlines beendet ihre Mitgliedschaft in der Allianz und wechselt zu Skyteam, da auch Air France-KLM, die ebenso Teil des Skyteams ist, bei der skandinavischen Airline mit 19,9 Prozent einsteigt. Der Austritt wirkt sich auf den deutschen Flugverkehr insofern aus, als die Lufthansa aktuell zahlreiche Umsteigeverbindungen zu kleineren skandinavischen Flughäfen anbietet, die rein von SAS Scandinavian Airlines angeflogen werden. Wenn nun diese Flugverbindungen ausbleiben, hat dies wiederum direkte Auswirkungen auf Reisende. Die Lufthansa müsste die entsprechenden Destinationen entweder selbst anfliegen oder sich nach einer neuen skandinavischen Partner-Airline umsehen.
Darüber hinaus steht die Übernahme der koreanischen Fluggesellschaft Asiana (aktuelle noch Teil der Star Alliance) von Konkurrentin Korean Air (Mitglied von Skyteam) nach wie vor infrage. Darüber hat jedoch vorab die Europäische Kommission zu entscheiden, welche gemeinsam mit dem US-Justizministerium ihre Bedenken zur Übernahme von Asiana durch Korean Air äußern, sodass Korean Air noch bis Ende dieses Monats Zeit hat, das Gegenteil zu beweisen. Sollte die Übernahme durch Korean Air scheitern, wäre ein möglicher Plan B Asiana zu verkaufen.
Fazit zu den intermodalen Synergien der Star Alliance
Die Mitgliedschaft der Deutschen Bahn in der weltweit größten Flugallianz bringt für Reisende verschiedenste Vorteile mit sich. Auch ein potenzieller Ausblick auf Kooperationen in anderen Ländern – wie am Beispiel Südkoreas – sowie die Hintergründe anderer Mitglieder der Allianz, geben interessante Einblicke. Zudem ist die Klimadebatte präsenter als je zu vor. Dahingehend ist es schön zu sehen, dass Unternehmen gemeinsam an diesem Problem arbeiten und in eine aufstrebende Zusammenarbeit intensivieren.