Der Flughafen Hamburg fordert 150.000 Euro Schadenersatz von den beteiligten Mitgliedern der “Letzten Generation”, die den Flugverkehr mit einem Klebeprotest am 13. Juli 2023 unterbrachen.
Protestaktionen von Klima-Aktivisten sind in der jüngsten Vergangenheit definitiv keine Seltenheit mehr. Durch den Klebeprotest vom Juli letzten Jahres am Hamburger Flughafen kann es nun allerdings zu einer hohen Geldstrafe für die “Letzte Generation” kommen, wie aero.de berichtet.
Flughafen Hamburg setzt auf eine Signalwirkung
Am 13. Juli haben mehrere Mitglieder der “Letzten Generation” den Zaun am Flughafen Hamburg durchgeschnitten, sich an den Boden des Vorfelds geklebt und damit den Flugbetrieb für einige Stunden unterbrochen. Die Blockadeaktion hatte einen finanziellen Verlust für mehrere Parteien zur Folge. Nun stellt die Flughafen Hamburg AG den beteiligten Klima-Aktivisten eine Summe in Höhe von 150.000 Euro in Rechnung. Dabei handelt es sich laut Christian Kunsch, dem Geschäftsführer des Airports, um 1:1 zurechenbare Kosten. Darin enthalten seien die Reparaturkosten für die Rollbahn und den durchgeschnittenen Zaun als auch die entgangenen Einnahmen für Starts und Landungen.
Des Weiteren kündigte Lufthansa im Dezember bereits an, für ihren Tochterflugkonzern Eurowings Schadenersatz von den Protestierenden der “Letzten Generation” einzufordern. Insgesamt soll die Lufthansa-Gruppe eine Geldsumme von 740.000 Euro aufgrund der Störaktionen in Berlin, Düsseldorf sowie Hamburg eingebüßt haben. Am Flughafen Hamburg allein waren 57 ihrer Flüge betroffen und sorgten für einen Schaden von 400.000 Euro. Dementsprechend kommen auf die betroffenen Mitglieder der “Letzten Generation” nun Schadenersatzforderungen in Höhe von mindestens 550.000 Euro zu.
Auch Geiselnehmer soll für Schaden aufkommen
Doch neben den Klima-Aktivisten wird momentan ebenfalls eine hohe Geldsumme von dem bewaffneten Geiselnehmer verlangt, der den Flugbetrieb in Hamburg vom 4. auf 5. November lahmgelegt hatte. Jener durchbrach eine Absperrung mit seinem Auto und raste auf das Vorfeld, wo er mit Pistolenschüssen sowie Brandsätzen um sich warf. Dahingehend droht ihm jetzt eine Schadenersatzforderung von einer halben Million Euro gegenüber dem Flughafen Hamburg.
Geschäftsführer Christian Kunsch sieht hierbei allerdings keine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Geiselnehmer im Falle einer Verurteilung die Kosten tatsächlich erstatten wird. Als Vorkehrung, um das unerlaubte Eindringen auf die Start- und Landebahn zukünftig verhindern zu können, plant der Bund schärfere Sicherheitsrichtlinien für deutsche Flughäfen einzuführen.
Fazit zu den Schadenersatzforderungen
Der Flughafen Hamburg stellt 150.000 Euro Schadenersatzforderungen an die beteiligten Klima-Aktivisten der Blockadeaktion vom vergangenen Juli. Das Strafverfahren wird allerdings noch abgewartet. Somit bleibt es spannend, ob sich zu Gunsten des Flughafens Hamburg entschieden wird.