Das Königreich Saudi-Arabien gestattet ausländischen Besuchern seit Sonntag eine quarantänefreie Einreise in das Landesinnere, sofern die Touristen eine COVID-19-Impfung oder Genesung vorweisen können.
Seit Anfang diesen Jahres verbessert sich die touristische Lage in Saudi-Arabien schrittweise. Anfangs wurde das Einreiseverbot für ausländische Besucher beendet und auch Qatar Airways durfte Saudi-Arabien wieder anfliegen. Zuletzt hat das Königreich Mitte April sogar die Beschränkungen für internationale Reisen aufgehoben und möchte den Geimpften zukünftig quarantänefreie Aufenthalte ermöglichen, wie Reuters kürzlich berichtet.
Aufhebung der Quarantänepflicht nur für ausgewählte Geimpfte
Zunächst klingt die Aufhebung der Quarantänepflicht in Saudi-Arabien nach guten Neuigkeiten für alle reiselustigen Geimpften oder Genesenen. Allerdings dürfen sich nicht alle Touristen trotz COVID-19-Impfung freuen, denn die Regelung gilt nur für einige ausgewählte Länder. Insgesamt 20 Länder, darunter beispielsweise wir Deutschen, zählen da allerdings nicht dazu und dürfen überhaupt nicht einreisen. Im Folgenden sind hier einmal die wichtigsten unter den 20 Ländern aufgeführt, von denen aus nach wie vor die Einreise verwehrt bleibt:
- Deutschland
- Frankreich
- Schweiz
- Portugal
- Italien
- Die Vereinigten Staaten
- Indien
- Großbritannien
- Irland
- Schweden
- Vereinigte Arabische Emirate
Dies gilt laut des Auswärtigen Amtes auch für Transit-Reisende und Reisende aus Drittländern, die sich in den letzten 14 Tagen vor der beabsichtigten Einreise nach Saudi-Arabien auch nur vorübergehend in einem der 20 Länder aufgehalten haben. Von dem Einreiseverbot ausgenommen sind demnach nur saudische Staatsangehörige, Gesundheitspersonal und Diplomaten inklusive Familienangehörige, für die allerdings eine verschärfte Quarantäne von 14 Tagen gilt.
Derzeit gilt in Saudi-Arabien eine Quarantänepflicht für Einreisende, die sich je nach Herkunftsland zwischen sieben und 14 Tagen erstreckt. Außerdem müssen alle Reisenden einen negativen PCR-Test, nicht älter als 72 Stunden vor Einreise, vorweisen können, andernfalls bleibt die Einreise verboten. Am dem 20. Mai sollen nun neue Regelungen gelten: Jeder Einreisende ohne COVID-19-Impfung ab einem Alter von über acht Jahren muss sich auf eigene Kosten sieben Tage lang einer Isolation unterziehen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Am sechsten Tag nach der Anreise muss dann ein negativer PCR-Test vorlegt werden, um die Quarantäneeinrichtung verlassen zu dürfen. Reisende müssen außerdem eine gültige Krankenversicherung zur Deckung potenzieller COVID-19-Risiken vorlegen.
Des Weiteren teilte das Königreich mit, dass es den saudischen Staatsbürgern untersagt sei, in die folgenden Länder auszureisen: Libyen, Syrien, Libanon, Jemen, Iran, Türkei, Armenien, Somalia, Demokratische Republik Kongo, Afghanistan, Weißrussland und Indien.
Die Einreise in diese 13 Länder durch direkte oder indirekte Flüge bleibt ohne vorherige Genehmigung der Behörden untersagt, um das Pandemiegeschehen unter Kontrolle behalten zu können.
Fazit zu den neuen Quarantänebestimmungen in Saudi-Arabien
In Hinblick auf die katastrophale Lage in Indien ist es nur verständlich, dass die saudi-arabische Monarchie derzeit die Ein- und Ausreise in 20 Ländern untersagt, um die eigene Bevölkerung weitestgehend zu schützen. Über die Vorteile für Geimpfte lässt sich wohl streiten, aber Saudi-Arabien zieht das Vorhaben durch und stellt dabei Genesene, die sich von der COVID-19-Infektion erholt haben mit den gegen das Virus Geimpften gleich und lässt für diese Gruppe die Quarantänepflicht gänzlich entfallen. Alle anderen – unter der Voraussetzung, dass diese einreisen dürfen – müssen sich auf eigene Kosten in Quarantäne begeben, was einen Urlaub in Saudi-Arabien zumindest zur Zeit nicht wirklich attraktiv gestaltet!
