Paris, die Provence und die Côte d’Azur dürften für den Moment von der Reiseliste vieler Deutscher verschwinden – für alle drei Regionen gilt ab sofort eine Reisewarnung.
Unter anderem durch Reiserückkehrer sind in Deutschland die absoluten Infektionszahlen mit dem Coronavirus deutlich gestiegen. Entsprechend kommt es nicht überraschend, dass immer mehr Regionen auch innerhalb des Schengen-Raums zuletzt zu einem Risikogebiet erklärt wurden. Als solches eingestuft wurden unter anderem bereits das spanische Festland und die Balearen, die belgische Hauptstadt Brüssel sowie touristisch relevante Küstenregionen in Kroatien. Nun kommen drei französische Regionen hinzu, die bei Touristen besonders beliebt sind, wie auf der Webseite des RKI ersichtlich ist.
Quarantäne bei Rückkehr aus der Provence, Côte d’Azur und Paris
Auf der neuesten Version der Liste der Risikoländer finden sich nun auch erstmals wieder Regionen auf dem französischen Festland – seit wenigen Tagen ist bereits das Überseegebiet Französisch-Guayana auf der Liste. Die betroffenen Regionen sind dabei gleichzeitig bei Touristen besonders beliebt, denn es handelt sich zum einen um die Hauptstadtregion Île-de-France, womit bei der Rückkehr aus Paris eine grundsätzliche Quarantänepflicht in Deutschland gilt. Ebenfalls betroffen ist die Region Provence-Alpes-Côte d‘Azur, zu der die beiden beliebten südfranzösischen Urlaubsregionen Côte d’Azur und die Provence mit bekannten Städten wie Nizza, Marseille oder Cannes gehören.
Die Einstufung als Risikogebiet folgt der Logik, dass in den letzten sieben Tagen in beiden Regionen mehr als 50 Personen je 100.000 Einwohner positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die Ankündigung hat dabei zweierlei Bedeutung. Auf der einen Seite gilt bei der Rückkehr eine grundlegende Quarantäne- sowie Testpflicht. Wer aus einem Risikogebiet zurückkehrt, muss sich innerhalb von 48 Stunden nach Rückkehr einem Test unterziehen. Bis das Ergebnis vorliegt, muss man in Quarantäne. Alternativ kann man auch schon vor dem Rückflug einen Test machen und die Quarantäne so bei einem negativen Ergebnis umgehen. Aktuell werden allerdings Änderungen der geltenden Bestimmungen ab Mitte September oder Anfang Oktober debattiert – dann könnte wieder eine grundlegende Quarantäne bei Rückkehr aus Risikogebieten gelten.
Pauschalreisen können durch Reisewarnung einfacher abgesagt werden
Auf der anderen Seite bedeutet eine Einstufung als Risikogebiet auch, dass das Auswärtige Amt eine Reisewarnung erstellt. Dies führt dazu, dass der Geltungsbereich von Auslandsreisekrankenversicherungen eingeschränkt ist und darüber hinaus auch Pauschalreisen leichter abgesagt werden können. In Folge der Reisewarnung dürfte es zudem vermehrt zu Flugstreichungen kommen, sodass auch Individualreisen nach Südfrankreich und Paris für den Moment wohl eher nicht oder nur eingeschränkt stattfinden werden. Einen ähnlichen Effekt hatte es bei der Einstufung der Balearen als Risikogebiet gegeben.
Wann die beiden beliebten französischen Regionen wieder von der Liste genommen werden, lässt sich wie üblich nicht absehen. Die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen zeigt in Frankreich weiterhin nach oben, besonders in den beiden genannten Regionen. Es ist entsprechend davon auszugehen, dass Reisen nach Südfrankreich und Paris mindestens für die nächsten Wochen nicht mehr möglich sein werden – zumindest dann, wenn man nicht aktiv in ein Risikogebiet reisen möchte.
Fazit zur Einstufung der französischen Regionen als Risikogebiet
Die zwischenzeitlichen Reisemöglichkeiten innerhalb des Schengen-Raums werden aktuell wieder deutlich reduziert. Mit Paris und der wichtigen Region in Südfrankreich sind nun zwei weitere sehr beliebte Regionen als Risikogebiet eingestuft – mit den entsprechenden Folgen bei einer Rückkehr aus diesen Ländern. In Anbetracht der weiter dynamischen Entwicklung der Infektionszahlen in ganz Europa, dürften Meldungen wie diese in den nächsten Tagen und Wochen weiter an der Tagesordnung bleiben.