Die Lufthansa bereitet sich aktuell auf die Einflottung zwei neuer Boeing-Flugzeugtypen vor – inklusive Schulungen ihrer Piloten, die jedoch nicht nur Konzernintern durchgeführt werden können.
Zur Lufthansa Flotte kommen mit der Boeing 777X und 787 zwei neue Flugzeugtypen. Damit einher geht, dass die Piloten sich auf die Maschinen vorbereiten und dafür Schulungen beanspruchen müssen. Laut airliners.de finden diese Schulungen unter anderem bei der Konkurrenz statt.
Piloten müssen nötige Musterberechtigung erlangen
Noch vor dem Sommer 2022 will Lufthansa vier Boeing 787 einflotten, bevor zwei Jahre später die ersten 777X zur Flotte hinzustoßen sollen. Trotz der Verzögerung – ursprünglich sollten diese schon 2020 hinzustoßen – sind die Vorbereitungen für die neuen Maschinen in vollem Gange. Grund dafür ist, dass beide neuen Boeing-Langstreckenmodelle noch kein Teil der Lufthansa-Flotte sind und die Piloten sich daher auf die Jets vorbereiten müssen, indem sie die Musterberechtigung dafür erlangen. Dafür stehen Umschulungen an, bei denen rund 100 Piloten allein für die Boeing 787 benötigt werden.
Da der Dreamliner sowie die 777X mit der gleichen Musterberechtigung geflogen werden können, fällt für die Lufthansa-Cockpitbesatzung immerhin weniger Arbeit an. Um diese Berechtigung zu erlangen, müssen die Piloten jedoch auf Konkurrenzairlines ausweichen.
Schulungen bei AirFrance & TUIfly Belgium
Die Musterberechtigung für die Boing 777 konnten die Piloten bei einer viermonatigen Schulung in Zürich bei der Tochter Swiss absolvieren und so ihr konzerninternes Know-How nutzen. Für das Typeraiting des Dreamliners mussten die Lufthansa-Crews jedoch auf den Konkurrenten Air France zurückgreifen. Zudem setzt die Lufthansa für Querschulungen sowie für die Start- und Landetrainings im echten Flugzeug auch auf TUIfly Belgium – beide Airines setzen die Boeing 787 bereits seit Längerem ein.
Konkret beginne laut Aussagen eines Lufthansa-Ausbildungspilot die Ausbildung im Simulator, wonach anschließend die Verfahren für den Flugbetrieb folgen. Danach kehren die Piloten zu weiteren Schulungen ins Cockpit zurück. In zweiwöchigen Querschulungen mit anschließenden Flügen bekommen die Piloten dann das Typerating für das jeweils andere Modell.
Wir sind die ersten Piloten, die jetzt geschult wurden. Als Multiplikatoren werden wir unsere Kollegen dann intern unterrichten.
Lufthansa-Ausbildungspilot
Als letzter Schritt im Prozess müssen dann die Kabinencrews und die Techniker in den ersten neuen Maschinen auf die neuen Muster geschult werden.
Fazit zu den Schulungen bei der Konkurrenz
Die Einflottung der zwei neuen Flugzeugtypen 777X sowie 787 bei der Lufthansa bringen einige Aufgaben mit sich, unter anderen die Umschulung der Piloten auf die neuen Flugzeugtypen. Da diese nicht intern abgebildet werden kann, müssen die Cockpit-Crews für die Musterberechtigung auf Konkurrenzairlines wie Air France oder TUIfly Belgium zurückgreifen.