Der Chef der Lufthansa Group übt erneut scharfe Kritik an den Bodenabfertigungen des Flughafens München aus. Eine schnellere Modernisierung der Abläufe und Personalrekrutierung wird gefordert.
Obwohl der Flughafen München weiterhin in seine Infrastruktur investiert, geht es der Lufthansa nicht schnell genug. Besonders im Vergleich zum Flughafen Frankfurt findet Lufthansa-Chef Carsten Spohr kaum positive Worte und ist besorgt. Er sieht Probleme bei der Bodenabfertigung am Flughafen München. Wie aerotelegraph berichtet, stehen im Mai Gespräche mit der Münchener Landendessregierung an, um zu eruieren, inwieweit der Flughafen auf das Geschäft in der kommenden Hauptsaison vorbereitet ist.
Flughafen München sieht Kritik nicht ein
Die Ungereimtheiten zwischen dem Kranich und dem Flughafen München sind keine Neuheit. Bereits im letzten Jahr musste die Lufthansa über Tausende verlorene Gepäckstücke am Flughafen München deponieren und suchte die Schuld beim Abfertigungsunternehmen. Der Personalmangel sei eine große Problematik und ist der deutschen Fluggesellschaft bekannt. Um dem entgegenzuwirken, müsse man Automatisierung, Digitalisierung sowie Künstliche Intelligenz vorantreiben. Darüber hinaus wird eine Modernisierung der Flugzeugabfertigungsabläufe an sämtlichen deutschen Flughäfen gefordert.
Das ganze Thema Innovation muss deutlich nach vorne gebracht werden. Die Abfertigung heute findet statt wie vor 30 Jahren.
Karl Brandes, Organisationschef Lufthansa
Für den Kommunikationschef des Flughafens München, Hans-Joachim Bues, kam die Kritik hingegen sehr überraschend. Man fühle sich gut aufgestellt und hat im abgelaufenen Jahr über 1.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Mehrere Hundert davon kamen zum Tochterunternehmen Aeroground, die sowohl für die Flugzeugabfertigungen als auch die Gepäckabfertigungen verantwortlich sind. Des Weiteren befindet sich der Flughafen München gerade in einigen Renovierungsarbeiten, wie der Erweiterung des Terminal 1, das in zwei Jahren fertig sein soll. Nach Aussage von Carsten Spohr stehen Gespräche mit der Landesregierung in München im Mai an. Hierbei soll die Verfahrensweise für die kommende Hauptsaison besprochen werden.
Lobende Worte für Flughafen Frankfurt
Der Flughafen Frankfurt stand ebenfalls jahrelang unter der Kritik des Lufthansa-Organisationschefs. Als Gründe hierfür nannte er die fehlende Effizienz als auch Pünktlichkeit. Mit Stand Juni 2023 hatte der Flughafen Frankfurt deutschlandweit sogar die meisten Verspätungen. Laut Brandes habe der Airport allerdings erfolgreich an diesen Problemen gearbeitet.
Weiters verhindern Bodenengpässe die gewünschten Wachstumszahlen der Airline. Laut des Lufthansa-Chefs Jens Ritter trifft dies zusammen mit dem Mangel an neuen Flugzeugen auf eine äußerst starke Nachfrage, besonders nach Fernreisen. Dementsprechend wird die Fluggesellschaft weiterhin wachsen, allerdings keine Überlastung des Systems riskieren, wie es die Erfahrungen der letzten Jahre zeigten.
Fazit zur Kritik von Lufthansa
Die deutsche Airline Lufthansa kritisiert die Abfertigungen des Flughafens München. Aufgrund des Personalmangels kam es in letzter Zeit zu Überlastungen, an denen aus Sicht des Kranichs gearbeitet werden muss. Ob und wie schnell dies vom Flughafen München geplant wird umzusetzen, wird sich in naher Zukunft zeigen. Gespräche im Mai zwischen der Airline und der Landesregierung in München sollen Klarheit schaffen.