Das Risiko, sich im Flugzeug mit einer Corona-Infektion anzustecken, ist Studien zufolge relativ gering. Dennoch fühlen sich viele Menschen auf engem Raum unwohl. Viele Airlines haben darauf jetzt mit dem Angebot eines freien Nachbarsitzes reagiert. Diese Maßnahme bieten nun auch Lufthansa, Swiss und Austrian an.
Während der wenigen verbliebenen Flüge im Lockdown war der freie Nachbar-Sitzplatz bei vielen Airlines zur Normalität geworden. Im Sommer wurden die Flüge – soweit nachgefragt – fast immer bis auf den letzten Platz besetzt. Viele Airlines, unter anderem auch Eurowings, haben in den letzten Wochen dann damit begonnen für einen Aufpreis einen freien Mittelsitz anzubieten. Nun folgen auch die Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines dem Vorbild der Lufthansa-Tochter, womit es die Möglichkeit gibt auf den Flügen der Airlines einen freien Nachbarsitz dazuzukaufen, so die fvw.
Preis für freien Nachbarsitz startet ab 35 Euro
In den vergangenen Sommermonaten haben die Airlines versucht, ihre Kapazitäten so gut es geht wieder zu erhöhen und die Flugzeuge bis auf den letzten Platz auszubuchen, um langsam den Weg aus den defizitären Vormonaten herauszufinden. Jetzt verschlechtert sich das Infektionsgeschehen in Europa allerdings zunehmend und Reisende werden immer vorsichtiger. Bei der Vorstellung für eine gewisse Zeit auf engstem Raum neben einer fremden Person zu sitzen, fühlen sich viele nicht mehr sicher. Darauf haben viele Fluggesellschaften reagiert und bereits im August angefangen die Option eines freien Mittelsitzes buchbar zu machen. Condor, Corendon und Eurowings waren dabei Vorreiter und selbst bei Ryanair und Lauda war es über Umwege möglich.
Lufthansa ist damals dem Beispiel von ihrer Tochtergesellschaft Eurowings nicht gefolgt. Das soll sich jetzt ändern. Der Kranich, Swiss und Austrian bieten jetzt auch das Zusatzangebot eines freien Nachbarsitzes an. Die Preise gehen für Europa-Routen bei 35 Euro los. Weitere passagierabhängige Steuern und Gebühren fallen für den extra Sitzplatz nicht an.
Hohe Sicherheitsvorkehrungen im Flugzeug und am Boden
Die Maßnahme ist aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens durchaus verständlich, da die Fallzahlen im europäischen Raum signifikant steigen und die Menschen wieder gehemmter werden zu verreisen. Lufthansa hat daher bereits die Prognosen für die zweite Jahreshälfte 2020 herunter korrigiert und rechnet das gesamte Jahr nicht mehr mit einer Erholung.
Um trotzdem die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, hat die Lufthansa Gruppe sich in den letzten Monaten verstärkt mit dem Infektionsschutz an Bord beschäftigt und unter anderem gemeinsam mit der EASA Infektionsschutzstandards entwickelt. Dazu gehört etwa eine Maskenpflicht aber auch strenge Regelungen zur Filterungen der Kabinenluft. Durch die Option nun auch noch einen freien Nachbarsitz buchen zu können, möchte die Airline den Passagieren noch mehr Sicherheit und Komfort auf Reisen in Zeiten von Corona bieten.
Fazit zur Option der Buchung eines freien Nachbarsitzes
Da die Lufthansa-Tochter Eurowings bereits die gleiche Option angeboten hat, kommt die Ankündigung der Muttergesellschaft nicht sehr überraschend. Auch wenn es die Möglichkeit bei Lufthansa bereits zuvor gegeben haben soll, war dies eher unklar und konnte nicht “einfach” dazu gebucht werden. Es bleibt spannend, inwiefern sich die neue Option auf das Sicherheitsgefühl der Passagiere auswirkt und manch einen doch zum Buchen animieren wird. Anhand dieser Maßnahme merkt man allerdings auch, wie dringend die Airlines Passagiere brauchen und alles dafür geben, dass diese sich sicher fühlen.