Diese Woche steht im Zeichen des Kranichs. Nach der Vorstellung der neuen Allegris-Kabine Anfang der Woche soll zum Ende der Woche noch eine neue Flugzeug-Bestellung folgen.
Die Langstreckenflotte der Lufthansa soll kurzfristigen Zuwachs erhalten. Nach dem Airbus A350-900 will der Kranich einen Schritt weitergehen und nun auch den Airbus A350-1000 bestellen. Damit sollen zum einen ältere Vierstrahler ersetzt werden, zum anderen aber auch die klaffende Lieferlücke mit der Boeing 777-9 füllen, wie unter anderem aero.de berichtet.
Mittlerweile hat die Lufthansa die Bestellung von zehn Airbus A350-1000 bestätigt. Darüber hinaus erhöht die Airline bestehende Bestellung von Langstreckenflugzeugen bei Airbus und Boeing, alles hier nachzulesen.
Bewegende Woche
Bislang besteht die Teilflotte bei der Lufthansa lediglich aus Exemplaren des Airbus A350-900. 21 Modelle befinden sich davon bereits in der Flotte. Der nächste Schub wird aber erst im kommenden Jahr erwartet. Insgesamt 23 Bestellungen sollen hier noch offen sein. Diese Flugzeuge werden dann auch mit der komplett neuen Allegris-Kabine ausgestattet sein, bestehend aus der neuen First und Business Class sowie der Premium Economy und Economy Class. Damit avanciert der Airbus A350 immer mehr zum neuen Flaggschiff der Lufthansa. Von der größeren Variante dieser Baureihe hat Lufthansa bislang jedoch abgesehen. Das könnte sich nun aber ändern.
Denn laut Medienberichten steht die Lufthansa kurz vor einer offiziellen Bestellung des Airbus A350-1000. Der Rumpf ist im Vergleich zum -900er-Modell um mehr als drei Meter verlängert und bietet somit noch mehr Passagieren Platz. Medien sind sich dabei aber noch uneinig, wann die Mitteilung erfolgen wird. Aviation Week geht vom heutigen Donnerstag aus, die FAZ will zuvor aber erfahren haben, dass die entsprechende Ankündigung bei einer Versammlung am morgigen Freitag erfolgen soll. Noch viel spannender sind aber die Beweggründe für diese Order.
Ersatz für mehrere Zwecke
Dabei liegen diese durchaus auf der Hand. Auf dem Blatt Papier scheint die Langstreckenflotte der Zukunft bei der Lufthansa gut aufgestellt zu sein. Doch das Sorgenkind Boeing 777-9 wird zu einem immer ungewissen Parameter in der Flottenplanung. Der Liefertermin wird immer weiter verschoben und aktuell ist dementsprechend nicht klar, wann der Triple-Seven-Nachfolger sein Debüt bei der Lufthansa feiern wird. Dementsprechend musste die Lufthansa kurzfristig mit Reaktivierungen aus dem eigenen Bestand reagieren. Die Boeing 747-400 wurde bereits während der Pandemie wieder reaktiviert. Airbus A340-600 und gar der Airbus A380 folgten etwas später.
Doch das bringt die Lufthansa zum zweiten Problem: die unterschiedlichen Kabinenprodukte. Ein Retrofit wird es für Boeing 747-400 und Airbus A340-600 definitiv nicht mehr geben. Stattdessen sollen beide Modelle die Flotte schon bald verlassen. Der Airbus A350-1000 ist zum einen der ideale Ersatz dafür, zum anderen aber auch mit der Boeing 777-9 vergleichbar. Spannend wird dabei vor allem aber auch, dass die Lufthansa dementsprechend ihre Bestellung bei Boeing anpassen wird. Wie viele Airbus A350-1000 bestellt werden sollen, ist bislang noch unklar. Die Lufthansa selbst soll 20 Boeing 777-9 bestellt haben.
Fazit zur geplanten Bestellung der Lufthansa
Die Lufthansa will wohl auf die Lieferverzögerungen reagieren und die Wartezeit bis zur Boeing 777-9 mit dem Airbus A350-1000 füllen. Spannend wird dabei vor allem, wie viele Exemplare die Lufthansa davon bestellen wird. Die entsprechende Entscheidung soll noch heute oder morgen beim Kranich erfolgen. So oder so gehe ich aber davon aus, dass die Bestellung bei Airbus keine wirklichen Auswirkungen auf die bereits bestehende Order bei Boeing haben wird. Beide Flugzeuge sind zukunftsträchtig und mit dem zu erwartenden Anstieg bei der Nachfrage kann die Lufthansa sicherlich gut mit beiden Modellen in der Flotte leben. Viel eher könnte es damit dann doch wieder früher dem Airbus A380 an den Kragen gehen.