Der Sommer neigt sich dem Ende und brachte der Lufthansa nach dem langen Lockdown den ersehnten Passagieraufschwung. Zeit zum Aufatmen bleibt dennoch nicht.

Das Jahr begann alles andere als vielversprechend. Anhalter Lockdown und steigende Inzidenzen in vielen Ländern Europas und der Welt trübten die Vorfreude auf einem möglichen Urlaub. Doch pünktlich zu den Sommerferien brachten großflächige Lockerungen, Reisefreiheiten und niedrige Inzidenzen die Buchungsfreude bei vielen zurück. Davon konnte auch die Lufthansa profitieren, die sich weiterhin über steigende Passagierzahlen freuen kann. Doch damit ist die Krise für die Airline noch lange nicht überwunden, wie aero.de berichtet.

Ungewisser Winter

Nur noch wenige Wochen bis das kalendarische Sommerende eingeläutet wird. Allerdings sind die Temperaturen in weiten Teilen Deutschlands derzeit schon herbstlich. Mit dem Ende der Sommerferien und mit Blick auf die Herbst- und Winterferien kommt bei vielen auch die Sorge zurück, wie es jetzt weitergeht. Trotz einiger Hochrisikogebiete im Hochsommer, wie Spanien, Portugal und Großbritannien erlebte Europa eine regelrechte Reiseflut. Der starke Buchungsanstieg und das Fernweh der Menschen kam natürlich auch der angeschlagenen Luftfahrtbranche zugute, die sich über steigende Passagierzahlen freuen konnte. Der Kranich befindet sich derzeit bei 50 Prozent des Passagiervolumens vom Vorkrisenjahr 2019, so der Airline-Chef Carsten Spohr in einem gestrigen Pressegespräch. Zeit zum Aufatmen bleibt trotzdem nicht, denn mit dem Winter steht auch der Airline eine ungewisse Zeit bevor:

Wir bereiten uns darauf vor, dass das noch mal ein langer, kalter Winter wird für uns als Airline. Der Weg zur Normalität wird für uns länger dauern als für viele andere.

Carsten Spohr, CEO Lufthansa

Dennoch sieht die Fluggesellschaft ihre gesteckten Ziele für 2021 erreichbar. Wer sich jetzt fragt, warum die Aussichten des Konzern-Chefs eher verhalten sind, sollte einen Blick auf die internationalen Ziele werfen. Viele Länder halten ihre Grenzen weiter geschlossen. Bali denkt aktuell beispielsweise erst gegen Ende 2022 über touristische Reisen nach. Von daher wird es auch in diesem Winter nur wenige sonnig-warme Ziele geben, in die man ohne große Einschränkungen fliegen kann. Großes Sorgenkind ist auch Nordamerika. Der für die Lufthansa so wichtige Markt hält seine Grenzen für Reisende aus dem Schengen-Raum weiterhin geschlossen. Bei den wenigen Ausnahmen kann hier nicht von positiven Aussichten gesprochen werden. Zum Halbjahr rechnete Spohr noch mit einer Reisemöglichkeit für Geimpfte im September.

Noch immer fehlen Geschäftsreisende

Noch immer ist es das oberste Ziel der Lufthansa als eine der Top-5-Airlines der Welt aus der Krise zu kommen. Allerdings wird der Kranich sein Ziel verpassen, wieder nahezu alle Flugverbindungen anzubieten. Derzeit fliegt die Airline 280 Ziele an, was 88 Prozent des Vorkrisenniveaus entspricht. Doch nicht alle Flieger der Lufthansa, Swiss, Austrian oder Brussels Airlines sind voll ausgelastet, was auch daran liegt, dass noch immer viele wichtige Premiumkunden und Geschäftsreisende fehlen. Diese will Lufthansa mit einem verbesserten Service, neuem Catering und ambitionierten Nachhaltigkeitszielen zurückgewinnen.

Das Ziel von 40 Prozent Kapazitätsauslastung in den Kabinen sei aber erreichbar, so Spohr. Krisensicher und ein tragendes Fundament der Airline war und ist die Frachtsparte Lufthansa Cargo. Spohr rechnet mit einem operativen Gewinn zum Ende des laufenden Geschäftsjahres von einer Milliarde Euro. Diese Summe war vor zehn Jahren noch das Ziel für den gesamten Konzern gewesen. Schon im ersten Coronajahr flog die Sparte einen Gewinn von 772 Millionen Euro ein und konnte den Konzern trotz massiver Verluste so auch über Wasser halten.

Auch mit Blick auf den Personalabbau zeigt sich der CEO optimistisch. Zwar gibt es mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit noch keine tarifliche Einigung über das kommende Frühjahr hinaus und noch rund 5.000 Pilotenstellen werden allein in Deutschland gestrichen – die Resonanz der deutschen Beschäftigten auf die gebotenen Abfindungsprogramme sei aber positiv.

Fazit zum Winter-Ausblick bei Lufthansa

Der Sommer ist vorbei und die kalte, dunkle Jahreszeit steht vor der Tür. Einen klaren Fahrplan für den zweiten Corona-Winter gibt es in Deutschland noch nicht und auch über die notwendigen Maßnahmen ist man sich hierzulande noch uneinig. Viele Bundesländer, so wie Hamburg mit der Eingeführten optionalen 2G-Regel, gehen daher ihren eigenen Weg. Doch der Sommer brachte viel Positives, vor allem für die Luftfahrtbranche. So konnte die Lufthansa stetig steigende Buchungszahlen verbuchen und ist wieder bei 50 Prozent des Geschäftsvolumens angekommen. Allzu rosig will man mit Blick auf die wenigen offenen, internationalen Reiseziele im Winter dennoch nicht sein!

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Autorin

Seit sie 4 Jahre alt ist, reist Julia um die Welt und besucht gerne exotische Orte und weiße Strände. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Bei reisetopia ist sie Eure Ansprechpartnerin für Neueröffnungen, Deals und relevante News aus der internationalen Hotellerie!

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