Im Zuge einer in den vergangenen Tagen entbrannten Debatte rund um ein potenzielles Flugverbot durch die deutsche Bundesregierung warnt der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung vor neuerlichen EinschrÀnkungen und weiterem Druck auf die Reiseindustrie.
Thomas BareiĂ fungiert als Parlamentarischer StaatssekretĂ€r beim Bundesministerium fĂŒr Wirtschaft und Energie, seit 2018 ist er auĂerdem Mitglied des CDU-Bundesvorstands und der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung. In einer öffentlichen ErklĂ€rung kritisierte BareiĂ zuletzt mögliche RegierungsplĂ€ne zu einem offiziellen Flugverbot. Auch der ReisebĂŒro-Verband (VUSR) kritisiert jĂŒngste Aussagen der Bundeskanzlerin scharf. Zuerst hatte das Fachmagazin FVW berichtet. Ein Ăberblick.
âDie Politik hat derzeit eine groĂe Verantwortungâ
âErst jĂŒngst haben wir strenge Test- und QuarantĂ€nepflichten festgelegt, um dem erhöhten Risiko der Virusmutationen Rechnung zu tragen. Das Vertrauen in diese Verfahren sollten wir nicht gefĂ€hrdenâ. Mit diesen Worten kommentiert Thomas BareiĂ, parlamentarischer StaatssekretĂ€r beim Bundesministerium fĂŒr Wirtschaft und Energie, als Tourismusbeauftragter der Bundesregierung eine zuletzt entbrannte Debatte um ein mögliches Flugverbot oder neuerliche EinschrĂ€nkungen des (noch bestehenden) Flugverkehrs. Aktuelle Verordnungen seien âgut fĂŒr die Transparenz gegenĂŒber der Branche und den Reisenden. DarĂŒber hinaus gilt es, das Testangebot und das Impfangebot kontinuierlich zu verbessernâ. In der aktuellen Situation brauche es eine positive Perspektive fĂŒr die Reiseindustrie.
Das Statement des CDU-Politikers folgt auf eine in den vergangenen Tagen viel beachtete Debatte um ein mögliches Flugverbot durch die deutsche Bundesregierung â ausgelöst durch einen in der Bild-Zeitung veröffentlichten Bericht zu Ăberlegungen der Regierung zu drastischeren EinschrĂ€nkungen im grenzĂŒberschreitenden Verkehr angesichts der Risiken durch mutierte Virusvarianten von Covid-19. âDie GefĂ€hrdung, die von den zahlreichen Virusmutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische MaĂnahmen prĂŒfen und in der Bundesregierung diskutierenâ, zitierte die Zeitung den Bundesinnenminister Horst Seehofer (CDU). Dieser solle sich demnach neben deutlich schĂ€rferen Grenzkontrollen besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, auch fĂŒr âdie Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu nullâ ausgesprochen haben.
Bundesregierung prĂŒft mögliche Beförderungsverbote
Inzwischen scheint sich die Lage ein weitgehend gelichtet zu haben: Ein absolutes Reiseverbot soll es nach Angaben von Kanzlerin Merkel vorerst nicht geben â stattdessen debattierte das zustĂ€ndige Kabinett der Bundesregierung erst am gestrigen Mittwochnachmittag mögliche Beförderungsverbote und Einreisesperren in Zusammenhang mit sogenannten Virusvarianten-Gebieten. Gleichzeitig laufen in dieser Woche Verhandlungen zu neuerlichen Covid-BeschrĂ€nkungen auf europĂ€ischer Ebene, die die Regierung nach Informationen einer Pressesprecherin offenbar âabwartenâ wolle.
Kritik vonseiten des deutschen ReisebĂŒro-Verbands zu Aussagen von Kanzlerin Merkel
Unterdessen werden landesweit auch andere kritische Stimmen laut, die jĂŒngste Aussagen der Bundeskanzlerin Merkel zu ReisetĂ€tigkeiten der BĂŒrger laut einem Medienbericht mit HĂ€rte verurteilen. Der deutsche Verband unabhĂ€ngiger selbststĂ€ndiger ReisebĂŒros e.V. (VUSR) reagierte zuletzt mit der Aussage, man hĂ€tte die Bundesregierung bisher gern bei den MaĂnahmen zur EindĂ€mmung der Pandemie unterstĂŒtzt â mitunter auch aufgrund zielgerichteter fĂŒr die Branche bereitgestellte Hilfspakete. Doch es sei auch klar:
Wir können und werden unsere eigene Existenz nicht bis zur Selbstaufgabe aufs Spiel setzen, nur damit die Kanzlerin und die Ihren gut dastehen. Zumal die Neuauflage der ĂberbrĂŒckungshilfe III noch immer nicht die Grundlage schafft, einen solchen Einsatz finanziell abzufedern.
Verband unabhĂ€ngiger selbststĂ€ndiger ReisebĂŒros e.V. (VUSR)
Mit dieser Aussage nimmt der Verband ebenfalls Bezug auf die oben angesprochene Berichterstattung der Bild-Zeitung, nach welcher Kanzlerin Merkel im Rahmen eines inoffiziellen GesprĂ€chs mit den Unions-Fraktionschefs von Bund und LĂ€ndern gesagt haben soll: âWir mĂŒssen den Flugverkehr so ausdĂŒnnen, dass man nirgendwo mehr hinkommt. Weihnachten sind jeden Tag 50.000 auf die Kanaren und die Malediven geflogen. Warum können wir die Reisen nicht verbieten?â. Letzteres soll die Bundeskanzlerin in verschiedenen Sitzungen mehrfach wiederholt und betont haben â stets mit der Antwort, es sei schwer, Reisen ins Ausland grundsĂ€tzlich zu verbieten. Auch der Deutsche Reiseverband (DRV) Ă€uĂerte sich zu den jĂŒngsten Ereignissen und forderte politische Stimmen nachdrĂŒcklich auf, zu einer sachlichen Diskussion zurĂŒckzukehren.
Fazit zur Verteidigung der Reisebranche durch den Tourismusbeauftragten
Eine jĂŒngste Debatte um ein mögliches Flugverbot oder neuerliche EinschrĂ€nkungen des (noch bestehenden) Flugverkehrs löste zueltzt eine Kritikwelle bei Vertretern der Reiseindustrie aus: Neben Thomas BareiĂ als Parlamentarischer StaatssekretĂ€r beim Bundesministerium fĂŒr Wirtschaft und Energie und auĂerdem als der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung kritisierten nun auch der Verband unabhĂ€ngiger selbststĂ€ndiger ReisebĂŒros e.V. (VUSR) sowie der Deutsche Reiseverband (DRV) jĂŒngste Ăberlegungen der Bundesregierung zu einem möglichen Reiseverbot sowie konkrete Aussagen der Bundeskanzlerin, die zuvor von der Bild-Zeitung veröffentlicht worden waren. Nach aktuellem Informationsstand debattierte das zustĂ€ndige Kabinett am vergangenen Mittwochnachmittag mögliche Beförderungs- und Einreiseverbote; eine Entscheidung hierzu werde in der kommenden Woche erwartet.