Im Zuge der Corona-Krise musste die Lufthansa Staatshilfen in Anspruch nehmen und auch einen Teil des Unternehmens verstaatlichen. Doch die Finanzspritze reicht bei Weitem nicht aus, um die Airline über einen so langen Zeitraum liquide zu halten.

Mit dem geschlossenen Rettungspaket der Regierung in Höhe von neun Milliarden Euro bleibt die Lufthansa Group vorerst solvent. Dennoch muss der Konzern weitere Sparmaßnahmen tätigen, um die weiter andauernde Krise zu überstehen. Auch die Lufthansa rechnet mit einer vollständigen Erholung erst ab 2023. Nun konnte dank der Kabinengewerkschaft UFO ein Tiefschlag für die Mitarbeiter verhindert werden, wie aero.de mitteilte.

Der Kranich muss weiter sparen

Es sind harte Zeiten für die Lufthansa angebrochen. Unumstritten auf Platz eins in Deutschland, musste sie, um einen Staatskredit von mehreren Milliarden Euro zu bekommen, Konzernteile verstaatlichen. Die erste Milliarde ist bereits geflossen aber ein Aufatmen ist nicht in Sicht. Allein im zweiten Quartal verlor die Lufthansa Group 1,5 Milliarden Euro und verbuchte 95 Prozent weniger Passagiere im Vergleich zum Vorjahresquartal. Diesen Kredit will die Lufthansa nach eigenen Angaben bis 2023 abbezahlt haben.

Schon vor der Krise hatte der Konzern große Teile seiner Catering-Tochter LSG Sky Chefs verkauft. Dies erweist sich im Nachhinein als kluger Schritt, denn weitere Verkäufe scheinen notwendig. Nun plant das Unternehmen unter anderem noch einen Teilverkauf seiner Tochtergesellschaft Lufthansa Technik. Außerdem denkt man über eine Reduzierung der Kernflotte Lufthansa nach, wobei bis zu 100 Flugzeuge verkauft werden sollen.

UFO einigt sich mit Lufthansa auf Sparpaket

Allein die Lufthansa beschäftigt 22.000 Kabinenmitarbeiter. Angedacht war eine Coronabedingte Kündigung von 2.600 Stellen. Die Kabinengewerkschaft UFO konnte dies in den am Mittwoch begonnen Verhandlungen zu den Corona-Sparbeiträgen verhindern. Ein wichtiger Schritt, ist die Urabstimmung, die bis Freitag 24 Uhr läuft. Die Gewerkschaft rät ihren Mitgliedern zur Zustimmung, auch wenn wesentliche Punkte, wie die Verlängerung der Kurzarbeiterzuschläge und Bedingungen zu Teilzeit und Vorruhestandsregelungen, nicht abschließend geklärt sind.

Durch eine Klausel bei der Urabstimmung will sich die Gewerkschaft zusätzlich schützen. Ufo-Geschäftsführer Nicoley Baublie will die Punkte Kurzarbeit, Teilzeit und Vorruhestand auch zu einem späteren Zeitpunkt verhandeln dürfen. Mit einer Zustimmung ist die Ufo die erste Gewerkschaft, die mit der Lufthansa einen Krisen-Tarifvertrag bis 2023 abschließt. Die für das Bodenpersonal zuständige Gewerkschaft Verdi und die Vereinigung Cockpit sind noch in Gesprächen, wie die Lufthansa mitteilte. Gerade bei Verdi scheinen die Fronten momentan verhärtet, sodass eine Einigung in diesem Bereich noch dauern könnte.

Fazit zu den Tarifverhandlungen

Endlich einmal gute Nachricht für die Lufthansa und ihre Mitarbeiter. Zumindest das Kabinenpersonal kann aufatmen. Die Gewerkschaft UFO konnte die geplanten Kündigungen abwenden und einen Krisen-Tarifvertrag bis 2023 aushandeln. Die Abstimmung endet am Freitag. Wie es für das Bodenpersonal und die Piloten weitergeht, ist noch offen. Durch das weltweite Grounding waren viele Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt worden, von denen einige weiterhin ohne Arbeit dastehen. Daher ist es ein gutes Zeichen für die Branche, dass die Lufthansa in diesen Zeiten Arbeitsplätze sichern will.

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Autorin

Seit sie 4 Jahre alt ist, reist Julia um die Welt und besucht gerne exotische Orte und weiße Strände. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Bei reisetopia ist sie Eure Ansprechpartnerin für Neueröffnungen, Deals und relevante News aus der internationalen Hotellerie!

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