Wenngleich die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die Deutsche Bahn zu einer Einigung im Tarifkonflikt gefunden haben, bleiben die Fronten verhärtet. Was bedeutet das für die künftige Zusammenarbeit?

Zwischen den Entscheidungsträgern der Deutschen Bahn und der Spitze der Gewerkschaft scheint ein harmonisches Miteinander weit entfernt. Angesichts der zugespitzten Lage der vergangenen Monate ist dies nicht überraschend. Ein Bahnstreik jagte den nächsten und eine Einigung war nicht in Sicht. Schließlich näherte sich das Licht am Ende des Tunnels: Eine Einigung im Tarifstreit konnte erschlossen werden. Doch eine Versöhnung liegt fern, wie Bahnblogstelle berichtet.

Feuer zwischen DB und GDL brodelt weiter

Die Fronten zwischen der Deutschen Bahn und der GDL bleiben weiterhin verhärtet. Das bekräftigte Claus Weselsky, Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, am Tag nach der Einigung über einen neuen Tarifvertrag mit der DB. Er sieht den Tarifstreif mit der Bahn noch nicht beendet. Jetzt meldete sich auch sein voraussichtlicher Nachfolger, Mario Reiß, zu Wort. Er hat aktuell das Amt des stellvertretenden Bundesvorstandes inne und argumentierte, dass der Bahnvorstand seine Herangehensweise gegenüber der GDL verändern müsse. Reiß kritisierte insbesondere die Anwendung des Tarifeinheitsgesetzes. Die Bahn sei das einzige Unternehmen Deutschlands, das von diesem Gesetz Gebrauch mache – das sei eine offene Kriegserklärung gegen die GDL, behauptete Reiß.

Das Tarifeinheitsgesetz gilt als äußerst strittig, da es vorsieht, dass in den 300 Unterbetrieben der DB ausschließlich Tarifverträge der jeweils größeren Gewerkschaft zur Anwendung kommen. Die führte dazu, dass sich etliche Lokführer der GDL den sogenannten „blauen Betrieben“ angeschlossen haben, da in diesen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die Mehrheit abdeckt. Im selben Atemzug kreidete er auch die Konkurrenz-Gewerkschaft an und bemängelte:

Unsere gewerkschaftliche Konkurrenz hat in der Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber versucht, ihre Schwäche zu kaschieren.

Mario Reiß, stellvertretender Bundesvorsitzende der GDL

Kein weiterer Streik-Marathon in Aussicht

Die jüngsten Tarifverträge der DB und GDL weisen eine Laufzeit von 30 Monaten auf. Dahingehend wird es im Jahr 2026 zu den nächsten Verhandlungen kommen. Reiß ist in Hinblick darauf optimistisch gestimmt und verlautbarte, dass es nicht erneut monatelang immer wieder zu Bahnstreiks kommen würde. Zeitgleich betonte er, dass dafür eine entsprechende Zusammenarbeit mit der Bahn erforderlich wird:

Es ist durchaus möglich, dass wir auch in der nächsten Tarifrunde mit der Deutschen Bahn ohne großen Stress ein ordentliches Ergebnis erzielen können. Klar ist aber auch, dass man beide Seiten dafür braucht.

Mario Reiß, stellvertretender Bundesvorsitzende der GDL

Was den Antritt seines neuen Amtes – im Zuge der Pensionierung Weselskys – betrifft, sieht sich Reiß der Herausforderung gewachsen. Er hielt schließlich fest, er müsse ernsthaft daran arbeiten, die Anliegen der Gewerkschaft so gut wie Claus Weselsky auf den Punkt zu bringen.

Fazit zu Unvereinbarkeiten zwischen DB und GDL

Die Spannungen zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer und der Deutschen Bahn bestehen weiter. Obschon eine Einigung im Tarifkonflikt erschlossen wurde, sind die Wogen noch lange nicht geglättet. Vorerst ist allenfalls nicht mit weiteren Arbeitsniederlegungen auf der Schiene zu rechnen. Wie es vor den nächsten Verhandlungen in zweieinhalb Jahren aussehen wird, sei dahingestellt. Es bleibt zu hoffen, dass den Passagieren ein wiederholtes Streik-Szenario erspart bleibt.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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