Nach den neuesten veröffentlichten Zahlen der IATA (International Air Transport Association) kommt es immer weniger zum Verlust von Reisegepäck.
Airlines sind verpflichtet, die seit Juni 2018 in Kraft getretene Resolution 753 bei der Beförderung des Reisegepäcks ihrer Passagiere umzusetzen. Eurowings hatte hierzu vor einigen Monaten einen Vertrag mit SITA, einem IT-Anbieter speziell für die Luftfahrtindustrie, abgeschlossen. Wie businesstraveller berichtet, erfüllt jedoch nicht jede Fluggesellschaft die Anforderungen. Je nach Herkunft der Airline unterscheiden sich die Zahlen deutlich. Dennoch ist die Zahl der verlorenen Gepäckstücke insgesamt zurückgegangen. Einen Beitrag dazu leisten auch die AirTags oder SmartTags, die immer mehr Reisende im Gepäck haben. Swiss testet diese bei der Koffersuche sogar selber.
Das Wichtigste in Kürze
- Weniger Gepäck geht nach neuesten Umfragen verloren
- Airlines setzen Resolution 753 (Verpflichtung zur Gepäckverfolgung) sehr unterschiedlich um
- Pilotprojekt an Flughäfen zur besseren Gepäckverfolgung wird in 2024 starten
Viele Airlines noch außen vor
Im Rahmen einer Umfrage hatte die IATA 155 Airlines und 94 Airports zur Implementierung der Resolution 753 befragt. Die Resolution regelt den Umgang der Fluggesellschaften mit dem Reisegepäck vom Check-in am Abflugort bis zur Übergabe an Ankunftsort. Von den befragten Flughäfen haben 44 Prozent bereits die Anforderungen erfüllt, weitere 41 Prozent arbeiten noch dran. Zu den verbleibenden 15 Prozent gibt es keine Information. Das Ergebnis zwischen den Fluggesellschaften der verschiedenen Kontinente unterscheidet sich erheblich. Führend in der Umsetzung sind hier Airlines aus China und Nordasien mit 88 Prozent, gefolgt von amerikanischen Fluggesellschaften mit 60 Prozent. Etwas abgeschlagen sind Fluggesellschaften aus Europa und aus dem Asien-Pazifik-Raum, noch weiter hinten rangieren Airlines aus Afrika.
In dem Zeitraum von 2007 bis 2022 ging die Zahl der nicht zugestellten oder verlorenen Gepäckstücken um 60 Prozent zurück, stieg danach aber wieder an. Gründe sind die Auswirkungen der Pandemie wie die schnelle Erholung des internationalen Flugverkehrs im Zusammenhang mit dem Mangel an Fachkräften. Viele Airlines mussten für verlorenes Gepäck Entschädigungen zahlen.
Flughäfen unterschiedlich ausgestattet
Aus der Befragung der Flughäfen durch die IATA geht hervor, dass 73 Prozent das optische Barcode-Scannen zur Verfolgung des Gepäcks nutzen. Lediglich 27 Prozent nutzen die bessere und modernere RFID-Verfolgung. Zu beachten ist aber, dass 54 Prozent der größten Airports der Welt, die mehr als 40 Millionen Reisende jährlich zählen, bereits das RFID-Verfahren nutzen. Bei der RFID Technik werden Funksignale anstatt Barcodes eingesetzt. Zudem müssen die auszulesenden Kleber nicht sichtbar sein und sie können mehr Information speichern. Nach Aussage der IATA wird es in diesem Jahr noch ein Pilotprojekt zur Gepäckverfolgung mit neuen XML-Standards geben. Dabei handelt es sich um Auszeichnungssprache, die Regeln zum Definieren beliebiger Daten bereitstellt.
Adopting modern messaging is the equivalent of implementing a new standard, intelligible language for use by airlines, airports, and ground handling staff so they can effectively communicate about passenger luggage
Monika Mejstrikova, IATA-Direktorin für Bodenoperationen