Die Fraport AG hat die Ergebnisse für das vergangene Geschäftsjahr vorgestellt und muss dabei einen Rekordverlust von 690 Millionen Euro vermelden. Das ist der erste Verlust des Unternehmens seit knapp 20 Jahren, in denen normalerweise jährlich Gewinne erzielt wurden.

Die Corona-Pandemie hat eine globale Krisensituation ausgelöst und einige Branchen hart getroffen. Die Tourismusbranche und insbesondere die Luftfahrt trifft es dabei wohl am stärksten. Einige Airlines mussten bereits Insolvenz anmelden und auch der Frankfurter Flughafen musste im Laufe des Jahres 2020/21 massive Verluste einstecken, wie die Hessenschau berichtet.

Erstmalig rote Zahlen seit knapp zwei Jahrzehnten

Laut der Jahresbilanz 2020 muss Fraport einen Verlust von über 690 Millionen verkraften – ein “historisches Krisenjahr” für das große Unternehmen und seine Mitarbeiter. Der Umsatz ist im Gegensatz zu 2019 um 55,4 Prozent gesunken und die Anzahl an Passagieren ging drastisch auf 18,8 Millionen zurück. Im Vergleich: im Jahr 2019 transportierte die Fraport AG noch mehr als 70 Millionen Fluggäste – das entspricht 73,4 Prozent mehr, als im Krisenjahr 2020.

Wir blicken auf ein extrem herausforderndes Jahr zurück. Der Luftverkehr war und ist von der Covid-19-Pandemie betroffen wie kaum eine andere Branche.

Stefan Schulte, Vorstandschef der Fraport AG

Der Flughafenchef blickt dennoch hoffnungsvoll auf den Sommer und erwartet eine weitestgehende Erholung in den Urlaubsmonaten. Seinen Optimismus begründet er mit den verschiedenen Corona-Test-Möglichkeiten und den weltweit voranschreitenden Impfungen. Die Menschen seien wieder offener für Reisen, die Airlines stehen bereit und haben teilweise bereits ihre Kapazitäten hochgeschraubt. Unter anderem hat American Airlines angekündigt, im Sommer 2021 auch den Frankfurter Airport anzufliegen und Ryanair und TUI haben sogar schon ihr Oster-Angebot ausgebaut.

Um die aktuelle Situation zu überstehen, musste der Flughafenbetreiber im vergangenen Jahr Kredite in Höhe von 2,9 Milliarden Euro aufnehmen, die erst einmal aus der Krise heraushelfen und als Investition in die Zukunft dienen sollen.

Fraport plant 4.000 Stellenstreichungen bis Ende 2021

Große Airlines, die für den Frankfurter Flughafen eine wichtige Rolle spielen, haben in Folge der massiven Verluste einen Stellenabbau begonnen. Der Lufthansa Konzern beispielsweise hat bereits 29.000 Arbeitsplätze gestrichen und möchte 2021 weitere 10.000 Stellen abbauen. Zudem dienen das Terminal 2 und die Landebahn des Flughafens aktuell lediglich als Parkplatz für die Flugzeuge und der Bau des Terminal 3 wurde auch aufgrund der Pandemie erst einmal hinten angestellt.

Das alles beeinflusst gewiss auch die Personalplanung der Fraport AG. Viele Stellen werden überflüssig und aufgrund der momentanen Lage nicht mehr gebraucht, weshalb auch Fraport plant, bis Ende 2021 insgesamt 4.000 Stellen zu streichen. Bisher sind davon bereits 2.200 Arbeitsplätze abgebaut worden und weitere sollen folgen. Die Intention des Flughafenbetreibers dahinter ist es, bis zu 250 Millionen Euro an Personalkosten einzusparen.

Fazit zu Fraports Verlusten und dem Stellenabbau

Auch wenn der Flughafenchef positiv gestimmt ist, verzeichnet Fraport auch weiterhin Rekordverluste und die Auswirkungen der Pandemie beschränken sich nicht nur auf das Krisenjahr 2020, sondern auch auf die kommenden Jahre. Durch die schrittweisen Öffnungen einiger Destinationen und quarantänefreien Reisekorridoren zwischen einigen Ländern erfolgt ein kleiner Lichtblick für die Luftfahrt. Ob sich der Tourismus jedoch auch bei uns in Deutschland bis zum Sommer erholt hat und die Leute wieder reisefreudig zum Frankfurter Flughafen stürmen, bleibt jedoch abzuwarten.

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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