Nachdem die Lufthansa einige der in München stationieren Airbus A350 nach Frankfurt verlegt hatte, kamen Gerüchte auf, dass die Airline den Flughafen nicht länger als Hub bedienen will. Diese wurden nun dementiert.

Die Coronakrise breitet sich erneut weiter aus und macht sich in der Reisebranche bemerkbar. Aktuelle Buchungszahlen der Passagiere machten die Hoffnung auf eine Erholung jüngst zunichte und die Lufthansa muss weiter auf die Sparbremse drücken. Daher wurden aus Effizienzgründen mehrere der in München stationierten Airbus A350 nach Frankfurt verlegt. Dieses Vorhaben führte zu einer Reihe von Spekulationen, die Airline verabschiede sich vom Flughafen München als zweitgrößten Hub. Beide Unternehmen dementierten nun die Gerüchte in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Lufthansa sorgte mit A350 Verlegung für Aufsehen

Die Zeiten sind aktuell schwieriger denn je. Die Bundesregierung verhängte vor kurzem eine Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus, die besonders die Reiseindustrie schwer treffen. Besonders stark ist momentan Europa von der Pandemie betroffen, aber auch in Nord- und Südamerika steigen die Zahlen drastisch an. Die zweite Welle ist da und bedarf Handlungen, welche auch an den Airlines nicht spurlos vorbeigehen. Zwar verzeichnen diese nicht so einen starken Rückgang der Buchungszahlen wie zu Beginn des Jahres, die getroffenen Prognosen werden aber bei weitem nicht erreicht. Nicht einmal die beiden Sommermonate Juli und August konnten eine wirksame Erholung bringen, das gab die Lufthansa in ihrem Bericht zum dritten Quartal an.

Mit einem steigenden Passagieraufkommen ist somit auch im vergangenen Samstag gestarteten Winterflugplan vorerst nicht zu rechnen. Dagegen hat sich eine Sparte der Airlines in der Krise als lukrativ erwiesen – das Frachtgeschäft. Doch nicht alle Passagierflugzeuge verfügen über optimale Frachtkapazitäten. Um dennoch möglichst viel Fracht und Passagiere zu befördern, wurden einige Flugzeugtypen immer mal wieder durch praktikablere ersetzt. In diesem Zusammenhang gab Lufthansa bereits bekannt, einige der in München stationierten Langstreckenflugzeuge des Typs Airbus A350 nach Frankfurt zu verlegen. Von dort aus sollen die Maschinen ab dem 1. November etwa den Airbus A340 ersetzen und nach Nord- und Südamerika sowie nach Tokio fliegen.

Die angekündigte Versetzung sorgte in Branchenkreisen für Überraschung, ist der A350 doch „traditionell“ in München zu Hause. Für den bereits erwähnten Winterflugplan holt die Lufthansa jedoch vier ihrer 16 Airbus A350-900 aus München nach Frankfurt. Daraufhin wurde wild los spekuliert, da der Lufthansa und ihrer Töchter angesichts der momentan prekären Lage das Drehkreuz Frankfurt ausreicht, wie aero.de berichtete. In der offiziellen Pressemitteilung des Flughafens München heißt es nun, dass die 2019 unterzeichnete Absichtserklärung zur gemeinsamen Zusammenarbeit vor dem Hintergrund der Coronakrise erweitert wurde. Man plant die “langfristige Weiterentwicklung des Münchner Airports als Drehkreuz des interkontinentalen Luftverkehrs”, auch zusammen mit der Lufthansa.

MUC bleibt Lufthansa Drehkreuz: Zusammenarbeit wird ausgebaut

In der zusätzlichen Vereinbarung heißt es, dass die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen fortgeführt und der Flughafen München als internationales Drehkreuz weiterentwickelt werden soll. Auch wenn die Coronakrise dieses Vorhaben um einige Jahre verzögert und nachhaltig beeinflusst, wollen beide Parteien an ihren Vereinbarungen festhalten. Lufthansa plant in diesem Zusammenhang ab 2024 die Wiederherstellung der in 2019 von der Lufthansa in München anwesenden Flottenstärke. Dazu äußersten sich auch die beiden Konzern-Chefs Jost Lammers vom Flughafen München und Carsten Spohr, CEO der Lufthansa:

Wir werden die vor uns liegende Durststrecke gemeinsam durchstehen und auch beim anschließenden Wiederaufbau unsere Kräfte bündeln. Mit der jetzt getroffenen Vereinbarung haben der Flughafen und die Lufthansa deutlich gemacht, dass das Drehkreuz München auch in Zukunft ein verlässlicher Aktivposten in der europäischen Verkehrsinfrastruktur bleiben wird.

Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH

In dieser Vereinbarung sieht der Flughafen Chef ein klares Bekenntnis zur weiteren Zusammenarbeit. Auch Carsten Spohr findet nur lobende Worte für die gemeinsame Zeit und blickt optimistisch in die Zukunft:

Wir stehen ohne Wenn und Aber zu unserem Premium-Drehkreuz in München. Gemeinsam mit dem Flughafen haben wir in den vergangenen Jahren sehr viel erreicht und wir haben noch viel vor. Auch in der Krise beweist sich unsere enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. So werden wir auch diese schwere Zeit der Pandemie partnerschaftlich bewältigen. Für unsere Kunden wollen wir Europas besten Flughafen weiterentwickeln und die über 20-jährige Münchner Erfolgsgeschichte fortschreiben.

Carsten Spohr, CEO Lufthansa

Die Vorhaben versprechen für den Flughafen München durchweg positives. Der Kranich will, nach Angaben von aero.de, 2024 wieder bis zu 30 Langstreckenflugzeuge in München stationieren. Außerdem soll auch der Ausbau des Satellitenterminals weiter vorangetrieben werden, das bereits seit längerem ein gemeinsames Ziel darstellt. Der Flughafen München und die Lufthansa wollen zudem klimaneutrale Kraftstoffe intensiv fördern und verwenden.

Fazit zur Beibehaltung des Flughafens München als Lufthansa Hub

Für viele mag das Statement des Flughafens München und der Lufthansa vielleicht überraschend kommen, doch angesichts der Verlegung des Airbus A350 wurden in Branchenkreisen Stimmen laut, die Airline verabschiede sich vom München als zweiten Hub. Beruhigend zu hören ist nun die Tatsache, dass beide Parteien ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen und an der Entwicklung Münchens als internationales Drehkreuz festhalten wollen. Die Coronakrise hat auf jeden fall einiges durcheinander gebracht aber der Kranich plant ab 2024 wieder die gewohnte Anzahl an Flugzeugen von München aus fliegen zu lassen!

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Autorin

Seit sie 4 Jahre alt ist, reist Julia um die Welt und besucht gerne exotische Orte und weiße Strände. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Bei reisetopia ist sie Eure Ansprechpartnerin für Neueröffnungen, Deals und relevante News aus der internationalen Hotellerie!

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