Eurowings blickt optimistisch in die Zukunft und hegt für diesen Sommer große Expansionsabsichten in Europa. Nach Prag sind weitere Auslandsbasen geplant.

Während sich die Inbetriebnahme der Lufthansa-Tochter Eurowings Discover immer weiter nach hinten verzögert, startet die ursprüngliche Eurowings durch und plant, europaweit zu expandieren und diesen Sommer wieder die gesamte Flotte für den internationalen Flugbetrieb einzusetzen. Bereits vor einigen Tagen machte die Billigairline die Eröffnung einer weiteren Basis in Prag ab Oktober publik. Nun wolle Eurowings-Chef Jens Bischof wieder das Euro im Firmennamen umsetzen und massiv aufrüsten, wie unter anderem Reise vor9 und aerotelegraph berichten.

“Wir wollen das Euro in unserem Namen umsetzen”

Jens Bischof, Geschäftsführer der deutschen Billigfluggesellschaft  Eurowings, zeigt sich hinsichtlich eines baldigen Travel-Rebounds zuversichtlich. Neben dem gewaltigen Nachfrageaufschwung im Ferienflugverkehr, werden auch innerdeutsche und europäische Strecken für Geschäftsreisende wieder zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Diesen Aufwärtstrend will sich die Airline künftig zunutze machen und plant daher, in den Sommermonaten europaweit zu expandieren. Im Detail sieht der Plan vor, schon bald alle 81 Airbus A320-Maschinen der Eurowings-Flotte zu reaktivieren und ab Oktober den Betrieb an der neuen Eurowings-Basis in Prag zu starten. Allerdings beinhalten die Expansionsabsichten zunächst keine Wiederaufnahme der Langstreckenflüge. Bischof begründet dies mit der Sorge, dass einige Fernreiseziele, beispielsweise Nordamerika und Teile Asiens, derzeit nach wie vor für Touristen geschlossen seien und demnach keine Transatlantikflüge angeboten werden könnten.

Aus diesem Grund wird der Fokus lediglich auf eine europaweite Expansion gelegt. Von der neuen vierten Basis in Prag sollen ab Oktober diverse Urlaubsregionen und europäische Städte angeflogen werden. Dabei sieht Eurowings ihre Chancen in den Schwächen der Konkurrenz und dient zukünftig als Lückenfüller für die offenen Kapazitäten in Prag, die durch die Insolvenz von Czech Airlines und Smartwings hervorgerufen wurden.

Prag markiert nur den Start. […] Stand heute gehen wir davon aus, dass wir in absehbarer Zeit weitere Basen in Europa eröffnen werden.

Jens Bischof, Eurowings-Chef

Neben Flugzeugen in der neuen tschechischen Basis hat Eurowings bereits weitere Maschinen in Palma, Pristina und Salzburg stationiert – und weitere sollen folgen.

Neuverteilung in der Luftverkehrsbranche und bevorstehende Konsolidierung

Eurowings-Chef Jens Bischof vertritt die Auffassung, dass die Luftfahrt infolge der Pandemie und den verheerenden Ausmaßen vom Golfballphänomen betroffen sei. Demnach habe die Coronakrise einige “Whitespots hinterlassen”, die Eurowings für die Expansion und das Wachstum des Unternehmens nutzen werde.

Dieses Wachstum soll allerdings nicht mit Dumpingpreisen gefördert werden, sodass Eurowings im Normalfall keine Standardpreise unter 39 Euro pro Strecke anbieten wird. Dennoch werde man auf einigen Buchungsportalen mit Oneway-Tickets ab 29 Euro fündig, was daran liege, dass man ohne solche Niedrigpreise nicht mehr als Anbieter in den Suchmaschinen aufgeführt werde. Darüber hinaus sieht Bischof den Luftverkehr in Europa vor einer Neuverteilung und erwartet eine weitere Konsolidierung, denn die Kosten für das Wiederhochfahren der Fluggesellschaften seien vergleichsweise genauso teuer wie im Normalbetrieb – nur das eben viel weniger Einkommen als im Normalfall generiert werden kann. Dieser Hochlauf sei überproportional teuer, weshalb in der kommenden, finanziell schwierigen Phase die Starken stärker und die Schwachen schwächer werden würden.

Fazit zur Eurowings-Expansion

Eurowings wird mit Sicherheit im kommenden Jahr mindestens eine weitere Basis eröffnen. Den Standort dieser Basis hat das Unternehmen allerdings bislang noch nicht veröffentlicht. Spekulationen zufolge könnten Metropolen in Skandinavien und Osteuropa ins Interessensgebiet von Eurowings fallen und damit als neue Auslandsbasen denkbar sein. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, ob die bestätigte Basis in Prag zu einem Erfolg wird und ob Eurowings den Wettbewerbsvorteil durch den Wegfall von Czech Airlines und Smartwings nutzen kann.

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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