Eurowings hält sich mit Ankündigungen bezüglich neuen Strecken und Streichungen meist zurück. Ein Blick auf den Flugplan für den Winterflugplan 2018/2019 zeigt allerdings eine klare Ausdünnung.
Aktuell ist Eurowings ab Düsseldorf noch nicht auf vielen Langstrecken unterwegs. Im Sommerflugplan 2018 fliegt die Airline bislang nur nach Fort Myers, New York (JFK), Miami und Cancun in Mexiko. Doch schon in Kürze sollen weitere Strecken hinzukommen, denn Eurowings plant zum Winterflugplan die gesamte Verlegung der Langstrecke aus Köln nach Düsseldorf. In Köln gab es zuletzt zehn Langstreckendestinationen, fast die Hälfte davon fällt im Zuge des Umzugs weg.
Eurowings streicht vier Ziele ab Nordrhein-Westfalen
Als Eurowings angekündigt hat, die Langstrecke von Köln nach Düsseldorf umzuziehen, dachten die meisten vermutlich daran, dass die Airline auch weiterhin auf denselben Strecken unterwegs sein wird. Das erweist sich allerdings als Fehleinschätzung, denn die folgenden vier Ziele lassen sich weder für den Winter- noch für den kommenden Sommerflugplan buchen:
- Mauritius
- Puerto Plata
- Seattle
- Windhuk
Nach Mauritius und Windhuk geht es weiterhin via München, die Ziele Puerto Plata und Seattle fallen komplett weg. Nach dem Umzug nach Düsseldorf weiterhin im Streckennetz von Eurowings zu finden sind dagegen die folgenden Destinationen, die teilweise auch von München aus bedient werden:
- Punta Cana
- Montego Bay
- Varadero
- Havana
- Bangkok
- Las Vegas
Während es in die Karibik und nach Bangkok auch im Winterflugplan 2018/2019 geht, wird die Strecke nach Las Vegas erst wieder ab dem 3. Juli 2019 angeboten. Zwischenzeitlich gibt es Flüge nach Las Vegas allerdings auch bereits ab München.
Eurowings nimmt neue Verbindung nach Newark auf
Dass vier Ziele wegfallen, könnte unter anderem dafür sorgen, dass Eurowings im kommenden Flugplan mit etwas weniger Ausfällen zu kämpfen hat, da mehr Flugzeuge als Reserve zur Verfügung stehen. Durch verschiedene Kapazitätserhöhungen und eine neue Verbindung wird dies allerdings wieder eingeschränkt.
Konkret nimmt Eurowings parallel zur bestehenden Verbindung nach New York JFK (5 Flüge pro Woche) auch eine Verbindung zum Flughafen New York Newark auf. Diese Strecke wurde bis zuletzt von der Konzernmutter Lufthansa angeboten, die sich aus Düsseldorf auf der Langstrecke im Zuge dessen komplett zurückzieht.
Die Flüge starten ab 1. Dezember 2018 jeden Tag außer Dienstag mit dem folgenden Flugplan in Düsseldorf:
- EW 1112 DUS-EWR 11:45-14:50
- EW 1113 EWR-DUS 16:50-06:05 (+1)
Wie bei Eurowings üblich erscheint die Blockzeit für einen Return in Newark sehr kurz, was Fragen bezüglich möglicher Verspätungen aufwirft. Bedient werden soll der Flug mit einer Maschine mit der neuen Eurowings BIZ Class. Alle Jets mit BIZ Class werden von Brussels Airlines betrieben, es handelt sich bis auf eine Ausnahme um Sitze mit identischen Sitzen zur Lufthansa Business Class. In einer Maschine findet man alte Sitze aus der Cathay Pacific Business Class.
Weiteres Wachstum durch neue Jets der Lufthansa
Dadurch, dass die neue Verbindung mit einem Jet mit Business Class betrieben wird, benötigt Eurowings hier auch neues Fluggerät. Wohin gleichzeitig die freigewordenen Maschine ohne Business Class kommen, ist aktuell dagegen noch unklar. Einige der Maschinen könnten zukünftig ausschließlich für den Charterverkehr eingestzt werden. Die Verbindung nach Newark soll unter anderem mit einer von vier ehemaligen Lufthansa Airbus A330-300, die erneut von Brussels Airlines betrieben werden sollen, gewährleistet werden. Interessant ist hierbei die Ankündigung, dass die Muttergesellschaft gleich vier Maschinen verschieben möchte – möglich erscheint aktuell aber auch ein gleichwertiger Tausch gegen vorhanden Maschinen von Eurowings.
Interessant ist hierbei auch der Fakt, dass alle Flugzeuge über die Eurowings BIZ Class verfügen sollen, die zudem in ihrer Kapazität in einigen Jets ausgeweitet werden soll. Statt bislang nur 18 Sitzen, sollen die neuen Maschinen teilweise mit 30 Sitzen in der Business Class daherkommen. Neue Strecken könnte es möglicherweise auf Strecken mit hohem Anteil an Geschäftsreisenden ergeben. Möglich erscheinen hier unter anderem Chicago und San Francisco, handelt es sich bei beiden Zielen doch ähnlich wie in Newark um Hubs des Partners United. Die beiden Airlines wollen auch bei der neuen Verbindung nach Newark bereits eng zusammenarbeiten.
Fazit zu den Streckenänderungen bei Eurowings
Eurowings verändert sein Streckennetz in der Wachstumsphase deutlich schneller als die meisten anderen Airlines. Die neue Verbindung nach Newark ist dabei ein Zeichen dafür, dass sich die Airline ab Düsseldorf eher weniger auf den Urlaubsverkehr und mehr auf die Geschäftsstrecken konzentrieren möchte. Dabei geht Eurowings am Ende also auch einen Hybrid-Weg, der bei airberlin einstmals gescheitert ist. Dennoch bleibt natürlich abzuwarten, ob Eurowings mit den neuen Strecken Erfolg haben wird.
