Ein neuer Mitbewerber auf der Schiene will nun endlich in diesem Jahr an den Start gehen. Mit dem European Sleeper erhalten auch Berlin und Dresden neue Nachtzuganbindungen.
Die Bahn gehört zu den umweltfreundlichsten Verkehrsmitteln der heutigen Zeit. Auch deshalb erfreuen sich Züge – und ganz besonders Nachtzüge – in Europa, aber auch auf anderen Kontinenten wieder großer Beliebtheit. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind dabei führend und bieten bereits jetzt ein ausgedehntes Netz an Nachtzugverbindungen an. Doch auch neue private Unternehmen versuchen sich immer mehr auf diesem Gebiet. So wird der European Sleeper von Prag über Berlin nach Amsterdam nun endlich in diesem Sommer an den Start gehen, wie die Bahnblogstelle berichtet.
Ausgeschlafen in Amsterdam ankommen
Viel Zeit ist bereits vergangenen. Doch mit den Unwägbarkeiten im Reiseverkehr ist dies wenig verwunderlich. Der European Sleeper, ein neuer Nachtzug, sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr an den Start gehen und die Metropolen Prag, Berlin und Brüssel miteinander verbinden. Die Pläne haben sich in der Zwischenzeit jedoch geändert. Bei European Sleeper handelt es sich um ein niederländisches Unternehmen. Die Nachtzüge werden jedoch vom tschechischen Transportunternehmen Regiojet gestellt und betrieben. Im Sommer 2022 soll die Route von Prag über Berlin und Dresden nach Amsterdam und Brüssel zunächst dreimal wöchentlich bedient werden. Ein genauer Starttermin ist jedoch noch nicht bekannt. Sollte der Zug gut angenommen werden, sollen tägliche Verbindungen folgen, wie der Mitbegründer Elmer van Buuren im Interview mit dem RND durchblicken ließ.
Ziel sei es, neben nachhaltigeres Reisen vor allem auch Geschäftsreisende und Touristen gleichermaßen anzusprechen. Genauso wie die Nightjets der ÖBB sollen die Züge über Sitz- und Schlafwagen verfügen. Zudem ist kostenloses Internet vorgesehen. Durchschnittlich will European Sleeper Ticketpreise in Höhe von 60 Euro aufrufen. Um zukünftig noch günstigere Tickets aufrufen und in ernsthafte Konkurrenz mit dem Luftverkehr treten zu können, fordert van Buuren mehr Aufmerksamkeit für einen Markt, den er aktuell noch eher als Nische bezeichnet. Zudem müssen die Prozesse im grenzüberschreitenden Verkehr innerhalb der EU deutlich vereinfacht werden. Während das Fahrplanprozedere in den Niederlanden sehr transparent ist, so sei die Vergabe in Deutschland demnach „eine komplette Blackbox“.
European Sleeper ist noch ein Start-up. Regiojet hingegen verfügt schon über Erfahrung im Nachtzugsegment. Das tschechische Verkehrsunternehmen betreibt bereits Nachtzugverbindungen zwischen Prag und der ostslowakischen Stadt Kosice. In vergangenen Jahr sollte bereits eine zweite Verbindung ins ukrainische Lwiw hinzukommen, ehe die Verbindung nach Amsterdam Brüssel folgt. Die Bundeshauptstadt darf sich somit auf eine weitere Nachtzugverbindung freuen. Bereits im vergangenen Jahr hat das private schwedische Unternehmen Snälltåget eine Verbindung zwischen Schweden, Dänemark und Berlin und Hamburg in Deutschland aufgenommen. Auch die Franzosen planen die Wiederaufnahme einer altbewährten Nachtzugverbindung. So soll im kommenden Jahr auch wieder Berlin mit Paris verbunden werden.
Fazit zur neuen geplanten Nachtzugverbindung
Das niederländische Start-up European Sleeper plant gemeinsam mit dem tschechischen Verkehrsunternehmen Regiojet den Ausbau des Nachtzugnetzes in die westliche Richtung. Im Sommer dieses Jahres möchte man eine Verbindung von Prag über Berlin nach Amsterdam und Brüssel einführen. Die Nachtzüge sollen dabei über Sitz- und Schlafwagen sowie Internet verfügen. Die Tickets sollen durchschnittlich 60 Euro kosten. Ein genauer Starttermin ist noch nicht bekannt, dürfte aber schon bald folgen. Genauso wie neue Verbindungen: Sollte diese Nachtzugverbindung gut angenommen werden, so plant European Sleeper bereits eine zweite über Berlin nach Warschau.