Das Ende der Maskenpflicht im europäischen Luftverkehr ist beschlossen, in Deutschland wird sich an den derzeitigen Regeln vorerst nichts ändern, wie das Bundesgesundheitsministerium erneut bestätigte.
Während British Airways, Finnair und Co. die Maskenpflicht weitestgehend bereits abgeschafft haben, gilt sie noch in Flugzeugen von Lufthansa, Condor und weiterer Fluggesellschaften, die Flüge von und nach Deutschland operieren. Ab heute soll sich das jedoch ändern! Denn die Maskenpflicht wurde EU-weit für Passagiere und Crewmitglieder aufgehoben, in Deutschland aber vorerst nicht, wie unter anderem das RND berichtet.
Kein Grund für Änderungen
Die Corona-Maßnahmen hierzulande sind weitestgehend nicht mehr existent. Der 3G-Nachweis spielt nur noch im internationalen Luftverkehr eine Rolle, die Maske ebenfalls. Viele Fluggesellschaften sind aber bereits den Schritt gegangen, die Maskenpflicht auch an Bord aufzuheben. In Deutschland ist dies bislang noch nicht der Fall – und wird vorerst auch so bleiben. Während am Flughafen keine Maske mehr getragen werden muss, gilt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Flugzeugen auch weiterhin – so will es der Gesetzgeber in Deutschland. Aktuelle Vorschriften besagen jedoch, dass die Maskenpflicht vorerst bis zum 23. September dieses Jahres laufen wird.
Bereits vor wenigen Tagen verabschiedeten sich die Europäische Luftsicherheitsagentur EASA sowie die EU-Gesundheitsbehörde ECDC von ihrer Empfehlung zur Maskenpflicht in Flugzeugen sowie im öffentlichen Personennahverkehr. Die Bundesregierung hierzulande hätte dafür die Vorschriften anpassen müssen, wird dies aber vorerst nicht tun. Der Regierungssprecher Steffen Hebestreit nahm am vergangenen Freitag in Berlin diesbezüglich Stellung und konnte von keinen Tendenzen der Bundesregierung berichten. Im Gegenteil: Er verwies auf die Wichtigkeit der Maskenpflicht, vor allem in Bussen und Bahnen, wo Fahrgäste dicht zusammenkommen.
Unstimmigkeiten bei der Bundesregierung
Die Maskenpflicht würde deshalb aus guten Gründen auch weiterhin bestehen bleiben. Darüber hinaus werde man regelmäßig das weitere Infektionsgeschehen im Sommer beobachten. Einigkeit in der Bundesregierung ist jedoch nicht zu verzeichnen. So sprach sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bereits für ein Ende der Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und Flugzeugen aus. Das Bundesgesundheitsministerium um Karl Lauterbach (SPD) schob diesem Gedanken jedoch ein Riegel vor und unterstrich erneut die Ansicht. Der Bundesgesundheitsminister verwies indes auf die weiterhin hohen Sterbezahlen, die täglich zu verzeichnen sind.
Kritisch sieht aber auch die Branche das Thema Maskenpflicht. Wie das RND bereits vergangene Woche berichtete, forcieren Piloten ein Ende der Maskenpflicht in Flugzeugen. So spricht sich die Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ für ein rasches Ende aus. Vor allem die Problematik mit zu vielen verschiedenen sogenannten Insellösungen sei in der aktuellen Situation nicht förderlich. Chaos bei Passagieren und Kabinenmitgliedern sei damit vorprogrammiert, wie man bereits zu Beginn der Pandemie wegen vieler verschiedener Regelungen bemerkte. Verwirrung soll laut Lauterbach jedoch nicht herrschen, denn die Maskenpflicht gelte auf allen Flügen von und nach Deutschland und betreffe demnach nicht ausschließlich deutsche Fluggesellschaften.
Fazit zur aktuellen Maskensituation
Die Gründe, die Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und Flugzeugen aktuell noch nicht abzuschaffen, sind durchaus nachvollziehbar. Dass gleichzeitig aber in allen anderen Bereichen, inklusive Haltestellen, Bahnhöfen und Flughäfen, eben keine mehr gilt, reicht bereits für ausreichend Verwirrung und wenig Verständnis – auch in diesen Bereichen kommen Fahrgäste und Passagiere dicht zusammen. Darüber hinaus wird ein Flickenteppich verschiedener Regeln aber für noch mehr Verwirrung sorgen. Passagiere werden eine “plötzliche” Maskenpflicht in Flugzeugen der Lufthansa, nach einem Flug mit British Airways, nicht nachvollziehen können. Wieder einmal fällt auf: Es fehlt an Weitsicht, in mehrerlei Hinsicht.