Ersatzbeförderung mit dem ICE – das wird ab morgen mit dem Deutschlandticket nicht mehr möglich sein.

Ab dem 15. August tritt eine bedeutende Änderung für Inhaber des Deutschlandtickets in Kraft, die potenziell für Unmut unter den Reisenden sorgen wird. Bisher konnten Fahrgäste bei erheblichen Verspätungen im Regionalverkehr auf Fernverkehrszüge ausweichen und sich das dafür benötigte Ticket nachträglich von der Deutschen Bahn erstatten lassen. Diese Regelung wird nun abgeschafft, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zwei Ausnahmen werden allerdings weiterhin bestehen bleiben.

Ab morgen: Keine Erstattung des ICE-Tickets

Das Deutschlandticket gilt preislich aktuell als attraktivste Fahrkartenoption und bietet zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten. Im Vergleich zu anderen Fahrkarten bot es bisher zudem die Möglichkeit, in Ausnahmesituationen auch Fernverkehrszüge wie ICE oder IC zu nutzen. Beispielsweise, wenn der Regionalverbindung erhebliche Verspätungen aufwies oder ausfiel. Hierfür musste zwar ein separates Ticket erworben werden, die Fahrgäste konnten jedoch auf die Rückerstattung durch die Deutsche Bahn zählen. Diese Praxis wird nun eingestellt.

Ab 15. August: keine Rückerstattung der Ersatzverbindung mit Fernzügen

Laut einer Pressemitteilung von DB wird ab dem 15. August eine neue Regelung in Kraft treten: Das Deutschlandticket, das bereits als vergünstigte Fahrkarte gilt, ermöglicht künftig keine Rückerstattungen mehr für die Nutzung von Fernverkehrszügen. Auch dann nicht, wenn die Alternativfahrt aufgrund der Fahrgastrechte abgedeckt wäre. Das bedeutet, dass Fahrgäste, die aufgrund von Verspätungen oder Zugausfällen im Regionalverkehr auf einen ICE oder IC umsteigen müssen, nicht mehr auf eine Rückerstattung des zusätzlichen Ticketpreises hoffen können.

Ausnahmeregelung: Härtefall

Die Änderung wird durch § 3 der Eisenbahnverkehrs-Verordnung (EVO) begründet. Das Reglement besagt, dass das Deutschlandticket bereits als “Angebot mit erheblich ermäßigtem Beförderungsentgelt” gilt und somit auch im “Fahrgastrechtefall keine Erstattung von Fahrgeldern für die Benutzung von Fernverkehrszügen” vorgesehen ist.

Keine Ersatzbeförderung mehr mit ICE, IC und Co.

Dennoch bleiben zwei Ausnahmen bestehen: Falls das Ziel aufgrund eines Ausfalls des Regionalzugs bis Mitternacht nicht mehr erreicht werden kann oder die Ankunft zwischen 0 und 5 Uhr morgens mit mindestens 60 Minuten Verspätung erfolgt, behalten Reisende das Recht, auf einen Fernverkehrszug umzusteigen. In diesen Fällen kann das zusätzliche Ticket für den Fernverkehr erstattet werden. In allen anderen Situationen bleibt den Fahrgästen keine Wahl, als auf den nächsten Regionalzug zu warten oder die Kosten für das Fernverkehrsticket selbst zu tragen. Die Deutsche Bahn betont, dass diese Anpassung in den Geschäftsbedingungen des Deutschlandtickets transparent kommuniziert wurde und Reisende darum gebeten werden, sich vor ihrer Reise über die geltenden Regelungen zu informieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Fortbestand des Deutschlandtickets unklar

Die neue Regelung dürfte möglicherweise zu verstärkten Diskussionen über die Attraktivität und Flexibilität des Tickets führen, dessen zukünftige Finanzierung laut WELT weiterhin in den Sternen steht. Zwischen 2023 und 2025 teilen sich Bund und Länder die Finanzierung des Deutschlandtickets – mit jeweils 1,5 Milliarden Euro. Streitig bleibt allerdings weiterhin die Aufteilung der Mehrkosten in den Folgejahren. Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalens, Oliver Krischer, stuft die Fortsetzung des 49-Euro-Tickets angesichts der offenen Finanzfragen als “flächendeckend […] ernsthaft gefährdet” ein.

Fazit zu der neuen Regelung beim Deutschlandticket

Ab dem 15. August tritt eine wichtige Veränderung für Deutschlandticketinhaber in Kraft. Bisher konnten Fahrgäste bei Verspätungen im Regionalverkehr auf Fernverkehrszüge ausweichen und sich die Kosten für ein zusätzliches Ticket von der Deutschen Bahn erstatten lassen. Diese Möglichkeit wird nun abgeschafft. Das Deutschlandticket bleibt günstig, doch seine Flexibilität in Bezug auf ICE-Nutzung bei Verspätungen und Ausfällen wird eingeschränkt. Insbesondere mit Hinblick auf die noch ausstehende Finanzierungsfrage in den kommenden Jahren ein vielleicht notwendiger Schritt der Bahn, um zusätzliche Kosten einzusparen und den Fortbestand des Deutschlandtickets zu sichern.

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Autor

Unstillbare Abenteuerlust und chronisches Fernweh treiben Anja seit jeher raus in die weite Welt. Die Berlinerin nennt jeden Ort, an dem sie mehr als zwei Tage verbringt, ihr temporäres Zuhause und ist am glücklichsten, wenn ihr Tag nur aus neuen Wegen besteht.

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