Erstmals übertrifft auch die Tourismusbranche in Deutschland diesen Sommer wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie.
Die deutsche Reisebranche lässt die Corona-Krise mit einem Rekordumsatz in der Sommersaison hinter sich. Es sei die erste Reisesaison seit der Pandemie, die mit einer positiven Umsatzbilanz abschließen wird, so der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV) Norbert Fiebig. Derzeit liegt das Wachstum bei etwa elf Prozent, wie die Tagesschau berichtet. Auch der gesamte europäische Markt erholt sich und es übernachteten im ersten Halbjahr 2023 mehr Menschen in touristischen Unterkünften als im selben Zeitraum 2019.
Weniger Menschen können sich Urlaub leisten
Schon jetzt steht fest, dass diese Sommersaison mit einem Umsatzplus enden wird, auch wenn noch zwei Monate in der Auswertung des DRV ausstehen. Außerdem kommt es aufgrund der lukrativen Sommersaison zu einem neuen Rekordumsatz für das gesamte Jahr.
Zwei Auswertungsmonate bis Saisonende fehlen noch, aber der Endstand vom Sommer 2019 ist bereits überschritten. Das am 31. Oktober endende Touristikjahr 2022/23 weist per August ein Umsatzplus von sieben Prozent gegenüber 2018/19 aus und ist damit auf Rekordniveau.
Norbert Fiebig, Präsident DRV
Grund dafür sind allerdings auch die steigenden Ticketpreise in der Luftfahrt, denn Flugreisen werden immer teurer. Auch die Konjunkturflaute und Inflation sind ein Grund dafür, dass sich weniger Menschen Reisen leisten können. Die Auswertung des DRV zeigen, dass die Zahl der Reisenden noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben. Hier wird noch ein Minus von etwa vier Prozent verzeichnet. Organisierte Pauschalreisen wurden im Vergleich zum letzten Jahr sogar 16 Prozent weniger gebucht.
Die Politik muss die Inflation bekämpfen und Entlastungen schaffen. Es geht darum, dass die Menschen mehr Geld für den Konsum in der Tasche haben. Urlaub muss auch für Durchschnittsverdiener weiter bezahlbar bleiben.
Norbert Fiebig, Präsident DRV
Auch Fernreisen werden wieder beliebter
Auch die Fluggastzahlen sind wieder stetig am Steigen. Im nächsten Jahr könnte sogar der Passagierrekord von 2019 gebrochen werden. Auch der größte Flughafen Deutschlands, der Frankfurt Airport, erholt sich von der Pandemie. Im September sind mit einem Plus von 18,2 Prozent hier deutlich mehr Passagiere abgeflogen als noch vor einem Jahr, wie die fvw berichtet. Trotzdem ist das Niveau von vor der Corona-Pandemie noch nicht wieder erreicht. Aktuell liegt der Wert noch fast 14 Prozent unter dem Vergleichsmonat von 2019.
Bei Flugreisen waren diesen Sommer die klassischen Ziele am Mittelmeer wieder sehr beliebt. Besonders Spanien, Türkei und Griechenland standen bei den Meisten auf dem Urlaubsplan. Aber auch Fernreisen erfreuten sich wieder an einer größeren Nachfrage. Thailand, Indonesien und Australien verzeichnen wieder deutliche Umsatzzuwächse. Im Vergleich zum Sommer 2022 ergebe sich für alle Fernreiseländer ein Plus von rund 17 Prozent.
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Fazit vollständigen Erholung der deutschen Reisebranche
Die deutsche Tourismusbranche hat sich von den Auswirkungen der Corona-Krise erholt und verzeichnet in diesem Sommer einen Rekordumsatz. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Situation gemischt, denn insbesondere die Konjunkturflaute und die Inflation haben die Kosten für Urlauber erhöht. Trotzdem sind beliebte Reiseziele rund um das Mittelmeer und auch einige Fernreiseziele wieder stark gefragt. Während die Erholung der Branche ein ermutigendes Zeichen für eine Rückkehr zur Normalität ist, ist es wichtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Möglichkeit zu Reisen künftig für alle zu gewährleisten.
