In einer Rekordzeit kam der erste ICE 3neo der Deutschen Bahn schon gestern zum Einsatz.
Bereits zweieinhalb Jahre nachdem der ICE 3neo bestellt wurde, konnte ihn die Deutsche Bahn gestern schon in Empfang nehmen. Daraufhin absolvierte der neue ICE direkt seine erste Fahrt von Frankfurt/Main nach Köln, wie die Bahn mitteilt.
Die neueste ICE-Generation
Gestern und damit schon eine Woche früher als geplant hat die Deutsche Bahn (DB) ihre neueste ICE-Generation in Betrieb genommen. Der neue ICE 3neo fuhr gestern bereits seine ersten Fahrgäste zwischen Frankfurt/Main und Köln. Demnach ist es der DB gemeinsam mit dem Hersteller Siemens Mobility gelungen, den Zug im Rekordtempo auf die Schiene zu bringen und all das trotz der weltweit gestörten Lieferketten durch die Corona-Pandemie. Denn normalerweise dauern ICE-Beschaffungsverfahren doppelt so lang, sagte Dr. Michael Peterson vom DB-Vorstand Personenfernverkehr.
Fahrgäste können mit dem Fahrplanwechsel ab 11. Dezember den Zug dann “regelmäßig zwischen Dortmund, Köln und Frankfurt/Main und bis nach München über die neue Schnellfahrstrecke Wendligen–Ulm im Einsatz erleben”. Nach und nach wird die Deutsche Bahn, mit der Auslieferung weiterer Züge, das Einsatzgebiet erweitern. Geplant ist auch, den ICE 3neo ab 2024 auf internationalen Verbindungen nach Belgien und in die Niederlande einzusetzen.
“schnell, digital, barrierefrei”
Mit der Bestellung und dem Einsatz neuer Züge will die Bahn ihre Fernverkehrsflotte weiter verjüngen und sie konsequent ausbauen. Dafür investiert sie bis 2029 insgesamt zehn Milliarden Euro in neue Züge, unter anderem in 73 ICE 3neo. 2030 soll nämlich der Deutschlandtakt eingeführt werden, für den der ICE 3neo mit seinen 300 km/h Spitzengeschwindigkeit ein wichtiger Baustein ist. Zusätzlich trägt er mit 32.000 zusätzlichen Sitzplätzen bis 2029 zur benötigten Sitzplatzkapazität für das Fahrgastwachstum bei.
Der neue ICE steht für den Fortschritt auf der Schiene – schnell, digital, barrierefrei. Zunächst hier zwischen Frankfurt und Köln, bald auch in ganz Deutschland. Die insgesamt 73 neuen Züge mit ihren 32.000 zusätzlichen Sitzplätzen leisten einen großen Beitrag zur Umsetzung des Deutschlandtakts. Damit kommen wir unserem Ziel, die Fahrgastzahlen auf der Schiene in den kommenden acht Jahren zu verdoppeln, einen weiteren Schritt näher.
Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr
Erstmals wird ein Hochgeschwindigkeitszug den Passagieren ermöglichen, Fahrräder mitzunehmen, denn pro Fahrzeug wird es acht Stellplätze geben. Auch die Reservierungsanzeigen über den Sitzen wurden überholt. Diese informieren nun mittels farbiger LED-Leuchten auf einen Blick über reservierte und freie Sitzplätze. “Darüber hinaus verfügt der ICE 3neo über mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben für stabilen Empfang, eine tageszeitabhängige Lichtsteuerung sowie Steckdosen und Tablethalter an jedem Platz.”
Mit dem neuen ICE wurde auch ein stärkerer Fokus auf die Barrierefreiheit gelegt. Diesbezüglich wurde ein robuster Hublift neu entwickelt, welcher einfach in der Bedienung und zudem an einer Tür installiert ist, die exklusiv Fahrgästen im Rollstuhl vorbehalten ist.
Mit der schnellen Inbetriebnahme des ICE 3neo ging auch die Schulung von rund 5.000 Mitarbeitenden aus Bordservice und Instandhaltung sowie Triebfahrzeugführer in Rekordzeit einher.
Fazit zur Inbetriebnahme des neuen ICE 3neo
Rekordzeiten hat die Deutsche Bahn bisher meist nur bei Verspätungen aufgestellt. Dieses Mal übertraf sie sich zusammen mit Siemens Mobility allerdings selbst und nahm bereits gestern, nach nur zweieinhalb Jahren nach der Bestellung, ihren ersten ICE 3neo in Betrieb. Mit überarbeiteten Innendesign und einem neuen Konzept für Rollstühle sowie Fahrräder könnte das Bahnfahren in Zukunft durchaus wieder an Attraktivität gewinnen.
