Neun Jahre und zahlreiche Eröffnungstermine später war es am 31. Oktober endlich so weit, der BER wurde in Betrieb genommen. Doch kann er mit den anderen deutschen Flughäfen mithalten oder gar zu einem Dreh- und Angelpunkt der deutschen Luftfahrt werden?
Man muss schon sagen, dass der BER mit neun Jahren Verspätung nicht den besten Start hingelegt hat und viele sich in dieser Zeit schon ein eher negatives Bild von dem Hauptstadtflughafen gemacht haben. Doch jetzt ist für den BER die Zeit gekommen, in der Praxis zu überzeugen und zu zeigen, was er zu bieten hat.
Der BER im Überblick
Mit einer Kapazität, welche eine Abfertigung von 45 Millionen Passagieren, auf dem 1.470 Hektar großen Flughafen, pro Jahr ermöglicht, ist der BER zwar nicht der größte Flughafen Deutschlands, spielt aber definitiv unter den Top 3 mit. Im Vergleich zählte der Frankfurter Flughafen 2019 circa 70,2 Millionen Fluggäste, München hingegen nur 48 Millionen.
Aktuell bleibt aufgrund der Pandemie zwar noch das Terminal 2 geschlossen, doch am Terminal 1 herrscht schon Betrieb. Zudem kommt auch noch das Terminal 5 des alten Flughafens Berlin-Schönefeld hinzu. Um auf dem großen Gelände schnell von A nach B zu kommen, verbindet ein Bus die beiden Terminals. Für die allgemeine Anreise zum BER gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Ob mit Bus, S-Bahn, eigenem Auto oder sogar Carsharing Anbietern.
Verteilung der Airlines und Langstrecken
Mit insgesamt 43 beheimatet das Terminal 1 mit Abstand die meisten Airlines. Darauf folgt das Terminal 5 mit immer noch insgesamt 16 Airlines, welche hauptsächlich Billigfluggesellschaften sind. Terminal 2, dass direkt an Terminal 1 grenzt, verfügt lediglich über sechs Airlines – zumindest in Zukunft, denn eröffnen soll dieses voraussichtlich erst im Frühjahr 2021, sobald der Flugbetrieb wieder hochgefahren wird.
Schaut man sich die Strecken und Airlines genauer an, wird deutlich, dass das Angebot auf der Mittel- und Langstrecke ab dem Flughafen Berlin-Brandenburg bisher nicht allzu groß ausfällt. Vor allem im Vergleich mit den anderen großen Flughäfen, wie Frankfurt oder München. Dabei finden sich jedoch zahlreiche verschiedene Airlines, darunter die großen, aber auch kleinere und unbekanntere Airlines. Somit dürfte das Flugangebot mit Blick auf Ziele außerhalb Europas ab dem BER in Zukunft noch größer ausfallen und noch einige Strecken hinzukommen – so zumindest die Hoffnung, um mit den anderen deutschen Flughäfen mithalten zu können. Asien, Mittel- und Südamerika, sowie Afrika (ausgenommen der Norden), sind bisher gar nicht oder nur sehr spärlich vertreten. Da haben andere deutsche Flughäfen zurzeit ein etwas größeres Angebot.
Fazit zum neuen potenziellen deutschen Drehkreuz
Der BER hat definitiv potenzial zu einem Dreh- und Angelpunkt der deutschen Luftfahrt zu werden, allerdings heißt es noch abwarten, wie die Praxis aussehen wird. An Passagierzahlen, die jährlich an die 45 Millionen reichen, ist ja momentan aufgrund der Corona-Situation noch nicht zu denken. Wir sind dennoch gespannt, wie sich der neue Flughafen schlägt und welche Stelle er in der deutschen Luftfahrt einnehmen wird. Seht Ihr Potenzial, dass der BER zu einem neuen Dreh- und Angelpunkt der deutschen Luftfahrt werden kann?