Bereits Ende Juli warnte das Robert-Koch-Institut vor Reisen in drei spanische Regionen, nachdem sich dort die Corona-Situation deutlich verschlechtert hatte. Während dies schon einige Reisende eingeschränkt haben dürfte, kommt mit Madrid nun auch die Hauptstadt-Region, sowie eine weitere dazu. Hier rät das Auswärtige Amt jetzt ebenfalls von Reisen ab.

Noch ist man sich in Deutschland nicht ganz sicher, ob eine zweite Welle bereits auf den Vormarsch ist oder nicht. In Spanien sieht die Lage dagegen ganz anders aus: Das besonders bei deutschen Touristen sehr beliebte Reiseziel befindet sich inmitten der “segunda ola” – der zweiten Welle. Und während bereits ganze drei Regionen in Spanien vom Auswärtigen Amt mit einer Reisewarnung versehen wurden, kommt mit Madrid nun auch die Hauptstadt plus zugehöriger Region, sowie das Baskenland hinzu, wie die Tagesschau berichtet.

Madrid übersteigt Sieben-Tage-Indizenz des RKIs

Denn in Madrid und dem Umland liegt der sogenannte “Sieben-Tage-Inzidenz” inzwischen bei 80. Bedeutet: Hier haben sich in einem Zeitraum von sieben Tagen 80 von 100.000 Einwohnern mit COVID19 infiziert. Zum Vergleich: Den aktuell höchsten Wert weist in Deutschland Nordrhein-Westfalen mit 13,1 pro 100.000 Einwohner auf. In Spanien führt diese umrühmliche Liste die Region Aragón mit 240 an. Auch vor Reisen in das Baskenland wird neu gewarnt, wo der Wert nun bei 98 liegt. Diese Werte lassen kaum noch Zweifel aufkommen: Spanien erlebt die zweite Welle.

Der Sieben-Tage-Indizenz wurde vom Robert-Koch-Institut im Zuge der Coronavirus-Pandemie ins Leben gerufen. Die Einstufung als Risikogebiet seitens des Robert-Koch-Instituts erfolgt dann, wenn ein Land oder eine Region mehr als 50 Infektionsfälle pro 100.000 Einwohner aufweist. Diese Schwelle hatten die drei spanischen Regionen Aragón, Katalonien und Navarra bereits Ende Juli überschritten, Madrid und die autonome Region Baskenland haben es in den letzten Tagen nun leider ebenfalls geschafft, diesen Wert zu überschreiten.

Die Einstufung als Risikogebiet seitens des RKI bedeutet jedoch nicht mehr, dass die Reisenden aus jenen Gebieten zwangsweise in eine 14-tägige Quarantäne müssen. Denn inzwischen gilt, dass sich Einreisende aus Risikogebieten an deutschen Flughäfen einem kostenlosen Corona-Test unterziehen müssen. Fällt dieser negativ aus, ist keine Quarantäne notwendig. Bei einem positiven Ergebnis natürlich schon.

Reisen können weiterhin nicht kostenlos storniert werden

Problematisch ist die Einstufung des RKI besonders deshalb, weil das Auswärtige Amt gleichzeitig nur von Reisen in die nun insgesamt fünf spanischen Regionen abrät. Das kommt keiner Reisewarnung gleich und ermächtigt Verbraucher entsprechend auch nicht, ihre Reisen kostenfrei beim Veranstalter zu stornieren. Wer also keine flexible Reise gebucht hat, kann diese auch nicht ohne Kosten absagen. Einzig eine Absage aus Kulanz des Veranstalters oder eine entsprechende Umbuchung ist möglich. Die Reiseanbieter müssen diese allerdings nicht anbieten, auch wenn das RKI die entsprechenden Regionen auf die Risikoliste gesetzt hat.

Wer in den nächsten Tagen also eine Reise nach Katalonien, Aragón, Navarra, ins Baskenland oder nach Madrid geplant hat, sollte sich gut überlegen, ob diese angetreten werden soll, auch wenn eine Quarantäne nun möglicherweise entfällt. Eine Änderung der Einstufung ist in Anbetracht der weiter steigenden Fallzahlen in den betreffenden Regionen zudem nicht zu erwarten.

Fazit zur Einstufung der neuen spanischen Risikogebiete

Die neue Einstufung Madrids und des Baskenlandes als Risikogebiete sind aufgrund der steigenden Infektionszahlen natürlich absolut verständlich. Abgesehen davon, dass die Situation in Spanien auch traurige neue Maße anzunehmen scheint, wird das Vorgehen sicherlich auch die Reisenden erneut verunsichern, wonach nun mehr als klar ist, dass Gebiete – immerhin wird nicht mehr ein ganzes Land als Risikogebiet eingestuft, sondern eher Regionen – sehr wohl sehr spontan auf die ‘schwarze Liste’ gesetzt werden können. Immerhin müssen Reisende, die nun nach Deutschland zurückkehren und ob der neuen Einstufung überrascht wurden, nicht mehr zwingend in Quarantäne.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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