Die lettische Fluggesellschaft airBaltic ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine gefragte Airline, wenn es um Flüge in die baltischen Staaten geht. Der Carrier bietet von vielen Flughäfen aus Flüge in die Hauptstädte von Estland, Lettland und Litauen an. Nun plant die kleine Airline aus Nordosteuropa den Ausbau des Streckennetzes und ihrer Flotte.

CEO sieht Airline im Aufwind

Aktuell besteht die Flotte aus insgesamt 21 A220-300, die unter anderem auch bei Air France-KLM hoch im Kurs stehen, sowie vier Boeing 737-300 und zwölf Bombardier Q400 Turboprop. Erst kürzlich nahm die Fluggesellschaft die 21. A220-300 in Montreal in ihre Hände. Dabei übernahm airBaltic gleichzeitig den 100. jemals ausgelieferten A220-300. Der A220-300 spiegelt nicht nur die Gegenwart der Airline wieder, auf lange Sicht soll der Airbus A220-300 die Zukunft darstellen. Insgesamt 50 Flugzeuge von diesem Typ bestellte airBaltic bei dem europäischen Flugzeughersteller Airbus. Zusätzlich hält die Airline die Option auf 30 weitere A220.

airBaltic Q400

Seitens airBaltic ist man mit der Entwicklung des A220-300 sehr zufrieden. “Sie fliegt wie ein Uhrwerk”, sagt der deutsche CEO der Airline, Martin Gauss. Auf der jüngsten Werbetour für Airbus flog ein Airbus A220 von airBaltic nach Australien, Neuseeland, die Südsee und weitere Ziele in Asien an. Problemlos bewältigte der Jet die insgesamt 51.000 Kilometer.

Obwohl die Swiss alle ihre A220-300 vor kurzem einem freiwilligen Grounding unterzog, setzt airBaltic weiterhin auf diesen Flugzeugtyp. Das Grounding durch die Swiss folgte auf zwei Flüge, bei denen Probleme mit den Triebwerken festgestellt wurden und eine Maschine außerplanmäßig zwischenlanden mussten. Die Sicherheit der Crew und Passagiere sei auch bei dieser außerplanmässigen Landung nie in Gefahr gewesen, hieß es seitens der Swiss. Das Grounding wirkte sich auch auf airBaltic aus. Die Airline erlitt nach Ansicht von Michael Gauss einen Imageschaden.

Modifizierung sorgt für größere Reichweite

Sukzessive möchte airBaltic auf der Langstrecke operieren. Die Airline, die über 22 Codeshare-Partner verfügt (unter anderem British Airways und Etihad Airways) verfügt, möchte für die ersten Langstreckenflüge auch weiterhin auf den A220-300 setzen. Das Startgewicht kann um 2,3 Tonnen auf insgesamt 69,9 Tonnen erhöht werden. Gegen eine Gebühr erhalten einzelne oder gar alle Flugzeuge die Genehmigung, mit erhöhtem Startgewicht abzufliegen. Mit dieser Erlaubnis kann das Flugzeug mehr Kerosin tanken und so bis zu eine Stunde länger fliegen. Die Reichweite erhöht sich damit auf 6.200 Kilometer.

“Mit dieser zusätzlichen Stunde Flugzeit wären für uns ab Riga etwa Addis Abeba und Neu-Delhi nonstop erreichbar.” – Martin Gauss, CEO von airBaltic

Zudem denkt airBaltic über die Integration des A321XLR nach. Bereits in den Jahren 2023/24 könnte die Fluggesellschaft einen oder mehrere einsatzbereite Flugzeuge vom Typ A321XLR über Leasingfirmen in die Flotte aufnehmen. Damit könnte airBaltic unter anderem New York oder Toronto anfliegen.

“Wenn man es richtig macht, kann man damit Geld verdienen, aber ich bin konservativ. Ich glaube, Langstrecken werden kommen, aber die mit dem reichweitenstärkeren A220 zu fliegen wäre wohl die realistische Option.” – Martin Gauss

Fazit zu den Langstreckenplänen von airBaltic

CEO Martin Gauss tut gut daran, die kleine Fluggesellschaft sukzessive an den Langstreckenbetrieb heranzuführen. Mit dem A220 sowie dem A321XLR folgt airBaltic dem Trend, Schmalrumpfflugzeuge auf der Langstrecke einzusetzen. Vorreiter sind dabei die amerikanischen Fluggesellschaften American Airlines sowie United Airlines, die mit dem A321XLR ihre Boeing 757-200 ersetzen möchten. Zusätzlich sollte sich airBaltic ein Business Class Konzept überlegen, um auf der Langstrecke konkurrenzfähig agieren zu können.

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