Neben Brussels Airlines macht sich in Belgien eine zweite Airline bereit, Langstreckenflüge aufzunehmen. Die erste Destination von Air Belgium ist dabei durchaus interessant. Die Fluglinie fliegt von Charleroi nach Hongkong, danach sollen weitere Ziele in China folgen. Der Name Air Belgium ist besonders etwas älteren Lesern sicherlich noch ein Begriff: Die Airline existierte bereits zwischen 1979 und 2000 und führte damals hauptsächlich Charterflüge innerhalb Europas sowie in die Karibik durch. Damit hat die neue air Belgium allerdings wenig gemein, denn die Fluglinie aus Belgien will sich im Liniengeschäft versuchen.

Air Belgium plant Flüge in mehrere chinesische Städte

Das Geschäftsmodell der neuen Airline unterscheidet sich dabei allerdings auch von dem von Brussels Airlines. Auch in Zukunft will Air Belgium kein innereuropäisches Netz aufbauen, sondern stattdessen ausschließlich auf der Langstrecke aktiv sein. Dafür hat sich die Airline einen ganz besonderen Markt ausgesucht: Air Belgium plant nach dem ersten Ziel, Hongkong, weitere Städte in China anzufliegen.

Die größte Airline des Landes, Brussels Airlines, fliegt bislang überhaupt nicht nach Asien, was allerdings auch an der “Aufteilung” des Marktes innerhalb der Lufthansa Group liegt. Einen Konkurrenten hat Air Belgium zukünftig dennoch, denn bereits heute fliegt Hainan Airlines ab Brüssel drei Mal pro Woche nach Shanghai und vier Mal pro Woche nach Peking. Auf der ersten Strecke nach Hongkong kommt Air Belgium allerdings ohne direkten Konkurrenten aus. Anfangs soll die Strecke vier Mal pro Woche, mittelfristig sogar sechs Mal pro Woche bedient werden.

Air Belgium entscheidet sich für den Flughafen Charleroi

Auch eine andere Entscheidung von Air Belgium ist etwas überraschend: Die Airline, die Ende März 2018 erstmals abheben will (ursprünglich war Juni 2017) geplant, wird alle Flüge von und nach Charleroi durchführen. Der auch als Brüssel-Charleroi bekannte Flughafen liegt etwa 50 Kilometer südlich von Brüssel und ist damit signifikant weiter entfernt als der Hauptflughafen von Brüssel, der in den Erwägungen von Air Belgium ebenfalls eine Rolle spielte. Dass sich die Airline dennoch für den Flughafen entschieden, der aktuell fast ausschließlich von Günstigfluglinien wie Ryanair sowie Charterfluggesellschaften genutzt wird, liegt vermutlich besonders an niedrigeren Gebühren. Zudem will der Flughafen für Air Belgium ein neues Premiumterminal bauen, sodass Passagiere auf der Langstrecke sich zumindest über einen hohen Komfort freuen dürfen. Dieses wird allerdings wohl erst in wenigen  Jahren in Betrieb gehen. Davor nutzt Air Belgium das normale Terminal.

Airbus A340-300, Business Class und voller Service

Wer bei dem Flughafen Charleroi und dem Geschäftsmodell von Air Belgium an eine Günstigairline gedacht hat, liegt daneben. Die Fluggesellschaft plant im Gegenteil ein Modell als Fluggesellschaft mit vollem Service in der Economy Class.

Neben Mahlzeiten und Getränken soll auch ein Gepäckstück für alle Passagiere kostenfrei sein. Darüber hinaus will Air Belgium eine Premium Economy Class in einer 2-3-2 Bestuhlung bieten.

An der Spitze des Flugzeugs soll es sogar eine Business Class Kabine mit 18 Plätzen, die sich zu einem komplett flachen Bett verstellen lassen, geben.

Hier können sich Passagiere auf eine alternierende 1-2-1 und 2-2-1 Bestuhlung, die man ähnlich auch zum Beispiel in der Swiss Business Class findet, freuen.

Über die Preise von Air Belgium ist bislang nichts bekannt. Fest steht allerdings, dass die Airline vorerst auf vier gebrauchte Airbus A340-300 setzen möchte, von welchen der erste Ende Februar zur Flotte stoßen soll.

Geschäftsmodell voraussichtlich auf chinesische Touristen abgestimmt

Das Geschäftsmodell von Air Belgium wird im ersten Moment kurios: Eine Fluggesellschaft mit vollem Service auf der Langstrecke, kein Zubringernetz, dazu alte Flugzeuge mit hohem Spritverbrauch und nicht zuletzt ein dezentraler Flughafen im Süden Belgiens. Was gerade auf den ersten Blick seltsam wirkt, könnte durchaus funktionieren, denn Air Belgium plant sich wohl einem ganz besonderen Markt zuzuwenden: Chinesischen Touristen, die Flüge nach Europa buchen.

Gerade Tourgruppen buchen dabei große Kontingente, die es bei vielen anderen Fluggesellschaften in diesem Umfang nicht gibt. Ein voller Service inklusive Aufgabegepäck wird dabei erwartet. Auch eine Business Class kann Sinn ergeben, damit zahlungskräftige Passagiere komfortabler fliegen können. Air Belgium wird jedoch generell auch einen Einzelplatzverkauf bieten.

Fazit zur neuen Air Belgium und deren ersten Strecke

Neue Langstreckenairlines gibt es in Europa jedes Jahr. Fast immer handelt es sich aber entweder Günstigfluggesellschaften, die beispielsweise planen mit einem Airbus A321LR oder einer Boeing 737 MAX über den Atlantik zu fliegen, oder aber Charterfluggesellschaften, die keinen oder nur einen sehr begrenzeten Einzelplatzverkauf bieten. Bei Air Belgium wird das anders sein. Wenngleich wohl auch hier das Geschäftsmodell allen voran auf Gruppen aufgebaut ist, plant die neue Airline aus Belgien generell auch einen Einzelplatzverkauf in allen Klassen. Man kann auf die Preise gespannt sein. Wir werden natürlich versuchen die Airline zu testen!

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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