Vor kurzem kündigte Radisson Rewards Verbesserungen des Hotelprogramms an. Nun wird klar, dass es sich wie befürchtet um eine massive Abwertung von Punkten handelt und die groß angekündigten Verbesserungen ausbleiben.

Erst letzte Woche berichteten wir über die Mitteilung von Radisson Rewards, eine Erneuerung und Verbesserung des Programms durchzuführen. Die stille Preiserhöhung beziehungsweise Entwertung von Punkten war abzusehen. Nun hat das Hotelprogramm ohne Ankündigung das System zum Einlösen von Bonuspunkten umgestellt und damit massiv den Wert der eigenen Punkte herabgesetzt, wie thepointsguy.co.uk berichtet.

Welche Änderungen gibt es bei Radisson Rewards?

Zuerst einmal gibt es nur noch drei anstatt vier Statuslevels:

  • Radisson Rewards Club: Einstiegsstufe, die man direkt bei der Anmeldung erhält. Man sammelt 8 Punkte pro US-Dollar.
  • Radisson Rewards Premium: diesen Status erhält man nach 5 Nächten oder 3 Aufenthalten. Man sammelt 27 Punkte pro US-Dollar.
  • Radisson Rewards VIP: diesen Status erhält man nach 39 Nächten oder 20 Aufenthalten. Hier sammelt man 36 Punkte pro US-Dollar.

Positiv sind die geringen Anforderungen, um den nächsthöheren Status (Radisson Rewards Premium) zu erreichen. Das heißt die Hürden sind relativ niedrig, um Vorteile und Vergünstigungen durch einen Status zu bekommen. Allerdings wurden auch hier schon Abwertungen vorgenommen, zum Beispiel wurde der Rabatt auf Speisen und Getränke für Radisson Rewards Premium (ehemals: “Gold”) Inhaber von 15 Prozent auf 10 Prozent gesenkt.

Auch das Einstiegslevel hat eine Abwertung erfahren: Konnte man bisher noch 20 Punkte pro US-Dollar sammeln, sind es jetzt nur noch 8 Punkte. Das ist an sich schon eine starke Entwertung des Programms, dennoch kann man von diesem Level relativ schnell upgraden, da die Anforderungen für das Premium-Level so gering sind.

Die neuen Statuslevels von Radisson Rewards im Überblick (Screenshot).

Die größte Veränderung betrifft jedoch die Einlösung von Radisson Rewards Punkten. Hier greift nun das neue, dynamische Preissystem, das direkt mit den Barpreisen für ein Zimmer zusammenhängt. Der ursprüngliche Award-Chart wurde entfernt und man kann Radisson Rewards Punkte nun flexibel einsetzen, ähnlich einer Währung, um einen Teil oder den gesamten Preis des Zimmers zu bezahlen. Dies führt jedoch zur Abwertung von Punkten bei Radisson Rewards und zwar drastisch. Bei einer Buchung mit dem neuen Punktesystem erhält man nur noch einen Gegenwert von 0,19 bis 0,28 Cent pro Punkt, in manchen Fällen sogar weniger. Das ist selbst im Hinblick auf alte, konservative Werte um die 0,30 Cent eine drastische Entwertung, wie OMAAT berichtet.

Zimmer im Radisson Collection Berlin.

Es gibt jedoch einen Sonderrabatt von bis zu 20 Prozent, der sich bei der Buchung zuschalten lässt. Hier verringert sich dann zwar die Anzahl der zu sammelnden Punkte (Premium: 9 Punkte, VIP: 12 Punkte pro US-Dollar), aber in vielen Fällen kann dies die attraktivere Option sein, ein Zimmer zu buchen, vor allem wenn man davon ausgeht, dass die Punkte sowieso mittlerweile einen sehr geringen Gegenwert haben.

Ärger für Treue Radisson Rewards Mitglieder

Vor allem für diejenigen, die noch uneingelöste Radisson Rewards Punkte haben, dürften diese Nachrichten ärgerlich sein. Über Nacht haben ihre Punkte massiv an Wert verloren. Zwar gibt es noch die Möglichkeit, Punkte im Verhältnis 1:1 von Radisson Rewards zum abgespaltenen Radisson Americas zu transferieren und hier teilweise noch einen besseren Gegenwert zu erzielen, jedoch können diese dann auch nur in Hotels des amerikanischen Radisson Programms eingelöst werden. Hierbei kann man aber bestenfalls von einer Notlösung sprechen, die nur einmal mehr unterstreicht, wie unattraktiv das Programm geworden ist.

Fazit zur Abwertung von Punkten bei Radisson Rewards

Die großspurige Ankündigung, man wolle das Radisson Rewards erneuern und verbessern konnte nur mit Argwohn zur Kenntnis genommen werden. Zu oft haben derartige Nachrichten in der Vergangenheit tatsächlich Verschlechterungen für die Mitglieder von Hotelprogrammen mit sich gebracht. So auch in diesem Fall. Der Gegenwert der Punkte führte über Nacht zu einem Verlust und bietet auch in Zukunft nur sehr unattraktive Möglichkeiten zur Einlösung. Einige, kleinere Verbesserungen wie die vereinfachte Qualifizierung für einen Status oder der Sonderrabatt können nicht über die Entwertungen in diesem Programm hinwegtäuschen. Auch die längst geschehene Abspaltung vom amerikanischen Programm macht Radisson Rewards vergleichsweise unattraktiv bei Konkurrenten wie Hilton Honors oder Marriott Bonvoy, die zwar auch mittlerweile dynamische Preissysteme für Bonuspunkte haben, die aber nicht immer direkt an den Barpreis der Zimmer gekoppelt sind.

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Autor

Seit Oktober 2022 ist Vincent als Affiliate Marketing Manager bei reisetopia tätig. Nach beinahe 10 Jahren Selbstständigkeit in der Gastronomie widmet er sich nun bei reisetopia seiner zweiten großen Leidenschaft: dem Meilensammeln und Reisen.

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