Das 9-Euro-Ticket ist beschlossen. Welche Bedingungen gelten und welche Folgen hat das günstige Bahnticket?

Ab dem 1. Juni gilt bundesweit das 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr der Deutschen Bahn. Das haben Bundestag und Bundesrat beschlossen, so Tagesschau. Wo Ihr es kaufen sowie einsetzen könnt und welche Auswirkungen das Ticket hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Bundestag und Bundesrat stimmen dem 9-Euro-Ticket zu

Bereits gestern hat der Bundestag das 9-Euro-Ticket ohne Gegenstimmen beschlossen. Die Regierungsfraktionen stimmten dem neuen Gesetz zu, die Oppositionsfraktionen enthielten sich. Nun hat auch der Bundesrat nach intensiver Debatte dem Gesetz zugestimmt. Größter Kritikpunkt war dabei die Finanzierung. Der Bund stellt 2,5 Milliarden Euro für das Projekt zur Verfügung. Nach Auffassung der Länder ist das allerdings nicht genug und sie befürchten zusätzliche finanzielle Aufwände. Dennoch hat sich eine große Mehrheit für das Gesetz gefunden, womit das Ticket ab 1. Juni eingesetzt werden kann.

Bereits gestern wurde im Reichstag dem Gesetz zugestimmt.

Das 9-Euro-Ticket war ursprünglich dafür geplant, Bürgerinnen und Bürger aufgrund der steigenden Sprit- und Energiepreise zu entlasten und den Anreiz zu schaffen, den ÖPNV zu nutzen. Viele Menschen befassen sich nun intensiver mit dem Nahverkehr und steigen möglicherweise auch langfristig auf den klimafreundlichen Kollektivverkehr um. Doch nicht nur Pendler profitieren vom Angebot für die Monate Juni, Juli und August. Das Ticket gilt für jeden Bundesbürger, wodurch auch touristische Bahnreisen attraktiver werden. Dies führt zu einer noch größeren Nachfrage, auf die die Bahn sich kurzfristig vorbereiten muss.

Ab Montag ist das Ticket bundesweit zu erwerben

Zum 1. Juni startet die Gültigkeit 9-Euro-Tickets. Für neun Euro im Monat kann man bundesweit den ÖPNV nutzen. Buchbar sind die Tickets voraussichtlich ab kommenden Montag, den 23. Mai. Ihr könnt die Tickets im DB Reisezentrum, am DB Automaten, über die DB App oder Euren jeweiligen Verkehrsbetrieb kaufen. Bei der VAG Freiburg ist das Ticket bereits seit letzter Woche erwerblich.

Mit dem Ticket ist in Deutschland der gesamte ÖPNV in der zweiten Klasse nutzbar; dies bedeutet Regionalverkehr, U- und S-Bahn, Tram und Busse. Ausgeschlossen sind alle Fernverkehrszüge, wie ICE, EC und IC. Auch der Flixbus und die Flixtrain sind mit dem Ticket nicht nutzbar.

Ihr habt bereits ein Abo?

Viele von Euch haben bereits ein Monats-, Jahres-, Semester oder Jobticket für den Regionalverkehr. Auch Ihr profitiert vom neuen Ticket und müsst nur neun Euro pro Monat zahlen. Die Verrechnung des Tickets mit Eurem aktuellen Abo wird über den jeweiligen Anbieter oder den Verkehrsbetrieb abgewickelt. Ob eine Erstattung oder direkt ein geringerer Bankeinzug durchgeführt wird, hängt vom jeweiligen Anbieter oder dem zuständigen Verkehrsbetrieb ab. BahnCard-Besitzer können sich allerdings keine Vergütung verrechnen lassen.

Welche Folgen hat das 9-Euro-Ticket?

Das 9-Euro-Ticket ist ein attraktives Angebot, kostengünstig Mobilität zu nutzen. Die Nachfrage nach Zugreisen wird sich deutlich erhöhen; doch das Angebot bleibt das Gleiche. Somit ist mit großem Ansturm an Bahnhöfen und vollen Zügen zu rechnen. Auch die Deutsche Bahn selbst befürchtet massive Überlastungen. Personalmangel und zu wenige bereitgestellte Züge werden definitiv zu Verspätungen führen. In der Osnabrücker Zeitung warnte auch Pro-Bahn-Ehrenpräsident Karl-Peter Naumann vor allem bei beliebten Reisezielen vor “katastrophalen Zuständen” und einem “Hauen und Stechen”.

Wer weiterhin den Fernverkehr nutzt, wird ebenfalls die Auswirkungen des 9-Euro-Tickets an Bahnhöfen zu spüren bekommen, finanziell jedoch nicht davon profitieren. Auch auf ICE, EC und IC Strecken muss mit Verspätungen gerechnet werden.

Fazit zum 9-Euro-Ticket

Das 9-Euro-Ticket ist ein wichtiger Schritt, die Bundesbürger schnell und einfach zu entlasten. Die steigenden Energiepreise sind große Belastungen für alle Bevölkerungsschichten. Durch den sehr geringen Monatspreis von nur neun Euro wird der ÖPNV so attraktiv wie nie zuvor. Viele werden den Anreiz nutzen und von Auto auf Zug umsteigen. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Klimabilanz. Dennoch ist die Gefahr von Überfüllungen und Verspätungen sehr groß. Es bleibt nur zu hoffen, dass das Ticket ein großer Erfolg wird. Von unserer Seite bleibt nur zu sagen: Genießt den Sommer in vollen Zügen!

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Autor

Adrian ist Content Editor und seit März 2022 Teil des reisetopia Teams. Sobald Adrian einen Flughafen betritt, ist er glücklich. Es begeistert ihn in den Flieger zu steigen, aus dem Flugzeugfenster zu schauen und unsere Welt von oben zu sehen. Nach der Landung fasziniert es Adrian neue Orte, neue Kulturen zu erleben, gut zu essen und Menschen aus aller Welt zu treffen.

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