Im Gegensatz zu vielen anderen Urlaubsgebieten wie etwa Mallorca zählt Montenegro noch als unbekannte Perle. Was ihr dort erwarten könnt, erfahrt Ihr in diesem Montenegro Erfahrungsbericht.
Jedes Jahr versuche ich ein neues Land, eine neue Insel oder auch nur eine neue Region zu erkunden, die wunderschöne Strände bietet, aber noch nicht allzu überlaufen ist. In diesem Sommer ist meine Wahl deswegen auf Montenegro gefallen – ein Land, das neben dem sonst so bekannten und beliebten Kroatien oft untergeht. Obwohl es ohne eine Pandemie während der Hauptsaison sicherlich oft voll werden kann, sind mir doch allerlei positive Eindrücke in Erinnerung geblieben.
Wie komme ich nach Montenegro?
Nach Montenegro gibt es mehrere Anreisemöglichkeiten – die bequemste ist mit Sicherheit das Flugzeug. Angeflogen werden dabei entweder die Hauptstadt Podgorica oder Tivat – eine kleine Stadt, die unweit der Küste entfernt liegt.
Das Angebot an Fluggesellschaften, die zur Auswahl stehen, ist zugegebenermaßen nicht allzu groß und außer einer Verbindung mit der Lufthansa eher im Bereich der Billigflieger angesiedelt. So fliegt sowohl Eurowings als auch WizzAir, easyJet und Ryanair direkt nach Tivat oder Podgorica.
Die Preise sind dementsprechend günstig, meine Tickets von Berlin nach Tivat habe ich mit easyJet recht kurzfristig gebucht und inklusive Gepäck 110 Euro pro Person gezahlt – hin und zurück. Mit der Lufthansa liegt der Preis etwas höher, aber auch das schlägt meiner Meinung nach nicht allzu sehr in das Gewicht.
Wie komme ich in Montenegro am besten herum?
In Montenegro gibt es zwar ein Bus-System sowie recht günstige Taxis, trotz allem empfehle ich einen Mietwagen vor Ort. Dieser ist zum einen recht preisgünstig – wir haben für eine Woche rund 200 Euro gezahlt – und zeigt einem zum anderen auch die ganzen schönen Seiten Montenegros! Gerade an der Küste gibt es mehrere “Panoramastraßen”, die einen nur dazu einladen, direkt am Wasser entlangzufahren.
Ansonsten ist ein Mietwagen eine durchaus gute Wahl, wenn man mehr von dem Land an sich sehen möchte – denn neben dem Skadersee an der Grenze zu Albanien ist auch das Inland wunderschön und vielfältig. Einige kleine Restaurants liegen ebenfalls abseits und sind damit am besten per Auto erreichbar.
Einzig langwierig könnte hier und da eine Fahrt werden, da die Hauptstraße zum Großteil nur über eine Spur verfügt – sobald Stau ist steht man erstmal. Dasselbe Problem hätte man aber auch im Taxi oder Bus, weshalb ich das hier nicht allzu sehr gewichte ;). Abgesehen davon sind die Straßen prima in Schuss, womit ein Mietwagen meiner Meinung nach nur Vorteile bringt, sofern man wirklich was vom Land sehen möchte.
Wo sollte man bei einer Reise nach Montenegro übernachten?
Die Übernachtungsmöglichkeiten in Montenegro sind vielfältig – von Ferienwohnungen über große durchschnittliche Hotels bis hin zu tollen luxuriösen Häusern. Bei meiner Reise nach Montenegro habe ich mich natürlich für verschiedene reisetopia Hotels entschieden und es nicht bereut. Gerade die exklusiven Luxushotels in Montenegro kommen an der Küste mit einem Privatstrand und vielen weiteren Annehmlichkeiten daher.
Das Praktische an den Luxushotels vor Ort ist, dass diese sich entlang der Küste wunderbar verteilen, womit man mehrere Orte und Hotels gleichzeitig kennenlernen kann. Da die Distanzen nicht allzu groß sind, hat man hierbei auch kaum einen Zeitverlust.
Besonders gut gefallen hat mir, dass viele Hotels ein unterschiedliches Erlebnis bieten. Im Ananti Resort Montenegro kann man etwa in verschiedenen Villen mit Blick auf den Ozean übernachten, während man im Regent Porto Montenegro eher Wert auf den Pool sowie den Blick auf den Yachthafen legt.
Beeindruckt hat mich zudem auch das The Chedi Luštica Bay, welches mit der exklusiven Lage und dem breiten Angebot überzeugen konnte.
Was sollte man in Montenegro unbedingt gesehen haben?
In Montenegro gibt es so etliche Dinge, die man unbedingt sehen sollte – von Städten, über Strände bis hin zu Seen oder bestimmten Bergen. Besonders hervorheben möchte ich jedoch hierbei die Bucht von Kotor, den Skadersee sowie die Ecke rund um Sveti Stefan.
Wer die Bucht von Kotor noch nicht kennt, sollte sich diese besser merken – denn abgesehen von tollen Hotels sowie einer einzigartigen Panoramastraße gibt es hier viele Ecken, die man erkunden kann. Ich würde fast behaupten, dass man ein bis zwei Wochen nur in der Bucht von Kotor bleiben könnte, und einem nicht langweilig wird. Während meiner Zeit vor Ort habe ich mich natürlich am Strand gesonnt, aber auch ein paar Ausflüge unternommen.
Die Altstadt von Kotor in Verbindung mit einem Aufstieg auf die Burg San Giovanni sind dabei besonders empfehlenswert – die Treppenstufen nach oben lohnen sich bei dem einmaligen Ausblick allemal. Übrigens kann man hinter der Burg auch ein paar Wanderungen beginnen, sodass für noch aktivere Urlauber hier auch etwas geboten ist. Außerdem liegen in der Bucht von Kotor noch viele weitere kleine Städte, wie etwa Perast, die sich lohnen zu besuchen.
Darüber hinaus bietet sich die Bucht von Kotor optimal für Wassersportarten an, weshalb ich ab Hergec Novi eine Segeltour unternommen habe, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Ohne ein anderes Boot konnten wir durch Höhlen schwimmen und die Schönheit Montenegros bestaunen.
Weiterhin sehenswert ist meiner Meinung nach auch der Skader See, welcher sich zur Hälfte Albanien befindet. Auch wenn ein See etwas langweilig klingt, ist der Unterschied zur Küste einfach so prägnant, dass ich richtig beeindruckt war – eine Bootsfahrt ist absolut empfehlenswert. Wer noch Zeit hat, sollte nach einer Bootsfahrt eine der Aussichtspunkte ansteuern, denn von oben ist der Skader See noch schöner.
Darüber hinaus liegen in der Region rund um den See recht viele Weinanbaugebiete, weshalb ein Wein-Tasting oder einfach ein Besuch einer der kleinen Weingüter sich ebenfalls lohnt.
Mein Geheimtipp ist übrigens die Winery Cermeniza – hier stimmt einfach alles!
Da Montenegro an der Küste entlang läuft, gibt es aber natürlich auch allerlei Strände, die man besuchen kann. Besonders gefallen hat mir dabei der Strand “Crvena glavica” sowie der “Queen’s Beach”.
Sehenswert ist natürlich auch die kleine Insel Sveti Stefan, der Strand davor ist jedoch recht voll und touristisch. Empfehlenswert ist daher eher Petrovac mit der kleinen “Kastio Castle” sowie einem spannenden Wanderweg (ist eher ein Spaziergang) zum Strand “Perazica Do”. Übrigens liegt gleich hinter der Burg das Restaurant Castellana, welches gerade für romantische Abende ein must-go ist.
Wer übrigens mehr Trubel mag, ist in Budva genau richtig. Für mich war es abends schon etwas zu touristisch, tagsüber bietet die Stadt aber tolle Fotokulissen.
Natürlich ist es nur eine kleine Auswahl der von mir besuchten Orte innerhalb einer Woche, trotz allem hatte ich das Gefühl, schon viel gesehen zu haben. Bei meinem nächsten Trip möchte ich aber auf jeden Fall noch mehrere Orte besuchen, dazu zählt dann auch das Inland mit dem Lovcen Nationalpark, dem Nevidio Canyon oder dem Durmitor National Park.
Moritz konnte bei seinem Trip nach Montenegro ebenfalls einige zusätzliche spannende Destinationen kennenlernen. Dazu zählte auch der Zabljak Nationalpark, in dem im April teilweise noch Schnee lag, was zu teils surreal schönen Landschaften geführt hat.
Ein Highlight ist hier auch die Fahrt entlang der Tara-Schlucht, bei der insbesondere die Đurđevića-Tara-Brücke zu begeistern weiß. Die Straßen sind einigermaßen in Ordnung, allerdings sollte man dennoch sehr konzentriert fahren und idealerweise zumindest einen kleinen SUV haben. Das gilt insbesondere dann, wenn man teilweise auch Abstecher auf kleinere Seitenstraßen machen möchte.
Moritz war zudem auch in Podgorica, wobei die Hauptstadt von Montenegro nicht unbedingt begeistern konnte. Es gibt zwar ein paar historische Gebäude, doch mehr als die eine oder andere Stunde muss man in der Stadt nicht verbringen. Viel schöner empfand Moritz den Skadar See, den ich bei meiner Reise ebenfalls sehen konnte.
In jedem Fall hat auch Moritz zehntägige Reise durch das Land gezeigt: Es gibt mehr als genug zu sehen, sodass man problemlos auch zwei oder drei Wochen in Montenegro verbringen kann, um die gesamte Schönheit des Landes kennen zu lernen!
Zu welcher Jahreszeit lohnt sich eine Reise nach Montenegro?
Montenegro lohnt sich generell zu jeder Jahreszeit – abhängig der Unternehmungen, die man anstrebt. Favorisiert man einen Badeurlaub, sollte man die Monate von Mai bis September ins Auge fassen, hier werden dann aber auch etliche Touristen unterwegs sein. Möchte man eher wandern und einfach nur den Blick auf den Ozean genießen, empfiehlt sich sicherlich auch der Frühling oder Herbst.
Im Winter selbst kann es auch in Montenegro kalt werden, an der Küste hat es dann bis zu null Grad. Im Inland gibt es zudem etliche Möglichkeiten zum Ski-fahren, wodurch Montenegro das ganze Jahr über attraktiv für Urlauber ist. Gerade viele der Luxus-Hotels bieten einen umfassenden Wellnessbereich, womit man es sich hier auch gut gehen lassen kann. So schön Montenegro auch im Winter oder Frühjahr sowie Herbst ist, würde ich trotzdem den Sommer ins Auge fassen – schon allein, weil ich es am liebsten richtig warm mag und mit Temperaturen um die 30 Grad habe ich mich Ende Juni absolut wohlgefühlt.
Fazit zu meiner Reise nach Montenegro
Um ehrlich zu sein, hatte ich wenig Erwartungen bei meiner Reise nach Montenegro – kaum einer meiner Freunde oder Bekannten war zuvor in dem Land. Vor Ort wurde ich dann nicht nur mit Gastfreundschaft überrascht, sondern auch mit einmaligen Luxushotels, wunderbarem Essen sowie spektakulären Kulissen. Für mich steht zumindest fest, dass dies nicht mein letzter Urlaub in Montenegro war!